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0776 - Die Krieger-Prinzessin

0776 - Die Krieger-Prinzessin

Titel: 0776 - Die Krieger-Prinzessin
Autoren: Roger Clement
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Hohngelächter schafften einige Schwarzblütige sie in ein düsteres Gebäude. Hier spendeten Fackeln nur ein trübes Licht.
    Auf einem Thron aus Totenschädeln hockte eine unheimliche Gestalt. Sie hatte einen dunklen Turban um den dreieckigen Schädel geschlungen. In den heimtückischen Augen glomm das Höllenfeuer. Und zwischen den halb geöffneten schmalen Lippen waren Reißzähne zu erkennen.
    Die Kriegerdämonen warfen Asha auf den Boden. Dann nahmen sie ihr den Knebel ab, ließen aber die Fesseln an den Armen und Beinen.
    »Weißt du, wer ich bin?«, zischte der Dämon auf dem Thron.
    »Jedenfalls nicht Robbie Williams, so viel steht fest!«
    Der Herrscher gab einem seiner Vasallen ein Zeichen. Dieser zog Asha Devi einen Hieb mit der Peitsche über.
    »Zittern sollst du vor mir, verfluchte Bhima! Ich bin der Schwarze Rajah. Wie lange habe ich den Moment herbeigesehnt, in dem ich dich in meiner Gewalt habe.«
    »Da muss ich dich enttäuschen, du hässlicher Vogel!«, keifte Asha. »Ich bin nicht Bhima. Mein Name ist Asha Devi! Und ich zittere keineswegs vor dir!«
    »Du willst nicht Bhima sein? Das sagst du doch nur, um der Folter zu entgehen.« Doch der Schwarze Rajah schien verunsichert. Er wandte sich an die Dämonen, die Asha Devi gefangen hatten. »Wo ist ihr Schwert?«
    »Sie hatte keines bei sich, o größter aller Fürsten«, erklärte der Kriegerdämon.
    »Wir fanden sie im Garten vor, lustwandelnd. Da beschlossen wir, sie lebend zu fangen. Sie hatte eine Waffe, einen Doppel-Vajra an einer Kette. Aber den haben wir ihr entwunden.«
    »Was ist mit dem zweiten Trupp geschehen, den ich ausgesandt habe?«
    »Das wissen wir nicht, o Schwarzer Rajah. Wir haben uns aufgeteilt, wie Ihr es befohlen habt. Die anderen Krieger haben ihre Ochsen auch an einer anderen Stelle verborgen. Wir sind unabhängig von ihnen zurückgeritten.«
    »Ihr wisst also nicht, was mit euren Kameraden geschehen ist?«
    »Nein, o Schwarzer Rajah.«
    »Erstklassige Truppenführung!«, höhnte die Inspektorin. »Wenn du deinen Sauhaufen so wenig im Griff hast, kannst du wahrscheinlich noch nicht einmal als Kinderschreck auftrumpfen!«
    Der Schwarze Rajah wandte seine hasserfüllte Visage der Inspektorin zu. »Nun hast du mich endgültig überzeugt, Bhima! Du bist vom Himalaya bis zu den Stränden von Sri Lanka bekannt für deine Lästerzunge.«
    »Zum letzten Mal: Ich bin nicht dieses hochnäsige Prinzesschen! Du bist doch wirklich zu dämlich, schlimmer, als ich es von einem Schwarzblütigen erwartet habe!«
    Der Schwarze Rajah nickte seinem Schergen zu. Dieser verpasste Asha Devi noch einen Peitschenhieb.
    Aber das hartnäckige Leugnen der Gefangenen hatte anscheinend das Interesse des Dämonenfürsten geweckt. »Wenn du behauptest, nicht Bhima zu sein - was hattest du in ihrem Palastgarten zu schaffen? Und warum siehst du ihr so ähnlich?«
    »Was ich dort getan habe, geht dich einen feuchten Dreck an! Und wer behauptet, ich sähe dieser Vogelscheuche ähnlich?«
    »Ich sage das. Zwar bin ich der verfluchten Prinzessin noch niemals persönlich begegnet. Aber meine Krieger haben schon oft genug gegen Bhima und ihre Reiterscharen gekämpft. Daher kenne ich ihre Beschreibung.«
    »Jedenfalls bin ich Asha Devi und niemand sonst! Wenn du das nicht in deinen dämonischen Schädel kriegst, so ist das dein Problem.«
    Die Inspektorin vergaß in ihrer Wut völlig, dass sie in gewisser Hinsicht sehr wohl Prinzessin Bhima war. Schließlich wurde die Kriegerin ja in der Person Asha Devi wiedergeboren. Als Inderin fand die lnspektorin an dieser Tatsache auch nichts Seltsames. Es war nur so, dass sie Bhima überhaupt nicht ausstehen konnte…
    »Du kannst deinen Kopf nicht retten, Bhima«, sagte der Schwarze Rajah kalt. »Selbst wenn du diese Asha Devi wärst, gibt es jetzt kein Zurück mehr. Ich bin viel zu neugierig darauf, was Rubagh mit dir anstellen wird. Freilassen werde ich dich also auf gar keinen Fall.«
    »Und wer soll dieser Rubagh sein?«, fragte Asha Devi. Aus ihrer Stimme sprach unendliche Verachtung.
    Die Augen des Schwarzen Rajahs glitzerten irre. »So, du willst meinen guten Rubagh kennen lernen? Das kannst du haben!« Der Dämonenfürst wandte sich an seine Schergen. »Bringt Rubagh her!«
    Die Kriegerdämonen eilten davon. Asha Devi lag immer noch gefesselt auf dem Boden. Sie versuchte, sich zu erheben. Doch der Diener des Schwarzen Rajah verpasste ihre sofort einen Peitschenhieb.
    »Du sollst vor meinem Herrn im Staub
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