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079 - Die Geisterspinne

079 - Die Geisterspinne

Titel: 079 - Die Geisterspinne
Autoren: Dämonenkiller
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Höhlenwand, teilweise vom Spinnennetz bedeckt, führte eine breite Rampe in einen Seitengang. Aber schon drei Meter weiter war der Gang versperrt. Zwei massive Säulen aus blendend-weißem Gestein schienen die Decke zu stützen. Der Raum zwischen ihnen und den Seitenwänden war mit unterschiedlich großen Felsbrocken zugemauert; und zwischen den Säulen befand sich eine große, nach Marmor aussehende Wand oder Türplatte, nicht kleiner als vier Quadratmeter.
    „Es sind Hieroglyphen", stellte Coco fest. „Ich erkenne nur das Königszeichen und die Gotteskartusche."
    „Sie kommen!" schrie Antiope.
    Coco warf einen letzten Blick auf das Portal und die unversehrte Platte. Sie war überzeugt - ohne genau zu wissen, warum sie so sicher sein konnte -, daß sich dahinter der Sarkophag mit der Mumie des Hermes verbarg. Die gesamte Unterwelt der Insel war restlos verwahrlost und voller Abfall; nur dieser Platz war sauber und eindeutig gepflegt.
    Aber jetzt waren andere Dinge wichtiger: Die Spinnenbestie, die Krieger und die Gruppe vom Schiff, die offensichtlich in Gefahr war.
    Coco stürmte zurück. Jetzt schaukelten und vibrierten nicht nur das Spinnennetz, sondern auch sämtliche Fäden.
    Die Krieger kamen hierher. Coco deutete mit dem Schwert in die Richtung, aus der der größte Lärm zu hören war. Sie erschien mutiger, als sie sich in Wirklichkeit fühlte.
    „Werden sie dir noch gehorchen, Königin der Amazonen?" fragte sie laut.
    Es krachte ohrenbetäubend.
    Einer der Freunde hatte das Magazin der Maschinenpistole leergeschossen.
    „Deine Freunde - sie kämpfen mit den Kriegern!" schrie Antiope.
    „So wird es wohl sein", gab Coco zurück.
    Da rückte die Bestie näher. Sie schwankte auf acht fast mannshohen Beinen durch einen breiten Korridor. Beißender Geruch wehte der Spinnenbestie voraus. Das harte Klicken. der Klauen, in denen ihre acht abgewinkelten, haarigen und von harten Muskelsträngen durchzogenen Beine endeten, marterte die Nerven der zwei jungen Frauen.
    Coco blickte sich suchend um und entdeckte in einer Ecke einige Speere, die so aussahen, als wären sie nicht hoffnungslos verrottet. Sie packte einen davon, wog ihn in der Hand und stellte sich in Positur.
    Die Spinne war noch fünfzehn Meter entfernt. Sie öffnete und schloß die großen, roten Scheren. Die Schneiden blitzten selbst hier in der schummrigen Beleuchtung.
    „Sie hat Macht über die Krieger", schrie die Amazone erklärend, holte sich mit drei Sprüngen ebenfalls einen Speer und schleuderte ihn zielsicher auf die Spinne.
    Das Untier reagierte blitzschnell. Es senkte und hob den schaukelnden Kopf; der runde, schuppige Körper zitterte vor Angriffslust. Die Scheren öffneten sich weit und schlossen sich krachend. Der Speer zischte zwischen ihnen hindurch und bohrte sich zwischen Kopf und Körper in das zuckende Fleisch des Ungeheuers. Die Spinne zischte auf wie ein Preßluftgerät.
    Jetzt warf auch Coco ihren Speer und traf die Stelle, aus der eines der acht Beine hervorwuchs. Die Spinne schüttelte sich, und die beiden Geschosse fielen heraus und klapperten auf den Steinboden. „Wir haben durch die Berührung der Netze die Spinne herbeigerufen", schrie Antiope und warf sich nach vorn.
    Ihr Schwert blitzte auf. Sie griff die Spinne an und zeigte, daß sie eine mehr als nur erfahrene Kämpferin war.
    Coco sprang von der anderen Seite auf die Bestie zu und griff ihrerseits an. Sie beschränkte sich darauf, den klappernden und blitzschnellen Scheren auszuweichen und den Körper und die Gliedmaßen dieses Ungeheuers zu bearbeiten. Ihr Schwert schlug zu. Der Schild hob und senkte sich und versuchte, die zusammenklappenden Scheren abzufangen.
    Der erste Hieb, mit aller Kraft geführt, traf das vorderste Bein der Spinne. Die Schneide riß eine tiefe Wunde in das Fleisch, durchtrennte Muskeln und Fleisch. Augenblicklich floß ein klebriger, hellgrüner Schleim aus dem tiefen Schnitt. Auf der anderen Seite schlug die Amazone wie eine Wahnsinnige auf die Spinne ein. Die Bestie wußte nicht, wem sie sich zuerst zuwenden sollte. Immer wieder schnappten die Scheren ins Leere, und die Schwerter trafen. Einmal, als Coco in einem rasenden Wirbel von Schlägen die rechte Seite des Spinnen-Körpers aufschlitzte und in die Beine tiefe Wunden schlug, hechtete Antiope nach links, ergriff den herausgeschüttelten Speer und bohrte ihn mit einem fast tierischen Aufschrei in das linke Facettenauge des Ungeheuers.
    „Du bist eine gute Kämpferin", rief ihr Coco
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