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0778 - Die ERHABENE

0778 - Die ERHABENE

Titel: 0778 - Die ERHABENE
Autoren: Volker Krämer
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als Ewigk es sich erträumt hatte…
    ***
    Nie zuvor hatte Nazarena Nerukkar einen so starken Energieschlag abwehren müssen.
    Ein entsetzlicher Gedanke drang in ihr Bewusstsein, setzte sich dort unwiderruflich fest.
    Er ist stärker als ich… er wird mich besiegen und töten…
    Ihr Körper erholte sich nur langsam von dem Schlag, den sie nur unwesentlich hatte abmildern können. Einen weiteren Angriff auf diesem Level würde sie nicht überleben. Die ERHABENE war realistisch genug, um das zu akzeptieren.
    Flucht? Ja, es gibt keinen anderen Weg. Niemand in der DYNASTIE DER EWIGEN durfte je erfahren, was hier geschehen war. Sie musste eine Möglichkeit finden, ihre große Niederlage als strahlenden Sieg zu verkaufen. Wenn ihr das nicht gelang, würden ihre Gegner in der Dynastie ihr endgültig einen Strick drehen, eine Schlinge, aus der sie ihren Kopf nicht mehr herausziehen konnte.
    Nazarenas Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Wieder einmal nutzte der Gaianer ihre Schwäche nicht aus.
    Langsam kehrten ihre Kräfte zurück. Für einen letzten Schlag sollten sie ausreichen.
    ***
    »Wirf einen letzten Blick auf deine Stadt, Friedensfürst!«
    Ted Ewigk war entsetzt. Seine Hoffnung, der ERHABENEN einen entscheidenden Schlag zugefügt zu haben, war nur ein Trugschluss gewesen. Sie war wieder voll da und jetzt sicher noch gefährlicher als vorher. Die drohende Niederlage machte die Ewige unberechenbar.
    Und diese Befürchtung wurde zur Gewissheit, denn Ewigk wusste sofort, was die Wahnsinnige plante. Gab es etwas, das die unerforschte Kraft eines Machtkristalls nicht vollbringen konnte? In den Sagen und Legenden der Dynastie wurden Dinge beschrieben, die durchaus Realität sein konnten.
    Planeten, Sonnen - nichts war seiner Kraft gewachsen.
    Ganz sicher aber war er in der Lage, eine ganze Stadt zu vernichten. Eine Stadt wie Rom…
    Ted sah den Feuerball, geformt aus purer Energie, der aus Nazarenas Hand heraus immer und immer weiter wuchs.
    Millionen von Menschen… sie würden in wenigen Sekunden sterben, wenn er jetzt nicht eingriff und seine Skrupel über Bord warf. Der Machtkristall in seiner Hand pulsierte, schien sich selbstständig machen zu wollen.
    »Nein!« Die gebündelte Kraft züngelte aus dem Dhyarra und fand ihr Ziel. Mitten hinein in die Energiekugel fraß sich der fingerdünne Strahl. Die verfärbte sich dunkelrot und zerplatzte wie eine harmlose Seifenblase in Millionen feiner Partikel.
    Doch zuvor hatte sie ihre eigentliche Aufgabe perfekt erfüllt.
    Ted hörte das dröhnende Lachen aus Nazarena Nerukkars Mund, so laut, das es ihm schier die Trommelfelle zerreißen wollte. Und dann sah er, was geschehen war. Entsetzt brach er seinen Angriff ab, doch es war bereits zu spät.
    Die Feuerkugel… sie war gar nicht dazu bestimmt gewesen, die Ewige Stadt in Schutt und Asche zu legen. Stattdessen hatte sie den Energiestrahl aus Ted Ewigks Machtkristall umgelenkt - mitten in das Dach des Palazzo Eternale hinein!
    Er, Ted Ewigk, hatte die Katastrophe ausgelöst, die nun folgte. Er ganz allein.
    Die Stichflamme schoss gut und gerne fünfzig Meter in den Himmel über Rom, als das vergessene Arsenal der Ewigen in einem einzigen Inferno verging…
    ***
    Es ist so heiß. So trocken. Ich mag das nicht… Ich wünsche mir Regen, ja, einen schönen warmen Sommer regen… es soll REGNEN… lange und kräftig REGNEN!
    ***
    Der Himmel über Rom war bedeckt mit einem wahren Wolkengebirge.
    Und daraus ergoss sich strömender Regen. Gleichmäßig und schnurgerade fiel er dem Erdboden entgegen.
    Die Besatzung des Spiders konnte die Blicke nicht vom Zentralbildschirm lassen, auf dem Aartje Vaneiden eine TV-Übertragung der RAI ablaufen ließ. Lachende Feuerwehrmänner, tanzende Passanten… die Gesichter von Politikern, die beinahe so taten, als hätten sie den Regen mittels Knopfdruck angeschaltet. Jedes zweite Wort lautete Wunder, denn wie ein solches musste dieser Regen den Menschen ja auch erscheinen. Die Meteorologen standen jedenfalls vor einem Rätsel, das sie nicht erklären konnten.
    Zamorra und Nicole sahen einander besorgt an.
    »An Wunder glaube ich schon eine Ewigkeit nicht mehr. Und erst recht nicht daran, dass sowohl die Brände wie auch dieses himmlische Löschwasser natürlichen Ursprungs sind.«
    Zamorra gab ihr keine Antwort. »Aartje, noch immer kein Kontakt zum Palazzo Eternale!«
    Die Niederländerin schüttelte den Kopf. Plötzlich riss sie die Augen weit auf. »Aber ich habe es jetzt in der Ortung… o
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