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0800 - Das Orakel

0800 - Das Orakel

Titel: 0800 - Das Orakel
Autoren: Jason Dark
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stehende Tür in das Dachgeschoss zurück und knallte die Tür dann wieder zu.
    Sie lehnte sich nicht dagegen, taumelte zur Seite und hob die Schultern.
    »Was machen wir jetzt, Jane?«, flüsterte Sarah.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Gibt es noch eine Chance?«
    Jane Collins schaute zu den Fenstern. »Wohl kaum…«
    ***
    »Kommen Sie auch allein zurecht, Inspektor?«
    Suko lächelte den Fragenden so urplötzlich an, dass dieser zurückzuckte. Der Mann war so etwas wie ein Bibliothekar und sah auch so aus. Er trug eine rehbraune Cordhose, ein blasses Hemd, eine verbeulte Jacke und hatte keine Krawatte umgebunden, dafür aber eine Fliege. Der Gurgelpropeller war kariert und saß so fest, dass er dem Knaben beinahe die Luft abschnürte.
    »Ja, Mister.«
    Der Mann nahm die Nickelbrille ab und schaute auf die Gläser.
    »Dann ist es ja gut.«
    »Sicher, Mister.«
    Suko hatte sich erst durchfragen müssen und war schließlich bei diesem Kerl gelandet, der so etwas wie die Oberaufsicht über die Bücherei und den Lesesaal ausübte.
    Er hatte sich auch erstaunt gezeigt, als Suko seine Wünsche offenlegte. Altisraelische alttestamentarische Literatur, mit diesem Wunsch wurde der Mitarbeiter nicht oft behelligt, doch er hatte sich dann darüber gefreut und Suko einige Bücher herausgesucht. Suko hatte den Stapel zu einem Leseplatz getragen.
    Da saß er nun an einem der langen Tische, über ihm eine mit der Zeit dunkel gewordene Holzdecke.
    Keiner der Tische war leer. Einige Studenten hatten sich in diesen Teil der Bibliothek verirrt, lasen in den Büchern, studierten und schrieben hin und wieder etwas ab. Keiner störte den anderen, hier herrschte eine Disziplin, die auch Suko gefiel. Als er den Stapel der Bücher betrachtete, stellte er fest, dass er über den Rand nicht einmal hinwegsehen konnte, so hoch war er.
    Dicke Folianten, prall gefüllt mit Informationen, und Suko spürte bereits einen leichten Druck im Magen, wenn er daran dachte, dass er zumindest einen Teil der Bücher noch durcharbeiten sollte. Andererseits hatte er keine Lust, sie mit in sein Büro zu schleppen. Wenn er fündig wurde, was ja vorkommen konnte, wollte er eben dieses eine Buch – es konnten auch zwei sein – mit ins Büro nehmen.
    Suko teilte den Stapel und sah die Titel der Bücher durch. Israel vor der Zeitrechnung , hieß es da. Oder auch die Geschichte des Alten Landes . Da wurde dann mehr von den Ursprüngen berichtet, die Suko nicht interessierten, den er hatte sich selbstverständlich seine Gedanken gemacht und war zu dem Ergebnis gelangt, dass ihm nur ein bestimmtes Buch, das sich mit einem bestimmten Thema befasste, weiterhelfen konnte.
    Er wollte ein Buch aufschlagen, in dem es um die alten Bauten im alten Israel ging.
    Um Klöster, möglicherweise auch um Wüstenoasen.
    Angeblich sollte sich ein Buch, das dieses Thema behandelte, in dem Stapel befinden. Es war ausgerechnet das unterste, wie Suko sehr bald bemerkte.
    Der Titel hörte sich eher populärwissenschaftlich an. Suko las ihn sich flüsternd vor.
    Spuren der Frühzeit im alten und gelobten Land.
    Als Verfasser fand er zwei Namen, die er sich notierte.
    Wenig später hatte er das Buch aufgeschlagen und kümmerte sich zunächst um das Inhaltsverzeichnis. Es drehte sich nicht alles um Denkmäler oder Hinterlassenschaften aus der Frühzeit. Viel wurde auch über die Menschen geschrieben, aber Suko suchte eben nach einem alten Kloster, denn von dort sollte die Spur zu einer Wand führen, die im Wüstensand lag, und zwar in der Nähe des Klosters, möglicherweise sogar unter den noch stehenden Mauerfragmenten, wo vielleicht eine Kultstätte zu finden war, die noch niemand entdeckt hatte.
    In der zweiten Hälfte des Buches waren die entsprechenden Fotos alter Ruinen abgebildet.
    Suko las Namen, die er nie gehört hatte. Dann fiel ihm ein, dass dieses Kloster nicht weit von Jerusalem entfernt liegen konnte. Auf einer gezeichneten Karte suchte er sich Stellen aus, und es waren auch um die Stadt herum einige Orte mit Kreuzen markiert.
    Suko verglich diese Stellen mit den Bildern.
    Ruinen über Ruinen…
    Es dauerte wirklich eine Weile, bis er einigermaßen zurechtkam.
    Da brummte ihm schon der Kopf, denn all diese fremden Namen zu behalten, war praktisch unmöglich.
    Er legte das Buch zur Seite, wobei er nicht traurig war, denn er hatte das Gefühl, auf der richtigen Spur zu sein. Zuvor aber wollte er einen Blick in die anderen Bücher werfen, um herauszufinden, was die ihm an
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