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0812 - Der Howalgonier

Titel: 0812 - Der Howalgonier
Autoren: Unbekannt
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Irgend jemand oder irgend etwas hatte ihn weggenommen.
    Wegenrat schrie auf und feuerte den Energiestrahl in die andere Richtung ab. Wiederum erhellte er den Stollen damit. In dieser Entfernung von etwa fünfzig Mern sah er eine regungslose Gestalt auf dem Boden liegen. Er zögerte keine Sekunde, sondern rannte los, obwohl ihm kochend heiße Luft entgegenschlug. Er hielt sich den Unterarm vor das Gesicht, um Mund und Nase zu schützen. Erst als er den Mann erreicht hatte, der auf dem Boden lag, hielt er an. Er ließ sich auf die Knie fallen, packte den Mann an der Schulter und riß ihn mit einer einzigen, wilden Bewegung herum.
    Stöhnend wich er zurück.
    Der Mann war tot. Es war Piet Alfrat, doch sein verzerrtes Gesicht sah aus, als wäre es aus Howalgoniumerz herausgeschlagen.
    Hotrenor-Taaks Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt.
    „Ich frage mich, ob die Konsequenzen aus den Vorschlägen nicht klar erkennbar waren", sagte er. „Ich bin Ihrem Ratschlag gefolgt und habe mit aller Energie die alleinige Herrschaft über diese Galaxis angestrebt."
    „Das war auch richtig", bemerkte Tallmark hastig, als der Lare eine kurze Pause machte.
    „In der Folge wurden die freundschaftlichen Beziehungen zu den anderen Konzilsvölkern zerstört."
    „Die Abhängigkeiten", verbesserte Sorgk.
    Hotrenor-Taak stutzte. Er zögerte mit seiner Antwort, stimmte aber schließlich zu: „Das ist wohl richtig.
    Wir sind jedoch auch heute noch von den Mastibekks abhängig. Die Tatsache, daß sie uns keine Energie mehr liefern, kommt einer Katastrophegleich."
    „Das sieht auf den ersten Blick so aus", erwiderte Tallmark.
    „Es war jedoch von Anfang an klar, daß die Mastibekks auf irgendeine Weise ersetzt werden müssen, da sonst das Energieproblem für die SVE-Rau-mer nicht zu lösen ist."
    „Und warum höre ich davon erst jetzt?" brüllte der Lare außer sich vor Zorn.
    „Weil nach unseren Berechnungen nicht damit zu rechnen war, daß die Mastibekks schon zu diesem Zeitpunkt abziehen", antwortete Sorgk.
    Er bluffte, und er war dabei so unsicher, daß er fürchtete, sich zu verraten. Doch Hotrenor-Taak bemerkte nichts. Er hatte sich von jeher auf die ungewöhnlichen Berechnungen der Kelosker verlassen, ebenso wie es alle Laren getan hatten.
    Daher war er bereit anzunehmen, daß die Kelosker sich geirrt hatten oder daß ein vorher nicht erfaßbarer Faktor eine Änderung in die politische Entwicklung gebracht hatte.
    Der Gedanke an Verrat erschien ihm so abwegig, daß er ihn sofort zur Seite schob, noch bevor er ihn zu Ende gedacht halte.
    So weit war Hotrenor-Taak noch nicht.
    „Na schön", sagte der Lare einlenkend. „An welche Ersatzlösung ist gedacht, und wann steht sie bereit?"
    Der Verkünder der Hetosonen ahnte nicht, in welch schwierige Lage er die beiden Kelosker mit seinen Fragen brachte. Wie hätte er auch wissen sollen, daß sie unter einem Howalgonium-Schock standen?
    Seit Jahren weilten er und die Kelosker nun schon in der Milchstraße, aber von einer Überempfindlichkeit der Kelosker gegen den 5-D-Schwingquarz war bis zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt geworden. Bis dahin war auch noch kein Kelosker in die unmittelbare Nähe einer derartigen Howalgonium-Konzentration gekommen.
    Tallmark und Sorgk hatten Mühe, die Einzelheiten des Planes in wenigen Worten zusammenzufassen, ohne sich dabei zu verraten.
    „8000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt steht in einer Zone raumzeitlicher Instabilität ein alternder Stern. Dieser wird, wenn die natürliche Entwicklung unbeeinflußt weitergeht, in etwa einer Million Jahren den Zustand eines Neutronensterns erreichen", führte Tallmark aus, wobei er sich bei der Zeitangabe auf schon vor längerer Zeit zwischen ihm und Hotrenor-Taak festgelegte Begriffe stützte.
    „In einer Million Jahre?" fragte der Lare verblüfft. Er verzog den Mund und fügte spöttisch hinzu: „Das ist ein bißchen lange, nicht wahr?"
    Sorgk hob beschwichtigend seine Tentakel.
    „Nur, wenn der Stern nicht beeinflußt wird", rief er.
    Hotrenor-Taak schien nicht besonders beeindruckt zu sein.
    Er setzte sich in einen Sessel, schlug die Beine übereinander und ließ die Fingerspitzen tastend über das rostrote Haar wandern.
    „Weiter", forderte er.
    „In der Nähe befinden sich einige junge Sonnen", fuhr Tallmark fort. „Wir planen, diese Sonnen durch SVE-Raumer anzuzapfen und die dabei gewonnene Energie dem alternden Stern zuzuführen."
    „Das soll den stellaren Entwicklungsprozeß anheizen?" fragte
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