Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0780 - Die Testwelt

Titel: 0780 - Die Testwelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erkennen, daß Anny sich vom Schott abwandte und auf den Rückweg zu uns machte. Ich war erschüttert. Irgendwie hatte ich Joftblahn sympathisch gefunden.
    Ich hatte ihn gemocht. Jetzt hatte er sich geopfert, um Perry und mich zu retten.
    „Ich wollte, die Sache wäre anders ausgegangen", sagte Perry mit belegter Stimme. „Wo sind Hommersolth und Kordahl?"
    „Sie sind nicht wiedergekommen", antwortete Gorg Pinguine.
    „Sie werden auch nicht mehr kommen", ergänzte Fellmer Lloyd.
    Ein anderer Bildschirm erhellte sich. Das Gesicht eines Funkoffiziers erschien auf der Projektionsfläche.
    „Der oberste Feinsprecher Maltsaan möchte Sie sprechen, Sir", meldete er.
    Rhodan setzte sich vor das Gerät, so daß sein Gesicht von der Optik erfaßt wurde. Der Offizier schaltete um. Vom Bildschirm herab blickte Maltsaan Perry kalt und ablehnend an.
    „Keiner von Ihnen hat die Prüfung bestanden, Rhodan", berichtete der Feyerdaler. „Damit ist Ihnen der Weg nach Pröhndome versperrt. Verlassen Sie das Truhterflieng-System.
    Sie sind unerwünscht."
    Bevor Perry auf diese Worte eingehen konnte, schaltete Maltsaan ab. Bestürzt blickten wir uns an. Unsere Bemühungen waren vergeblich gewesen, und plötzlich war es sogar bedeutungslos geworden, daß Joftblahn gestorben war.
    „Also schön", sagte Rhodan. „Dann verschwinden wir eben."
    Ich sah ihm die Enttäuschung an. Nur mühsam beherrschte er sich.
    Ich konnte mir vorstellen, was er empfand. Mir ging es ähnlich.
    Die Arroganz Maltsaans reizte mich bis zur Weißglut. Ich hätte zum neuen Regelbewahrer fliegen können, um ihn nach Strich und Faden zu verprügeln.
    Aber was hätte uns das schon gebracht? Wir hatten verloren, und wir mußten uns mit dieser Niederlage abfinden.
    Rhodan ging zu einem der Bildgeräte und schaltete es ein.
    Wenig später meldete sich die Hauptleitzentrale.
    „Wir starten", befahl Perry knapp und schaltete wieder ab.
    Anny trat ein. Sie wich Rhodans Blicken aus.
    „Ich hoffe, Sie verstehen, daß ich nicht anders handeln konnte", sagte sie leise.
    „Schon gut", erwiderte Perry. „Es ist mir nicht leichtgefallen", beteuerte sie. Dann warf sie den Kopf in den Nacken und kam zu mir. Wortlos legte sie ihre Arme um mich und schmiegte sich an mich.
    „Das ist ja ... das ist ja ...", sagte Gorg Pinguine stammelnd.
    Zu weiteren Worten fehlte ihm offenbar die Luft. Er eilte zu Rhodan, doch dieser beachtete ihn nicht, denn einer der Bildschirme erhellte sich erneut. Wieder meldete sich der Funkoffizier von der Zentrale.
    „Maltsaan möchte Sie noch einmal sprechen, Sir", teilte er mit.
    „Er soll sich zum Teufel scheren", sagte Bully.
    „Nein, warten Sie", rief Rhodan rasch. „Wir wollen uns anhören, was er zu sagen hat. Bitte, sehalten Sie um."
    Das Bild wechselte, und das Gesicht Maltsaans erschien auf der Projektionsfläche. Der Feyerdaler blickte auf einen Punkt, der irgendwo weitab von Rhodan war. Es schien, als spreche er gar nicht zu Perry, sondern zu irgend jemanden, der weit von uns entfernt war. Seine Stimme klang verändert. Mir schien, daß er unter einem unbestimmten Druck stand.
    „Die Entscheidung ist geändert worden", erklärte Maltsaan.
    „Damit steht acht Personen der Weg nach Pröhndome frei."
    „Welchen Personen?" fragte Rhodan.
    Maltsaan nannte die Namen von vier Männern und drei Frauen, alles Personen ohne große Bedeutung. Von ihnen kannte ich Asuah Gemroth und Garo Mullin. Keiner von ihnen allen war bisher durch eine besondere Leistung aufgefallen.
    „Und wer noch?" fragte Perry.
    „Und Sie, Rhodan", ergänzte der Feyerdaler unwillig. „Auch Ihnen steht der Weg nach Pröhndome frei."
    In seinen Augen flammte ein rätselhaftes Licht auf, und er schaltete ab. Wir blickten uns überrascht an. Mit einer solchen Wende hatte niemand gerechnet.
    „Sieben völlig unerfahrene Männer und Frauen und ich", sagte Rhodan. „Kann mir jemand sagen, was das zu bedeuten hat?"
    „Keine Ahnung", erwiderte Bully nach einiger Zeit, als keiner sonst etwas gesagt hatte. „Was aber auch immer das soll, daneben sollten wir beachten, daß Maltsaan bestimmt nicht aus freier Entscheidung heraus gehandelt hat. Dieser Kerl mag uns nicht.
    Er hätte uns am liebsten abgeschoben."
    „Davon bin ich auch überzeugt", bemerkte Fellmer. „Irgend jemand hat ihn gezwungen, uns den Weg freizugeben."
    „Es muß irgendein hohes Tier gewesen sein", sagte ich.
    „Vielleicht war es sogar die Kaiserin von Therm selbst?"
    Rhodans Lippen zuckten. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher