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0823 - Der Kampf um die IRONDUKE

Titel: 0823 - Der Kampf um die IRONDUKE
Autoren: Unbekannt
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Terriania City mit dem Mond. Es war diese letztere, auf die Walik Kauk anspielte.
    Jentho Kanthalls markantes Gesicht blieb ausdruckslos.
    „Wer durch den Transmitter geht, läuft mit aller Wahrscheinlichkeit in eine Falle", erklärte er.
    „Was für eine Falle soll das sein?" entrüstete sich Walik Kauk. „Waringer, der vor dem Transmitterausgang steht und jeden Ankömmling niederschießt?"
    „Das wäre eine Möglichkeit, nicht wahr?" hielt Jentho Kanthall dem Aufgeregten entgegen, während ein flüchtiges Grinsen über sein Gesicht zog.
    Gleich darauf war er jedoch wieder ernst.
    „Wahrscheinlich haben wir es gar nicht mit dem Problem Waringer zu tun", fuhr er fort. „Danton und Bull sind schlau genug, um mit Waringer fertig zu werden - zumal sie die Veränderung an ihm rechtzeitig bemerkt haben. Wenn es außer Waringer keine anderen Schwierigkeiten gäbe, hätten wir schon längst vom Mond gehört."
    „Was liegt nach deiner Ansicht vor?" fragte Bluff Pollard, der ebenfalls an der Aussprache teilnahm.
    „Man muß damit rechnen, daß die Hulkoos auf dem Mond gelandet sind", antwortete Jentho Kanthall ruhig.
    „Wir beobachten den ganzen Raumsektor mit unseren Meßgeräten!" rief Walik Kauk. „Kein einziges Anzeichen deutet darauf hin, daß auch nur ein Hulkoo auf dem Mond gelandet ist!"
    „Zweierlei ist dazu zu sagen", erklärte Kanthall noch immer ohne die Spur einer Regung. „Erstens taugen unsere Meßgeräte nur wenig dazu, niederenergetische Vorgänge zu erfassen, die sich auf der Rückseite des Mondes abspielen. Und zweitens sind die Hulkoos Söldner einer Superintelligenz, die ihnen womöglich Mittel zur Verfügung gestellt hat, deren Tätigkeit wir überhaupt nicht wahrnehmen können."
    „Ich melde mich trotzdem freiwillig, die Strecke zum Mond zu fahren", knurrte Walik Kauk.
    „Das ist anerkennenswert", bemerkte Kanthall, „aber ich kann dich nicht entbehren. Erstens bist du mir hier unten zu wichtig, und zweitens kann ich es nicht riskieren, daß die Hulkoos auf unser Versteck aufmerksam werden, wenn meine Vermutung womöglich doch richtig ist."
    Walik Kauk hatte eine sarkastische Entgegnung auf der Zunge. Aber in diesem Augenblick ging eine Tür auf. Sante Kanube, der Afrikaner, trat ein. Er grinste über das ganze nicht eben hagere Gesicht, aber in seinen Augen lag ein Ausdruck, der der zur Schau getragenen Fröhlichkeit widersprach.
    „Seid ihr noch immer am diskutieren, ob einer durch den Transmitter zum Mond gehen soll?" fragte er.
    „Ja", antwortete Bluff Pollard. „Warum?"
    „Beide Transmitterstrecken sind vor etwa zwei Minuten ausgefallen", sagte Sante Kanube.
     
    *
     
    In einem andern Teil des Trakts, der früher zu einer Forschungsanlage gehört und den seit ihrer Rückkehr von „Bärentatze" die Terra-Patrouille mit Beschlag belegt hatte, war die Stimmung nicht besser.
    In ihrer Funktion als Ärztin hatte Sailtrit Martling die Verantwortung für das Wohlergehen der aus Namsos entführten Selka Mychon. übernommen. Selka war das erste Objekt eines Experiments, das darauf abzielte, die in den Bann der Kleinen Majestät geratenen Menschen, also Claus Bosketchs Gruppe, aus der Unmenschlichkeit ihres Dasein zu erlösen. Selka Mychon war aus Namsos entführt worden, nachdem die Trümmer eines einstürzenden Gebäudes sie scheinbar erschlagen hatten.
    Die vermeintliche Leiche war von Bosketchs Leuten mit einem absoluten Mangel an Zeremonie verscharrt worden. Ein Einsatzkommando unter Leitung von Walik Kauk hatte das Mädchen jedoch aus seiner makabren Ruhestätte befreit und nach Terrania City gebracht. In einem der medizinischen Labors war Selka Mychon mentalstabilisiert worden. Danach hätte sie erwachen und von dem suggestiven Einfluß der Kleinen Majestät für immer befreit sein sollen.
    So war es jedoch nicht gegangen. Nach der Mentalstabilisierung verblieb Selka in einem Zustand mindestens ebenso tiefer Bewußtlosigkeit wie zuvor, als sie die Rolle einer Toten gespielt hatte. Der behandelnde Medo riet zur Hinzuziehung eines Psychoanalysators. Dieser letztere hatte festgestellt, daß Selka unter einem ernstzunehmenden Trauma litt. Ihr Unterbewußtsein hatte die Ereignisse, die mit ihrer Entführung in Zusammenhang standen, wahrgenommen und war zu dem Schluß gekommen, daß Selka die Entführung unter keinen Umständen überleben könne.
    Diese Überzeugung des Unterbewußtseins prägte das Verhalten des Mädchens: sie spielte die Tote, weil ihr Unterbewußtsein davon
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