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0799 - Abschied von Terra

Titel: 0799 - Abschied von Terra
Autoren: Unbekannt
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Hilfe des Orters zu beobachten. Aber um Mitternacht schaltete er, wie er es mit Jentho Kanthall verabredet hatte, den kleinen Radiokomempfänger ein. Das Gerät hatte eine äußerst geringe Leistung. Seine Ausstrahlung verschmolz schon in geringer Entfernung mit dem elektromagnetischen Hintergrundgeräusch, das ständig vorhanden war.
    Wenige Sekunden, nachdem Doug Langur eingeschaltet hatte, hörte er Kanthalls Stimme: „Sie suchen beide nach dir, treiben in Richtung Humboldt ab. Verhalte dich still! In zwei Stunden wieder."
    Doug Langur tat, wie ihm geheißen war. Als er um zwei Uhr morgens den Radiokom wieder einschaltete, hatte sich die Lage nicht wesentlich geändert - mit Ausnahme des Umstands, daß sich die beiden Hulkoo-Schiffe jetzt noch ein paar Dutzend Kilometer weiter südlich befanden.
    Um vier Uhr, als der Morgen graute, schien die Luft rein. Doug Langur aktivierte die Geräte der HÜPFER und vergewisserte sich zunächst noch einmal aus eigener Anschauung, daß in der Tat keine Gefahr mehr drohte. Die beiden Schwarzen waren verschwunden, Richtung Nordwest, also wahrscheinlich nach Namsos.
    Der Forscher bugsierte sein kleines Fahrzeug aus der Wildnis der Berge hinaus und flog über die Alashan-Ebene in Richtung Terrania City zurück. Das Land unter ihm wirkte dürr und trocken. Die Wälder starben, das Gras zerfiel zu Staub. Die Alashan war jahrtausendelang eine Wüste gewesen, bis NATHAN das Klima der Erde in die Kontrolle nahm und dafür sorgte, daß große Wüstenflächen sich in grünes Land verwandelten.
    Jetzt, da NATHAN ausgefallen war, forderte die Natur wieder ihr Recht.
    Doug Langur zog den LOGIKOR aus der Tasche.
    „Was meinst du - war das ein Erfolg?"
    „Auf kurze Sicht betrachtet ohne Zweifel. Die Hulkoos sind irregeleitet. Sie suchen das Versteck entweder in der Humboldt-Kette oder im Ch'ilien Shan. Außerdem sind sie gewarnt, daß es nicht ungefährlich ist, sich unserem Fahrzeug zu nähern. Sie werden also vorsichtiger operieren und dabei Zeit verlieren."
    „Gibt es Nachteile?"
    „Ja. Während die Hulkoos in diesem Gebiet suchen, muß in Terrania City äußerste Ruhe gewahrt werden. Die Distanz ist zu gering."
    „Du hast recht. Aber das ließ sich nicht vermeiden."
    „Die Frage der Vermeidbarkeit war nicht gestellt."
    Doug Langur amüsierte sich über die absolut emotionslose Korrektheit, mit der der LOGIKOR diese Diskussion führte.
    „Wie steht es mit der mittleren und langen Sicht?" erkundigte er sich.
    „Schlecht. Die Hulkoos werden bald bemerken, daß man sie getäuscht hat. Die Kleine Majestät wird eine umfassende Suchaktion anordnen. Das bedeutet, daß sich in Terrania City absolut nichts mehr rühren darf, weder Tag noch Nacht."
    „Das wäre tödlich", überlegte Doug Langur. „es sei denn, wir könnten die Stadt vorzeitig verlassen. Wann wird diese Entwicklung eintreten?"
    „Das ist unsicher", antwortete der LOGIKOR. „In ein bis zwei Wochen wahrscheinlich."
    „Zwei Wochen - in Ordnung. Aber eine Woche ist zu kurz!" beschwerte sich der Forscher.
    „Die Frage nach der Annehmbarkeit der Antwort war ebenfalls nicht gestellt", ermahnte ihn die kleine Kugel.
     
    2.
     
    Daß Vleeny Oltruun mit Jentho Kanthall einen Ehevertrag geschlossen hatte, war für Walik Kauk ein harter Schlag gewesen. Er hatte diese Frau verehrt, seitdem er sie auf Goshmos Castle zum erstenmal zu Gesicht bekam. Er hatte ihr seine Verehrung gezeigt und manchmal den Eindruck gehabt, sie erwidere seine Gefühle. Dann aber war wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Ankündigung gekommen: Vleeny und Jentho schließen einen Vertrag.
    Um darüber hinwegzukommen, tat Walik, was er auch bei Enttäuschungen früherer Tage getan hatte: Er stürzte sich kopfüber in die Arbeit.
    Zu tun gab es genug. Es war Alaska Saedelaere gelungen, in einer abseits des Vorgärtchens gelegenen Rechenstation einen Kleinrechner mitsamt Peripherie durch den Einsatz eines Notaggregats wieder in Betrieb zu nehmen. Die Peripherie war deswegen interessant, weil in ihr Daten allgemeinen Interesses, sozusagen die Zusammenfassungen früherer Nachrichtensendungen, gespeichert waren. Alaska hatte sein Glück zuerst bei den Rechnern versucht, die im „Keller" standen, der früher ja ebenfalls ein Rechenzentrum gewesen war. Aber die Informationen, die es dort zu holen gab, bezogen sich auf technische Spezialgebiete und waren im Augenblick von geringem Wert.
    Es ging nämlich um die Suche nach einem Raumschiff. Die Terra-Patrouille
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