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0805 - Der Echsenvampir

0805 - Der Echsenvampir

Titel: 0805 - Der Echsenvampir
Autoren: Christian Montillon
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konnte sich nicht bewegen. Bange fragte er sich, ob sein Rückgrat gebrochen war - was gleichbedeutend mit seinem Tod gewesen wäre, hilflos dem Vampirgeschöpf ausgeliefert.
    Von oben drangen Kampfgeräusche zu ihm. Erneut schrie Johanna auf, und Sekunden später ertönte ein wütend klingendes Zischen.
    Mühsam gelang es Arthur, sich auf die Seite zu drehen und über die Knie in eine aufrechte Position zu gelangen. Die Angst um Johanna trieb ihn an. Die Schmerzen im Rücken ignorierend, eilte er die Stufen nach oben.
    Von dort hörte er ein dumpfes Schlaggeräusch. Er sah, wie ein Körper zu Boden stürzte. »Johanna!«, rief er, während sein Herz sich verkrampfte. War sie es, oder hatte sie ihren Gegner überwältigen können?
    »Arthur«, wurde ihm geantwortet, und in der Stimme lag ebenso viel Erleichterung, wie er selbst empfand.
    Er erreichte endlich das Ende der Treppe. Er erschrak, als er bemerkte, dass Johanna blutete. Es blieb keine Zeit, sie darauf anzusprechen, denn der niedere Vampir war keineswegs ausgeschaltet. Er kam in diesem Moment wieder auf die Beine.
    Johanna hielt eine losgerissene Zierstange in der Hand, die sie wohl aus dem zerborstenen Treppengeländer abgerissen hatte. »Danke für deinen Sturz«, meinte sie sarkastisch. In der Wahl ihrer Waffen war sie schon immer einfallsreich gewesen. Offenbar hatte sie der Vampirkreatur mit der Stange einen Schlag versetzt.
    »Gern geschehen«, antwortete er, und ein leichtes Lächeln stahl sich trotz der gefahrvollen Situation auf seine Züge.
    Der Vampir sprang plötzlich auf ihn zu. Arthur wollte ausweichen, was ihm unter normalen Umständen keinerlei Schwierigkeiten bereitet hätte. Doch durch den Schmerz und die Verletzung in seinem Rücken war seine Bewegung zur Seite viel zu langsam…
    Ein Schlag der echsenhaften Klaue erwischte ihn und ließ ihn rückwärts taumeln. Er hörte, wie der Stoff seiner Weste unter den Klauen zerriss, doch er trug glücklicherweise keine Verletzung davon.
    Das Vampirmonstrum öffnete sein Maul und präsentierte die überlangen Eckzähne. Mühsam stoppte Arthur sein rückwärtiges Taumeln, ehe er erneut nach unten stürzen konnte, diesmal über die Treppenstufen. Er hob die Arme, um den Angriff des Monstrums abzuwehren.
    Doch sein in Flammen stehender Rücken entzog seinem Körper jede Kraft. Er war ein leichtes Opfer, das wurde ihm in diesem Moment klar…
    ... er wäre ein leichtes Opfer gewesen, wenn da nicht seine Gefährtin gewesen wäre.
    Der Vampir schrie gepeinigt auf, ehe er an Arthur herankommen konnte. Seine Augen weiteten sich ungläubig, und seine Echsenpranken fuhren hoch an seine Brust.
    Die Spitze der abgebrochenen Zierstange ragte zwischen seinen Rippen heraus. Johanna hatte ihn von hinten durchbohrt.
    Jetzt zog sie das Holz zurück.
    Erstaunt beobachtete Arthur, wie sich die grünen Schuppen am Arm des Monsters im Zeitraffertempo zurückbildeten. Menschliche Haut kam darunter zum Vorschein - oder zumindest etwas, das menschlicher Haut näher kam als die hornigen Schuppen.
    »Du…«, ächzte die Vampirkreatur und drehte sich um, um ihrer Mörderin in die Augen zu sehen.
    »Ich habe dich gepfählt«, sagte Johanna mitleidslos, »und du tätest gut daran, mir zu sagen, wo sich dein Herr und Meister aufhält.«
    Die Schultern der Kreatur sanken nach unten. Ihr Mund öffnete sich, doch kein Laut drang über die Lippen.
    »Rede!«, forderte nun auch Arthur.
    Der Blick der Kreatur bohrte sich in das kleine Loch in ihrer Brust. Mit einer winzigen, kaum wahrnehmbaren Bewegung schüttelte sie den Kopf. »Verdammt seid ihr«, hauchte sie.
    »Ich habe dich von der Verdammnis befreit!«, widersprach Johanna. »Dir die Ruhe verschafft, die du verdienst!«
    »Hartmann«, kam es beinahe unhörbar über die Lippen des sterbenden Vampirs.
    »Die Druckerwerkstatt? Ist Hartmann dein Meister?« Arthur musste sich an der Wand abstützen, doch die Möglichkeit, mehr zu erfahren, hielt ihn auf den Beinen.
    »Ihr werdet… sterben.« Die niedere Vampirkreatur sackte in sich zusammen, der Kopf kam direkt vor Johannas Füßen zum Liegen. So rasch, wie vorhin die echsenhaften Schuppen verschwunden waren, löste sich nun der komplette Körper in Staub auf.
    »Gehen wir«, sagte Arthur knapp und wollte sich der Treppe zuwenden, doch als er den Halt der Wand verlor, fühlte er, wie ihm unvermittelt schwindlig wurde. Wahrscheinlich wäre er doch noch gestürzt, wenn Johanna ihn nicht am Arm gefasst hätte.
    Dabei fiel ein Tropfen
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