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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber
Autoren: Jason Dark
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die rote Kugel der Tanith. Ich hatte ihn damals einsetzen müssen, um den Ritter zu vernichten. Das war mir deshalb gelungen, weil ich die Zeichen an seiner Seite verschoben hatte. Ob ich ihn diesmal auch brauchte, konnte ich nicht wissen, jedenfalls hatte ich ihn zur Sicherheit mitgenommen. Ich wollte gerüstet sein.
    »Den meine ich aber nicht. Ich habe mehr an Nadine Berger gedacht, wenn du verstehst.«
    »Das ist doch kein Problem.«
    »Wieso nicht?«
    »Sie wird kommen, John, darauf kannst du dich verlassen. Sie hat es ja so gewollt. Schließlich ist sie uns erschienen. Sie war bei Sheila. Sie wird gewollt haben, dass wir hier erscheinen. Also das sehe ich anders als du.« Er fasste sich an die Stirn und legte den Kopf zurück.
    »Eines kann ich mir schlecht vorstellen, das will ich dir ehrlich sagen, John.«
    »Was ist es?«
    »Himmel, John, ich kann von dieser Stelle aus durch das Tor schauen. Es ist ja offen, aber ich sehe dahinter kein anderes Land. Das normale setzt sich dort fort.«
    »Richtig.«
    »Und du bist sicher, dass wir Avalon finden werden?«
    »Falls Nadine uns unterstützt. Nicht jeder, der durch das Tor geht, gelangt automatisch dorthin. Er muss schon einen Fürsprecher oder einen Helfer haben. Ich hoffe, dass wir uns auf Nadine verlassen können, und ich möchte jetzt keine Zeit mehr verlieren, sonst wird es zu dunkel. Noch ist das Tor gut zu sehen. Ich weiß nicht, ob die Nebel weiter ansteigen werden. Dann kriechen sie den Hügel hoch, und es kann sein, dass sie auch das Tor verschwinden lassen.«
    In der Tat hielt sich der Dunst in der Nähe des Bodens auf. Es war kühler geworden. Möglicherweise bildete ich mir das auch nur ein.
    Bill Conolly ging vor, ich blieb noch stehen und schaute auf den Gral zwischen meinen Händen.
    Den Grund konnte ich nicht sagen, aber das Gefühl, das mich überkam, war einfach nicht wegzuleugnen. Nicht dass mir der Gral fremd gewesen wäre, leider hatte ich ihn zu wenig einsetzen können, aber ich glaubte nicht mehr so recht daran, dass er mir großartig helfen konnte. Er war für mich zu einem fremden Gegenstand geworden. Vom Gefühl her hatte ich mich von ihm verabschiedet.
    Komisch…
    Ich war schon ein wenig durcheinander und musste mich von meinem Freund Bill Conolly zweimal rufen lassen, um mich aus meinem Gedankensumpf zu befreien.
    »Komm doch endlich.«
    »Klar, sorry, ich war nur in Gedanken.«
    Ich nahm die erste Stufe. Der Kontakt zu ihr brachte mir kein anderes Feeling, für mich war es ein normaler Weg, der bergauf führte, und auch Bill Conolly dachte so, wie er mir durch ein knappes Zurückschauen versicherte.
    Die, die aus dem Dunst stiegen. So ähnlich kamen wir beide uns vor, als wir die unteren Regionen verließen, wo der dünne Nebel wie Leim festklebte.
    Der Geruch nach verbranntem Torf blieb bestehen, auch wenn er dünner wurde, je höher wir stiegen. Der Wind wehte gegen unsere Gesichter, er schmeckte nach Salz, ein Zeichen, dass die Küste und damit das Meer nicht zu weit entfernt waren.
    Bill konnte es kaum erwarten, das Ziel zu erreichen. Er hatte ein gewisses Tempo vorgelegt, ich hörte ihn atmen, und ab und zu blieb er stehen. Dann schaute er sich um. Sein Blick glitt dabei über die Dächer von Glastonbury hinweg und hinein in das flache, weite Land, das sich wie ein unendlicher grünbrauner Flickenteppich vor unseren Blicken ausbreitete.
    Je näher wir unserem Ziel kamen, umso imposanter und wuchtiger wuchs das Tor vor uns hoch.
    Ich kannte es auch bei hellem Tageslicht und im Schein der Sonne.
    Da hatte das Gestein ungewöhnlich hell geleuchtet, gelbbraun und irgendwie in der Farbe der Pyramiden.
    Jetzt aber wirkte es düster und abweisend.
    In der Mitte gab es einen Durchgang. Es war das kleinere Tor. An seinem oberen Ende gebaut wie ein Spitzbogen, umrahmt von mächtigem Gestein, und oberhalb des Tores waren sehr hohe Einkerbungen zu sehen, die mich an zugemauerte Fenster erinnerten.
    Insgesamt neun Fenster zählte ich, drei neben und drei übereinander, wobei das mittlere in der unteren Reihe nicht zugemauert war.
    Die Strecke war nicht nur steil. Nach der ersten Hälfte verflachte sie zusehends, auch die mit Gras bewachsenen Räume zwischen den Stufen blieben nie gleich. Mal waren sie länger, dann wieder kürzer.
    Wer hier hochging, der musste sich vorkommen wie ein Entdecker und sich gleichzeitig auch sehr klein fühlen. Bill Conolly hatte das Tor vor mir erreicht, blieb stehen und sah vor dem Gebäude aus wie ein
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