Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0771 - In der Falle der Ewigen

0771 - In der Falle der Ewigen

Titel: 0771 - In der Falle der Ewigen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
tiefe und feste Wurzeln. Schau mich nicht so sonderbar an. Glaubst du wirklich, ich kann mich noch an jede Welt erinnern, die ich in meinem Dasein besucht habe?« Ein feines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. »Und erst recht nicht an jede Frau, die ich zur Partnerin erwählt habe.«
    Langsam füllte sich Roberts Nichtverstehen mit Ahnungen.
    Natürlich war er nicht Asmodis einziges Kind? Diese Terroristin - diese Kindfrau, die schlussendlich Lysas Äußeres so perfekt imitiert hatte - war eine Enkelin, Urenkelin oder was auch immer des Erzdämons.
    Über dieses Band, dass anscheinend zwischen Asmodis’ Abkömmlingen bestand, wollte Tendyke sich jetzt einfach keine Gedanken machen. Nicht jetzt, nicht heute. Und auch nicht morgen.
    Asmodis war mit seinem Bericht noch nicht am Ende.
    »Ich habe dann versucht, sie aus dieser Trance zu holen, in die sie sich wohl selbst versetzt hatte, aber das war hoffnungslos. Sie hatte wohl diese Todesart für sich gewählt. Aber sie hat nicht gefunden, was sie zu finden hoffte.«
    Den letzten Satz ließ Robert unkommentiert, denn die Erklärung, woher Asmodis dieses Wissen hatte, würde neue Fragen aufwerfen. Für die dröhnte Tendykes Kopf einfach noch viel zu stark.
    »Was ist mit der SR02 - was ist mit Zamorra, Nicole und der Mannschaft?«
    Asmodis zuckte mit den Schultern, denn als er Dr. Terlorne mitgeteilt hatte, dass für die unterirdische Anlage keine Gefahr mehr bestand, hatte es von dem Spider noch kein Lebenszeichen gegeben.
    »Bitte bring mich ins Spinnennetz .«
    Das Wort Bitte hatte Asmodis bisher selten von seinem Sohn gehört. Wenn er recht überlegte, wahrscheinlich noch nie zuvor. Doch auch ohne das wäre er Tendykes Wunsch natürlich nachgekommen. Zuvor informierten sie jedoch die Polizei von dem Mord an Lysa, die vollkommen unverschuldet Opfer eines fehlgeleiteten Geistes geworden war.
    Das jedoch machte die Frostlady auch nicht mehr lebendig.
    Kurz vor der Entmaterialisierung hatte Robert dann doch noch eine Frage an Asmodis.
    »Sag einmal, womit spielst du eigentlich da die ganze Zeit herum? Was drehst du da ständig zwischen deinen Fingern hin und her? Das macht einen ja ganz nervös.«
    Der Erzdämon machte ein ernstes Gesicht. »Eine Art Erbstück, wenn du es so nennen willst. Von einer entfernten Verwandten, die es nun nicht mehr benötigt. Es wird mir gute Dienste in meiner neuen Handprothese leisten.«
    Robert Tendyke zuckte nur mit den Schultern. Wenn Asmodis unbedingt orakeln wollte, dann würde er ihm den Gefallen tun und weitere Fragen stellen.
    Er hatte andere Sorgen.
    ***
    Als die SR02 sich endlich im Projekt Spinnennetz zurückmeldete und ihre Landung ankündigte, herrschte riesiger Jubel in der Anlage. Mittlerweile waren nahezu alle Mitarbeiter dort wieder auf ihren Posten. Jedem war klar, dass man zum zweiten Mal nur um Haaresbreite der finalen Katastrophe entkommen war.
    Die Geschichte, die Zamorra, Nicole und der Rest der Mannschaft zu erzählen hatte, trug dann auch nicht unbedingt zu einem sicheren Gefühl für die Zukunft bei.
    Das komplette Führungsteam des Projekts saß einige Stunden später in Tendykes Büro beisammen.
    Was die letzten Tage und Wochen an dramatischen Entwicklungen gebracht hatten, war kaum in einem Gespräch unterzubringen, dennoch konnte der Versuch dazu ja nicht schaden.
    Nachdem Zamorra einen ausführlichen Bericht abgegeben hatte, resümierte er kurz.
    »Die DYNASTIE DER EWIGEN hat eine neue und offensichtlich starke Führungsperson. Was das für die Erde bedeuten kann, muss ich hier niemandem erst erklären. In der Vergangenheit sind wir dieser Gefahr aus dem All mehrmals nur äußerst knapp entkommen.«
    Die ernsten Gesichter um ihn herum bewiesen, dass jeder sich nur zu gut erinnern konnte.
    Was die Wenigsten wussten: der letzte Versuch der Abwehr hatte zu einem Zeitparadoxon geführt, dazu führen müssen. Und im Zuge dieses Ereignisses war die »Spiegelwelt« entstanden, die eine neue, weitere Bedrohung darstellte. Denn die Bewohner jener Spiegelwelt waren die gleichen wie in der realen Welt - nur vom Charakter gegensätzlich. Gut und Böse waren gegeneinander vertauscht, waren irgendwie spiegelverkehrt. Und die »Bösen« aus der Spiegelwelt kannten ihre Pendants, die »Guten« aus der richtigen Welt, nur zu gut…
    »Uns stehen mit den beiden Spidern zwei großartige Raumer zur Verfügung«, fuhr Zamorra fort. »Wir sollten besser auf sie achten, denn die ERHABENE wird es hassen, dass ihre Sabotage
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher