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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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greifend, wenn es nicht gelang, die anderen Persönlichkeiten zurückzudrängen. Und wer würde eingeschränkt und geknechtet werden?
    Er, derjenige, der den Gefahren auswich. Eine besinnungslose Wut erfüllte ihn, und er wollte diesen Haß den anderen entgegenschreien, aber dann würden sie mit vereinten Kräften über ihn herfallen. Er schwieg. Seine Stunde war noch nicht gekommen.
    Hubert Kelassny: Auf eine sarkastische Weise war er belustigt. Jedenfalls fürchtete er sich nicht, denn er erkannte keine unmittelbare Gefährdung seines Körpers, und der Zustand des Körpers garantierte ein Überleben auch seines Verstandes.
    Hubert wußte, daß er stark, gelassen und mit Hilfe von Ironie und Sarkasmus auch in der Lage war, schwierige Situationen zu meistern. Dies war zweifellos eine solche Lage: Es fehlten sämtliche Informationen darüber, wie, wann und an welchem Ort der verzwickete Zustand hergestellt worden war, von wem und zu welchem Zweck.
    Andererseits entschädigte diese Variante des Lebens für zu erleidende Einschränkungen: Inzwischen gab es in diesem Verbund von Hirnen oder Bewußtseinen einen Astronomen, einen Biologen, einen hochqualifizierten Mechaniker und einen Positroniker.
    Vier Fachleute also, die abwechselnd und problemorientiert den Körper steuern und in ein machtvolles Instrument verwandeln konnten. Hubert hatte keine großen Sorgen, was die unmittelbare Zukunft betraf.
    Seine Ruhe machte ihn zu einem starken Teil des Verbundes. Vielleicht zum stärksten?
    KEIN ANDERER: Ich weiß, daß ich schwach bin. Aber das sind alle Künstler. Ich bin Pheuch! Tamoe Pheuch!
    Den anderen zeigte sich kurz das flirrende Bild eines grazilen, jungen Mannes in wollener Kleidung, der eine glitzernde Stange in der Hand hielt und seinen Körper in grotesken, eleganten und gewagten Sprüngen und Schritten über eine ebene Fläche bewegte.
    Pheuch sagte: Ich bin Choreograph, müßt ihr wissen. Ich genieße es, so starke Charaktere um mich zu haben. Ich weiß, daß ihr mich beschützen werdet.
    Keine Sorge, Kleiner, sagte Kelassny in Gedanken. Vielleicht brauchen wir deine Begabung, um etwas Leben in diese Station zu bringen.
    Pheuch lispelte: Ihr seid nett, ihr alle. Ich mag euch, wißt ihr?
    Pynther Aslinnen: Jetzt sind wir wieder um einen mehr. Fünf! Erstaunlich, was in einen solchen Menschenkopf hineingeht. Aber das ist noch gar nichts gegen die Wirkung eines Komputers meiner Generation. Ein kopfgroßer Speicher kann bis zu einundzwanzig Persönlichkeiten speichern.
    Aslinnen war ein „Maniac", ein Mann, der in technischen Vorgängen dieser Art das eigentliche Wunder dieser Jahrhunderte sah. Denkmaschinen und Aggregate, die von ihnen gesteuert wurden, beherrschten sein Denken und seine Empfindungen.
    Er selbst bezeichnete sich als trockenen, spezialisierten Charakter und lag damit auf seltsame Art völlig richtig.
    Aslinnen war kein schlechter Kerl. Gutmütig, anspruchslos, was persönliche Bedürfnisse und Ansprüche betraf, aber störrisch, wenn er zu spüren glaubte, daß man über seine offensichtliche Begeisterung spottete.
    Fünf verschiedene Identitäten in einem Körper! Keiner der fünf vermochte einen Sinn in dieser Problematik zu sehen.
    EIN ANDERER: Ich auch nicht!
    Wieder breitete sich ein vakuumhaftes Schweigen der Verwunderung aus.
    KELASSNY: Sind es etwa sogar sechs?
    EIN ANDERER: Nein, sieben.
    ALLE: Wer seid ihr?
    Ich bin N'kamo Fassa. Ich bin Filmreporter. Ich habe ebenfalls keine Ahnung, wie wir hierher und in dieses geistige Gefängnis gekommen sind. Könnt ihr es mir sagen?
    KELASSNY: Nein. Das kann niemand. Ich zweifle daran, daß wir sieben es jemals erfahren werden.
    EIN ANDERER - DER SIEBENTE: Ich bin ein Nahrungsmitteltechniker. Vanni Delgiudice. Ich kann sämtliche Rezepte ausführen und für fast alle menschlichen Rassen entsprechend zubereiten. Ich weiß, daß ich gegen Aslinnen oder Kelassny nicht konkurrieren kann. Ich weiß sonst nichts.
    KELASSNY: Ist noch jemand da? Möglicherweise hat unserer unfreiwillig ausgesuchter Körper noch größere Kapazitäten aufzuweisen. Bringen wir es hinter uns. Schließlich sind wir in der nächsten Zeit auf gute Nachbarschaft angewiesen. Führungskämpfe der einen oder anderen Persönlichkeit haben sicher nur den Effekt, daß ich-wir verrückt werden.
    Es ist ein gutes Zeichen, daß wir alle sieben diese Entdeckung so schnell akzeptiert haben.
    Im Moment gehörte der Körper zu Kelassny.
    Der Körper selbst lag entspannt auf dem Bett. Die
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