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0829 - Die List des Terraners

Titel: 0829 - Die List des Terraners
Autoren: Unbekannt
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nicht daran zweifelte, daß es das Schicksal der vierzehn teilen würde. Angesichts seiner Bedenken hatte Quartoich alle denkbaren Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der potentiellen Opfer so niedrig wie möglich zu halten.
    Der größte Teil der Besatzung des startbereiten Schiffes war in Beibooten auf anderen Einheiten übergewechselt, so daß nur dreißig Hulkoos den Flug in das gravitationale Chaos antreten würden.
    Nicht nur der Verlust der eigenen Schiffe gab Quartoich zu denken.
    Als nüchtern denkender Mann fragte er sich, wie die Inkarnation es zulassen konnte, daß ein ganzes Volk, die Varben, vom Untergang bedroht wurde.
    Hatten die Varben die Inkarnation nicht zu ihrer größten Gottheit erhoben?
    „Kommandant!"
    Quartoich schreckte hoch.
    Der Erste Funker beugte sich zu ihm herüber.
    „Die GENARTHOT ist startbereit, Kommandant!"
    Quartoich sah sich im Kreise seiner Untergebenen um. Spürten sie die Unsicherheit ihres Vorgesetzten? Machten sie sich ihre eigenen Gedanken über die Vorgänge im Varben-Nest?
    Sie hatten erlebt, daß Quartoich vierzehn Schiffe geopfert hatte und nun die GENARTHOT loszuschicken bereit war. Trotzdem erhob keiner der Hulkoos einen Einwand, auch die höhergestellten Offiziere nicht.
    Quartoich seufzte leise. Manchmal wünschte er, in der Flotte der Hulkoos hätte es eine weniger strenge Hierarchie gegeben.
    Doch um das zu ändern, hätte man die Inkarnation als alles entscheidende oberste Instanz abschaffen müssen. Quartoich erschauerte bei diesem Gedanken und duckte sich unwillkürlich. Solche Überlegungen waren Ketzerei und Blasphemie, sie mußten schließlich dazu führen, daß der, der sie anzustellen wagte, dafür bestraft wurde.
    Quartoich beugte sich über das Mikrophon.
    „Werskor!" rief er. Werskor war der Hulkoo, der die GENARTHOT befehligte. Das Gesicht des Hulkoos zeichnete sich auf der trübe wirkenden Mattscheibe ab.
    „Kommandant?"
    „Sie werden jetzt losfliegen!" befahl Quartoich. „Versuchen Sie, den Planeten Wassytoir zu erreichen und dort zu landen. Nehmen Sie die Inkarnation an Bord Ihres Schiffes und kehren Sie hierher zurück.
    Das ist der Auftrag, wiederholen Sie ihn."
    Werskor wiederholte.
    „Gut", sagte Quartoich. „Sie werden Erfolg haben."
    Werskor lächelte verbindlich, aber es war leicht zu erraten, welche Gedanken ihn beherrschten.
    Schließlich brauchte er nur einen Blick auf den Bildschirm zu werfen, um zu sehen, was mit einem Teil der vorher mit dem gleichen Auftrag gestarteten Schiffe geschehen war. Die gravitationalen Bedingungen im Varben-Nest hatten sich nicht verändert, daher drohte der GENARTHOT ein ähnliches Schicksal.
    Das Schiff löste sich aus dem Verband der anderen Einheiten. Quartoich beobachtete den Flug. Beim nächstenmal, dachte er gelassen, würde er selbst losfliegen. Das war er seinen Untergebenen einfach schuldig.
    „Ortungsimpulse, Kommandant!" rief einer der Hulkoo-Techniker an den Kontrollen.
    „Das sehe ich selbst", versetzte Quartoich ärgerlich, denn er dachte, die Meldung bezöge sich auf die soeben gestartete GENARTHOR.
    „Ein unbekanntes Objekt!" meldete der Hulkoo, der das Mißverständnis erkannte. Quartoich drehte sich langsam, im Sitz herum und blickte auf den großen dunklen Schirm, auf dem sich jetzt ein Körper aus dem Nichts herauszuschälen begann. Diese Form hätte Quartoich unter tausend anderen Raumschiffen erkannt.
    „Es sind die Terraner!" stieß er ungläubig hervor. „Sie kommen hierher zurück."
    Genau in diesem Augenblick brach die Funkverbindung zur GENARTHOT ab. Das Schiff war in den Bereich der veränderten Gravitationskonstante eingedrungen, und seine Besatzung hatte die Kontrolle darüber verloren. In einer Art Taumelflug drang es tiefer in das Varben-Nest ein.
    „Angriffsformation!" schrie Quartoich wütend. Das Schiff der Fremden bot ihm endlich eine Gelegenheit, seine aufgestauten Gefühle abzureagieren. „Wenn sie sich wirklich noch näher heranwagen, werden wir ihnen eine Lektion erteilen."
     
    3.
     
    Entsprechend einer Abmachung, die Louisyan und Douc Langur getroffen hatten, begab ich mich alle vierundzwanzig Stunden einmal in die Werkstatt des Kypo-Ingenieurs, um überprüfen zu lassen, ob ich den nächsten Tag noch überstehen würde.
    Das war notwendig, um zu verhindern, daß ich plötzlich neben dem Forscher umfallen oder einfach stehenbleiben würde.
    Man wollte dem vierbeinigen Fremden dieses Schauspiel ersparen, obwohl ich nicht einzusehen vermochte, welche
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