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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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du hast es selbst gesehen. Aber was du nicht weißt, ist, dass sie nicht so sind, wie Filme und Horrorbücher uns weismachen wollen.“
    Jenna schnaubte höhnisch. „Das Ding, das mich angegriffen hat, war der reine Horror.“
    „Ich weiß“, fuhr Alex fort, jetzt flehend. „Dafür, was der Älteste dir angetan hat, gibt es keine Entschuldigung. Aber hör mich an! Es gibt andere Angehörige seiner Art, die gar nicht so anders sind als wir, Jen. Oberflächlich gesehen gibt es natürlich Unterschiede, sie ernähren sich anders als wir, aber sie haben auch einen menschlichen Kern. Sie haben Familien und Freunde, sind unglaublich liebesfähig und ehrenhaft. Und auch bei ihnen gibt es Gute und Böse, genau wie bei uns.“
    Noch vor einer Woche wäre Jenna über etwas so Haarsträubendes in helles Gelächter ausgebrochen.
    Aber seither hatte sich alles geändert, die eine Woche kam ihr jetzt wie ein Jahrhundert vor. Jenna konnte nicht darüber lachen, war nicht einmal zu einem Einwand fähig, als Alex jetzt weitersprach und ihr erklärte, wie der Stamm, wie sie sich nannten, entstanden war und schon seit Jahrtausenden im Schatten der Menschenwelt lebte.
    Jenna konnte nur stumm zuhören, als Alex ihr erzählte, wie Lucan vor Jahrhunderten mit einigen anderen, von denen die meisten jetzt lange tot waren, den Orden gegründet hatte. Die Männer, die hier im Hauptquartier lebten, waren alle Krieger, einschließlich Kade und Brock, und selbst Gideon, der charmante Computerfreak. Sie waren alle Stammesvampire, übernatürlich und tödlich, und sie waren tatsächlich etwas anderes , genau wie Jennas Instinkte ihr gesagt hatten.
    Damals wie jetzt hatte jeder einzelne Ordenskrieger geschworen, Menschheit und Stamm zu beschützen. Ihre Mission bestand darin, blutsüchtige Vampire, die Rogues genannt wurden, zu jagen und zur Strecke zu bringen.
    Jenna hielt den Atem an, als Alex ihr leise gestand, dass es solche Rogues gewesen waren, die einst in Florida ihre Mutter und ihren kleinen Bruder angefallen und getötet hatten. Die kleine Alex und ihr Vater waren damals nur knapp mit dem Leben davongekommen. „Die Geschichte, die wir allen über meine Mom und Richie erzählt haben, als wir nach Harmony gezogen sind, war nur das, Jen – frei erfunden. Es war eine Lüge, die wir beide glauben wollten. Ich denke, Dad hat es irgendwann auch geglaubt, und dann hat sein Alzheimer den Rest erledigt. Und ich hätte es auch schon fast glauben können, bis die Morde in Alaska begannen. Da wusste ich es. Ich konnte nicht mehr vor der Wahrheit davonlaufen, ich musste mich ihr stellen.“
    Jenna schloss die Augen, während sich all diese unglaublichen Enthüllungen wie ein schwerer Mantel auf ihre Schultern legten. Sie konnte nicht einfach leugnen, was sie durchgemacht hatte, genauso wenig, wie sie den schrecklichen Schmerz leugnen konnte, den ihre beste Freundin als Kind erlebt hatte. Zum Glück lag Alex’ Martyrium weit in ihrer Vergangenheit. Und sie hatte sich nicht unterkriegen lassen und schließlich doch noch ihr Glück gefunden – mit Kade, so ironisch das wohl auch war.
    Jenna hoffte, dass es ihr gelingen würde, den Albtraum, den sie durchlitten hatte, hinter sich zu lassen, aber immer noch spürte sie seine kalten Klauen wie eine Handschelle, wenn sie an die unbekannte Materie in ihrer Schädelbasis dachte.
    „Und was ist mit mir?“, hörte sie sich murmeln, und ihre Stimme hob sich vor Panik. „Was ist mit dem Ding in mir drin, Alex? Was ist das? Wie werde ich das wieder los?“
    „Das wissen wir noch nicht, Jenna.“ Alex kam näher, die Stirn besorgt gerunzelt. „Wir wissen es noch nicht, aber ich verspreche dir, wir finden heraus, wie wir dir helfen können. Kade und der Rest des Ordens werden alles tun, was in ihrer Macht steht, um es herauszufinden. In der Zwischenzeit werden sie für deine Sicherheit sorgen und dafür, dass du gut versorgt bist.“
    „Nein.“ Jenna schlang die Arme um sich. „Ich will nur eins, zurück nach Hause. Ich will zurück nach Harmony.“
    „Oh, Jen.“ Langsam schüttelte Alex den Kopf. „Das Leben, wie du es in Alaska gekannt hast, ist jetzt vorbei. In Harmony hat sich seither alles geändert … es mussten Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.“
    Das hörte sich gar nicht gut an. „Wovon redest du, was für Sicherheitsmaßnahmen? Was hat sich geändert?“
    „Der Orden musste sicherstellen, dass nichts von der Existenz des Ältesten und den seltsamen Vorfällen in der Stadt zum Rest

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