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0796 - Der Kristallträger

Titel: 0796 - Der Kristallträger
Autoren: Unbekannt
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Joscan Hellmut eine Frage richten." Sie wandte sich ihm zu.
    „Als Solgeborener wissen Sie am besten Bescheid über die Strömungen der Subkulturen an Bord der SOL.
    Deshalb frage ich Sie: Haben Sie jemals von einem Solgeborenen namens Antapex gehört?"
    „Jawohl", antwortete Hellmut. „Es gibt eine Unmenge von Legenden, die sich um einen Antapex ranken. Er soll ein Einsiedlerleben an Bord der SOL führen. Doch habe ich ihn selbst nie zu Gesicht bekommen und kenne auch niemanden, der ihm begegnet wäre. Ich selbst habe mich nie um diese Geschichten gekümmert und mir keine Gedanken darüber gemacht, ob es diese Gestalt wirklich gibt oder gegeben hat - oder ob sie nur erfunden wurde."
    „Ich habe Antapex gefunden!" behauptete Irmina. „Und es deutet alles darauf hin, daß er ein überaus fähiger und vielseitiger Mutant ist."
    Joscan Hellmut blickte etwas skeptisch drein, als er sagte: „Das müßte er auch sein, wenn er alle jene Wunderdinge vollbracht hat, die man ihm nachsagt."
    „Was können Sie mir über ihn erzählen, Josc?" erkundigte sich Irmina mit einem Eifer, der mir übertrieben erschien. Was sollte das alles?
    „Das würde zu weit führen", erwiderte Hellmut. „Aber fordern Sie von SENECA die Akten über den Fall Grunell vom Januar 3563 an. Dann bekommen Sie alle Fakten. Und lesen Sie ,Die Kosmogonie der SOL von Lowitz, dort finden Sie die Antapex-Legende.
    Ich nehme an, ich werde nicht mehr gebraucht?"
    Ich entließ ihn mit einem Kopfnicken, und er zog sich in Richtung COMP-Halle zurück.
    „Was soll das, Irmina?" fragte Geoffry. „In was hast du dich da verrannt? Ein Mutant, der auf der SOL ein Einsiedlerleben führt!"
    „Klingt wahrlich sehr phantastisch", stimmte ich zu.
    „Zugegeben", sagte Irmina unbeeindruckt. „Aber noch phantastischer ist wohl, daß er mir ziemlich klar vorausgesagt hat, was wir eben in der COMP-Halle erlebten - und noch weitaus mehr."
    „Und wo finden wir diesen Hellseher?" fragte Atlan ungläubig.
    Irmina ließ auch das kalt.
    „In der Parapsychischen Abteilung."
     
    *
     
    Geoffry blieb beim COMP zurück, um die Untersuchungen am Datenspeicher der Kaiserin von Therm fortzuführen, er stürzte sich mit unvermindertem Eifer in diese Tätigkeit, obwohl ihm ebenso wie uns allen klar war, daß er dabei nur an der Stelle treten würde.
    Atlan kam ebenfalls nicht mit, er wollte sich um die Schiffsführung kümmern.
    Auf dem Weg in die Parapsychische erzählte mir Irmina, wie sie die Bekanntschaft des angeblichen Eremiten gemacht hatte.
    Die Art und Weise, wie das geschehen war, beeindruckte mich, aber ich blieb skeptisch.
    „Das muß alles noch überprüft werden", sagte ich ausweichend.
    Dennoch war ich neugierig. Da mich Irmina auch über sein Aussehen unterrichtete, überraschte mich sein Anblick nicht.
    Antapex lag in einem Einzelzimmer der Sonderabteilung. Er stand durch Überwachungsgeräte unter ständiger Beobachtung.
    Außerdem befand sich ein Medo-Robot bei ihm.
    Gleichzeitig mit uns trafen auch die Mutanten Gucky und Takvorian ein. Irmina zuckte leicht zusammen, als der Mausbiber auf dem Rücken des Zentauren ins Zimmer geritten kam.
    „Bitte", sagte sie, „haltet euch im Hintergrund. Wenn Antapex zu sich kommt und plötzlich mit euch konfrontiert wird, könnte das einen Schock auslösen."
    „Na, na", machte Gucky, „vor mir fürchten sich nicht einmal kleine Kinder. Und dieser Großkopf wird irgendwann einmal sicher von mir gehört haben, wenn er auf der SOL gelebt hat."
    Antapex lag bewegungslos im Bett. Er atmete schwach.
    Die Geräte zeigten an, daß die Paralyse durch Irminas Lähmstrahler längst schon aufgehoben war. Seine Körperfunktionen entsprachen einem Wachzustand - dennoch rührte er sich nicht. Er hielt die Augen geschlossen. Er wirkte angespannt, das Diagramm seiner Gehirnströme wies starke Phasensprünge auf.
    „Er stellt sich nur schlafend", sagte ich und beugte mich über die massige Gestalt, deren Kopf größer als der von Ribald Corello war.
    Aber im Gegensatz zu dem Supermutanten war Antapex Hals kräftiger, so daß er den Kopf mühelos tragen konnte, ohne auf eine Stütze angewiesen zu sein. Außerdem war bei Corello das kindlich wirkende Gesicht auf das untere Gesichtsdrittel konzentriert. Antapex Sinnesorgane - unproportional klein - verteilten sich dagegen auf die ganze weite Gesichtsfläche, die kraterähnlichen Hautporen zogen sich in kurzen Intervallen zusammen und öffneten sich dann wieder. Das erweckte den Eindruck
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