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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls
Autoren: Unbekannt
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ächzend auf den Bauch herum und deutete auf meinen Nacken und die Schulterpartie.
    „Ja, hier", sagte ich. „Wenn ihr mich nicht sofort massiert, könnte sich dort ein nicht wieder gutzumachender organischer Schaden einnisten. Aber vorsichtig, bitte."
    Wenigstens fünf Matten-Willys stürzten sich auf mich, bildeten Pseudohände und kämpften um den besten Platz neben mir. Ich fing den aufkommenden Streit energisch ab und teilte die Plätze ein, so daß sie mich alle gleichzeitig massieren konnten.
    „Mit Hilfe der Mutanten hat Rhodan festgestellt, daß sich die Choolks in einem völlig desolaten Zustand befinden", sagte jemand mit unendlich traurig klingender Stimme hinter mir. Ich fuhr wie von der Tarantel gestochen herum.
    Lautlos und von allen unbemerkt war Joan Connerford wieder hereingekommen. Sie stand nun zu meinen Füßen. Ihre Arme baumelten wie leblos von ihren Schultern herab.
    „Was machen Sie denn schon wieder hier?" brüllte ich sie an.
    „Außerdem ist die Strahlungsintensität ihrer Kristalle von einer Vergleichshöhe 100 auf nunmehr etwa vier abgesunken", fuhr sie unbeeindruckt fort.
    „Was geht das mich an?" fragte ich ärgerlich. „Scheren Sie sich zum Teufel. Ich will meine Ruhe haben."
    „Auf Alwuurk, speziell in dem Raumhafenbezirk Kalwuug, herrscht das Chaos", erklärte sie mit tonloser Stimme. „Nach den Informationen Rhodans hängt dieser Zustand mit dem Ausschlüpfen eines Choolks unter dem Einfluß eines schwarzen Kristalls zusammen."
    Ich stöhnte nur noch.
    „Muß ich Sie mit Gewalt entfernen lassen? Seien Sie doch endlich still."
    Sie dachte nicht daran, ihren Vortrag zu beenden.
    „Man spricht von einem Pruuhl oder auch von einem Kriegskristall", sagte sie. „Das bedeutet nach übereinstimmender Meinung der Kosmopsychologen, daß den Choolks ein neuer Anführer ins Haus steht."
    „Freunde, merkt ihr es denn nicht?" Ich stand auf und schlug mir die zur Faust geballte Rechte in die offene Linke. „Das ist ein Mordversuch. Dieser Mensch will mich unter psychischen Streß setzen, und welche Folgen das hat, das habt ihr ja mittlerweile erkannt."
    Meine Freunde reagierten so, wie ich erwartet hatte. Sie packten Joan Connerford und schleppten sie in Richtung Ausgangsschott.
    „Rhodan will sich die Situation zunutze machen", fuhr das Mädchen mit erhobener Stimme fort. „Gucky und Ras Tschubai sind aber so erschöpft, daß Rhodan sie nicht schon wieder in einen Einsatz schicken kann."
    „Na und?" brüllte ich. „Ich will meine Ruhe haben. Mich geht das nichts an."
    „Daher wird Rhodan fünf Space-Jets ausschleusen." Das Türschott ging auf. Die Posbis trugen das Mädchen hindurch.
    „Ich soll Ihnen sagen, daß Sie der Kommandant von einer der Jets sind."
    Das Schott glitt leise zischend zu.
    „Was?" schrie ich und rannte hinter der Gruppe her. Ungeduldig wartete ich, bis die Tür wieder offen war. „Wieso kommen Sie erst jetzt damit heraus?"
    Sie saß auf dem Hosenboden, bewacht von wenigstens sieben Posbis. Immerhin hatte sie es geschafft, sich innerhalb der wenigen Sekunden, in denen ich sie nicht gesehen hatte, von den Posbis zu befreien.
    Sie blickte mich vorwurfsvoll an, erhob sich und klopfte sich den nicht vorhandenen Staub mit linkischen Bewegungen von der Hose.
    „Ich hätte es wissen müssen", sagte sie. „Man hatte mich ja gewarnt. Ich wußte, daß Sie ein widerwärtiger Typ sind. Und dennoch ist es Ihnen gelungen."
    Mir sackte die Kinnlade nach unten. Ich wußte überhaupt nicht mehr, was ich sagen sollte. Insekten-Sue fuhr vorsorglich einen Teleskoparm aus und drückte mir die Kinnlade wieder nach oben, um mir den Mund zu schließen.
    „Was ist mir gelungen?" fragte ich.
    „Mich zu provozieren, zu beleidigen und verächtlich zu machen."
    Ich atmete einige Male tief durch, lüftete meinen Helm und bat Prilly um einen Whisky. Ich hatte keine große Hoffnung, daß mir die um meine Gesundheit besorgten Posbis und Matten-Willys einen derartigen Schluck genehmigen würden. Doch ich täuschte mich. Offenbar waren sie zu der Ansicht gekommen, daß Whisky für mich unter den gegebenen Umständen Medizin war. Recht hatten sie. Prilly tauchte schon nach wenigen Sekunden mit einem Becher auf, in dem sich die goldgelbe Flüssigkeit befand.
    Ich trank den Whisky auf einen Zug aus. Die Kehle schnürte sich mir zu, und nur mit Mühe konnte ich verhindern, daß mir das Wasser in die Augen schoß.
    Prilly hatte in der Aufregung einen besonders hochprozentigen Whisky
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