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0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft
Autoren: Jason Dark
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Palmer zwar nicht sprechen wollte, aber er musste etwas von ihm erfahren.
    »Hören Sie, Professor. Ich habe noch eine Frage.«
    »Bitte!«
    »Haben Sie etwas Verdächtiges gesehen auf der Fahrt vom Eingang hierher? Ist Ihnen etwas aufgefallen?«
    Palmer dachte sofort an Suko. Er hoffte, dass ihm der andere in die Gedanken nicht von der Stirn ablas und er sich auch so gut in der Gewalt hatte, dass er nicht auffiel. Da ihm Suko wesentlich sympathischer war als dieser arrogante Bewacher, beschloss er, sich an die Ratschläge des Inspektors zu halten. »Nein, so Leid es mir tut, mir ist nichts aufgefallen.«
    Damit gab sich Cusor nicht zufrieden. »Sie haben also keinen Menschen gesehen?«
    »Nicht mal ein Tier. Reicht das? Sind Sie damit jetzt zufrieden, Mister?«
    »Ich heiße Cusor. Aber ich bin nicht zufrieden. Das allerdings ist nicht Ihr Problem.« Er trat zur Seite. »Ich werde Sie zu Ihrem Schützling bringen.«
    Cusor ließ seinen Besucher nur bis in die Halle. Dort musste sich der Professor gegen die kahle Wand lehnen, was er als diskriminierend empfand. Er wurde nach Waffen abgeklopft, und Cusor nickte zufrieden, als er nichts fand.
    »Ist schon okay«, sagte er, »kommen Sie mit.«
    Hinter dem breitschultrigen Mann ging Palmer her. Seine Gedanken beschäftigten sich längst nicht mehr mit diesem Mann. Er schaute sich um und stellte fest, dass dieses Haus auf ihn den Anschein eines leeren Grabs machte, in dem man sich einfach nicht wohl fühlen konnte.
    Obwohl das Licht brannte, kam ihm der Schein vor wie ein kaltes Leuchten aus dem Weltall, dem jegliche Wärme fehlte. Das Frösteln wollte nicht weichen, und Palmer dachte daran, dass ein Kamin fehlte. Wärmendes Feuer, knisternde Holzscheite, das alles hätte in diese Umgebung hineingepasst, stattdessen war gar nichts vorhanden.
    Vor einer Tür blieb Cusor stehen. Er konnte sogar höflich sein, denn er klopfte an.
    »Was ist denn?«
    »Der Professor ist angekommen.«
    »A ja, das ist gut.« Diondra selbst öffnete die Tür und erschien im warmen Lichtschein wie eine fremde Gestalt, die aus einer anderen Welt kam.
    Cusor zog sich zurück. Er hatte die Freude auf dem Gesicht der Frau gesehen, als sie dem Professor beide Hände entgegenstreckte, die er umfasste. »Die Zeit ist zwar ungewöhnlich, liebe Diondra, aber…«
    »Nein, nein, Professor, doch nicht für Sie. Ich bitte Sie, das ist doch nicht ungewöhnlich. Sie können mich Tag und Nacht wecken, es macht mir nichts aus.«
    »Das freut mich.«
    »Kommen Sie nur herein!«
    Palmer war froh, die kalte und auch ungemütliche Halle verlassen zu können. Im Zimmer seines außergewöhnlichen Schützlings sah es doch ganz anders aus. Vor allen Dingen war es möbliert, und hier tanzte in einem Kamin das Feuer. Die Flammen zuckten über die Holzkloben hinweg, sengten und brannten sie an, und ihre Wärme füllte den gesamten Raum aus, der durch die Gardinen vor den Fenstern noch einen zusätzlichen, gemütlichen Touch bekommen hatte.
    »Nehmen Sie doch bitte Platz.«
    »Wo?«
    Diondra winkte mit beiden Händen ab. »Das ist egal. Möchten Sie etwas trinken?«
    »Einen Tee, wenn möglich.«
    »Ha, den genau habe ich heiß.«
    Sie verschwand im Hintergrund und holte eine Kanne. Auf dem Tisch standen bereits zwei Tassen. Milch und Zucker waren ebenfalls vorhanden, und der Professor schaute der Frau zu, wie sie den Tee einschenkte. Diondra hatte sich nicht verändert, sie trug auch noch dieselbe Kleidung, nur sah sie nicht mehr so blass aus, das aber mochte am Schein des Feuers liegen, der auch ihr Gesicht erreichte.
    Sie lächelte Palmer zu, als die Tasse gefüllt war. »Ist was? Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Nein – warum?«
    »Sie haben so seltsam geschaut.«
    Er musste lachen. »Das, meine Liebe, hat mit etwas anderem zu tun. Es war für mich das erste Mal, dass ich Sie habe Tee einschenken sehen. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber einer Frau wie Ihnen traut man das kaum zu. Mathematik ja, aber diese profanen Dinge…«
    Diondra lachte so entspannt, wie Palmer sie noch nie hatte lachen hören. »Es ist wunderbar, wie Sie das gesagt haben. Einfach toll, hätte ich Ihnen nie zugetraut.«
    »Auch ich bin keine Maschine.«
    »Ja, ich weiß.« Sie nahm ihm gegenüber Platz und lächelte etwas verhalten. »Tja, jetzt sind Sie hier«, bemerkte sie, nachdem sie den ersten Schluck getrunken hatte.
    »Stimmt, und ich wundere mich, dass Sie sich hier vergraben haben, Diondra.«
    »Vergraben?«
    Palmer lehnte sich
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