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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone
Autoren: Jason Dark
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jetzt eine besonders mutige Person aus dem Publikum holen, die bereit ist, auf meine Künste zu vertrauen. Wer, Ladies and Gentlemen, meldet sich freiwillig?«
    Kimberly Hart beugte sich Jane entgegen. »Okay, Sie werden es tun.«
    »Wie käme ich dazu?«
    »Denken Sie dabei nur an ihre Freunde. Ich bin in der Lage, sie von einem Augenblick zum anderen zu töten. Auch von dieser Stelle aus, glauben Sie mir.«
    Jane Collins atmete scharf aus. Sie fühlte sich mehr als unwohl, aber sie brauchte sich nur das Gesicht der anderen anzuschauen, um zu wissen, dass sie nicht bluffte.
    »Nun?«
    »Ich gehe.«
    »Wunderbar.«
    »Und wie soll ich Sie zurückholen?«
    »Lassen Sie sich etwas einfallen. Es ist eine relativ harmlose Aufgabe. Die schwierigen Dinge stehen Ihnen noch bevor.«
    Jane hätte gern geflucht, sie hielt sich zurück und hob ihren rechten Arm.
    Die Bewegung war von der Schwarzhaarigen gesehen worden.
    »Ha!« rief sie. »Eine mutige Lady hat sich gefunden. Na, wenn das keinen Applaus wert ist?«
    Die Leute klatschten wie verrückt. Gleichzeitig bewegte sich eine Scheinwerferlanze auf Jane zu, und der helle Kreis machte sie bleich wie ein Gespenst. Sie kam sich vor, als wäre jede einzelne Schweißperle auf ihrem Gesicht sichtbar.
    Auch Kimberly Hart klatschte, nickte Jane auffordernd zu und lächelte dabei. Nur ihre Augen lächelten nicht mit. In ihnen stand ein kaltes, abwartendes Lauern.
    Jane stand auf.
    Die Kleidung klebte an ihrem Körper. Die Knie waren weich geworden. Sie wünschte sich weit, weit fort, das aber war leider nicht möglich. So musste sie in den sauren Apfel beißen.
    The Knife streckte ihr einen Arm entgegen, um ihr auf die Bühne zu helfen. Sie lächelte, und Jane fragte sich, ob sie nicht doch Bescheid wusste. Vielleicht hatte sie Kimberly unter den Zuschauern entdeckt. Oder kannte sie die Frau gar nicht?
    »Toll finde ich es. Wirklich, Sie haben Mut. Darf ich um Ihren Namen bitten?«
    »Ich heiße Jane Collins.« The Knife drehte die Detektivin herum und präsentierte sie dem Publikum.
    »Jane Collins heißt die mutige Person, die sich uns zur Verfügung gestellt hat.«
    Abermals brandete Jane Applaus entgegen. Er machte sie unsicher, lenkte sie ab. Auf ihrer Zunge lagen noch zahlreiche Fragen, aber es war auch mit einem Durcheinander verbunden, und sie traute sich nicht, die Fragen zu stellen.
    Sie ärgerte sich darüber, dass sie die Übersicht verloren hatte. Dennoch musste sie die Coolness zurückgewinnen.
    »So, Jane, ich darf Sie doch so nennen, nicht…?«
    »Ja, schon in Ordnung.«
    »Dann wollen wir mal zur Tat schreiten.« Sie hob einen Arm und schnippte mit den Fingern.
    Ein Helfer hatte nur auf dieses Zeichen gewartet. Er erschien und trug einen breiten Gürtel mit sechs weichen Lederscheiden. Aus ihnen ragten die ovalen Griffe der sechs Messer hervor, die The Knife auf das »Opfer« schleudern wollte.
    Sie nahm den Gurt entgegen. »Danke sehr.« Dann schaute sie Jane Collins an. »So, meine Freunde sind eingetroffen. Haben Sie Angst?«
    »Ich muss Ihnen etwas sagen!« zischelte Jane.
    The Knife ging nicht darauf ein. Sie lachte. »Wissen Sie, ich frage bewusst, denn jetzt kommt der Moment, wo viele Mutige weiche Knie kriegen. Schauen Sie her.« Mit einer routinierten Bewegung zog die Frau das erste Messer aus der Scheide.
    Ein Raunen durchfloss den Saal, als die Menschen die breite Klinge sahen, die im grellen Licht glitzerte. Die breite Seite wirkte wie ein Spiegel, und auch Jane konnte Teile ihres Gesichts auf dem Stahl erkennen.
    Sie sah das Messer kaum an. Ihre Gedanken drehten sich um das Problem, das sie zu lösen hatte, aber The Knife ließ sich bei ihrem Job nicht stören.
    »Dieses Messer, falsch geworfen, wird einen Körper so wuchtig durchschlagen wie ein großkalibriges Geschoss. Nur wenn es falsch geworfen wird. Ich habe mich bisher noch nicht schuldig gemacht, doch man kann nie wissen…« Sie drehte sich und grinste Jane an.
    »Hören Sie zu, ich muss mit Ihnen reden.«
    The Knife lachte nur. In ihren Augen schimmerte es. Sie hatte für Jane kein Ohr.
    »Hören Sie doch…«
    The Knife stieß den Arm mit dem Messer in die Höhe. Die Klinge schien sich im Licht in ein Schwert zu verwandeln. Aus Lautsprechern klang Musik. Dumpfe Violinentöne, untermalt von einem leichten Trommelwirbel.
    Beerdigungsmusik…
    Jane hätte am liebsten die Flucht ergriffen, aber sie musste an ihre beiden Freunde denken und biss sie Zähne zusammen. Außerdem stand sie unter
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