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0786 - Rebell gegen die Kaiserin

Titel: 0786 - Rebell gegen die Kaiserin
Autoren: Unbekannt
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die Griffe ihrer Waffen in den Händen hielten.
    Keine Fluchtmöglichkeit, dachte er.
    „Ihr wart schon vorher entschlossen, mich entziffern zu lassen!"
    sagte" er tonlos.
    „Hier, auf dieser Spule", erwiderte Qartane und blickte ihn mit offenem Abscheu an, „befinden sich die Beweise. Jedes Mitglied unserer Kommission hat sie tagelang studiert. Hierüber gibt es ein Protokoll, von vereidigten Beobachtern angefertigt. Nampriete wird vollstrecken, was beschlossen wurde."
    „Ich werde entziffert!"
    Qartane haßte ihn nicht, aber er handelte pragmatisch exakt wie eine Rechenmaschine. Alles, was der Kaiserin und dem geordneten Ablauf nützte, wurde gefördert und unterstützt.
    Schädliche Einflüsse wurden ausgeschaltet. Störungen wurden eliminiert. Rebellion bedeutete Störung, also machte man aus dem Rebellen eine angepaßte Kreatur. Nein, weder Qartane noch Nampriete haßten ihn persönlich. Sie wechselten lediglich unbrauchbare Werkzeuge aus.
    „Ja", sagte Qartane. „Du wirst dieses Gebäude so sicher als ruhiger, vernünftiger und nicht störungsanfälliger Physiker verlassen, wie du es als angeblicher Held, Rebell und Nostalgiker betreten hast."
    Tehlarbloe stand auf. Seine Knie waren noch schwach, aber er konnte stehen.
    Die zwei Wachen kamen näher. Nampriete erhob sich schnell, nickte dem Sekretär zu und deutete auf Tehlarbloe.
    „Gehen wir."
    „Nein", schrie der Physiker auf. Obwohl er genau wußte, daß es keine Chancen gab, wartete er auf den winzigen Moment, den er zur Flucht ausnutzen konnte. Sekunden später standen der Hinrichter vor ihm und die Bewaffneten rechts uns links neben ihm. Auch sie schienen darauf zu warten, daß er in seiner Verzweiflung handeln würde. Tehlarbloe fühlte, wie seine Nerven zu revoltieren begannen.
    „Ich sage euch allen", schrie er, „daß ihr es euch nicht leisten könnt, Wissenschaftler wie mich mundtot zu machen. Andere werden dieselben Ideen haben. Ihr schafft viele Rebellen, wenn ihr diesen Fehler begeht."
    „Dieses Risiko müssen wir wohl eingehen", erklärte Nampriete und legte ihm die breite Hand auf die Schulter. „Keine unsachliche Dramatik, Physiker!"
    Gerade in dem Moment, als die zwei Bewaffneten nach Tehlarbloe griffen, öffnete sich die Tür. Aus einem unerfindlichen Grund quietschten einige bewegliche Teile. Ein alter Mann mit faltiger Gesichtshaut, gelblichen Sinnesfasern und hängenden Schultern kam herein, hob den Kopf und betrachtete eine Weile lang unbeweglich die seltsamen Gruppen.
    Ein rätselhaftes Schweigen breitete sich aus. Dann sagte der alte Mann, der in eine prunkvolle, aber einfach geschnittene Uniform gekleidet war, in kaltem Tonfall: „Ich bin sicher, daß uns alle die Meldung interessieren wird, die wir eben von Pröhndome erhalten haben."
    Die Stimme gehörte einem Wesen, das keinerlei Illusionen hatte und keine Hoffnungen mehr kannte. Die verschleierten Augen starrten durch Tehlarbloe hindurch.
    „Welche Meldung?" rief der Sekretär schneidend.
    „Sie ist gespeichert. Soll die Botschaft in dieses Büro überspielt werden?"
    „Ja, natürlich! Sofort. Was ist auf Pröhndome passiert?"
    „Einiges", sagte der Alte.
    „Was bedeutet das? Einiges? Hängt es mit unserer Aufgabe zusammen?" schrie Qartane. Tehlarbloe konnte sich nicht entsinnen, ihn jemals so erregt erlebt zu haben.
    Der alte Mann stieß ein meckerndes Gelächter aus.
    „Kann man sagen. Die Kaiserin von Therm hat den Berührungskreis vernichtet."
    Mit schweren Schritten schlurfte der Alte aus dem Raum. Einige Zeit später, während sämtliche Anwesende wie erstarrt dastanden und versuchten, diese dürftige Erkenntnis zu verarbeiten, leuchtete in der Rückwand eine Bildplatte auf.
    Die noch unbeteiligte Stimme eines Empfangstechnikers irgendwo in der Planetaren Funkstation von Moeckdöhne sagte: „Dringende Botschaft von Pröhndome. Automatisch aufgezeichnet mit Bild und Ton. Genaue Zeit der Überspielung..."
    Nachdem einige Lidschläge lang die verschiedenen Erkennungs- und Kodezeichen zu sehen waren, wurde die Bildplatte wieder schneeweiß strahlend, dann begann die Bildübertragung.
    Die Kamera war in einen schnellen Luftgleiter eingebaut.
    Sie zeigte den letzten Teil eines Fluges über die Berge des kleinen Kontinents. Zwischen den hohen Berggipfeln, den Vorbergen mit ihren grünen Wäldern und den weichen Tälern lag eine Art Nebel. Als die Kamera Ausschnittvergrößerungen zeigte, sahen die Feyerdaler, daß es sich um Rauchschwaden handelte.
    Sie alle,
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