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0771 - Der Knochen-Sessel

0771 - Der Knochen-Sessel

Titel: 0771 - Der Knochen-Sessel
Autoren: Jason Dark
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Bescheid geben. Ich bin dieser Ansicht und denke, dass sie vernünftig ist.«
    Es gab keinen unter den Templern, der ihm nicht zustimmte.
    »Dann habe ich also die richtige Entscheidung getroffen. Ich bin dem silbernen Skelett dankbar, dass es mich gewarnt hat. Wir müssen einfach alles tun, um schneller zu sein als die Gruppe um Baphomet. Sie weiß bereits länger von diesem Fund und wird sich schon auf dem Sprung befinden.«
    Der Abbé hörte keinen Widerspruch. Jeder war mit ihm einer Meinung.
    Er bedankte sich für das Zuhören und blieb allein zurück. Einer brachte ihm ein Telefon und stellte es vor dem Blinden auf den Tisch. »Willst du jetzt anrufen? Es ist noch nicht zu spät.«
    »Ja, mein Freund, ich werde es tun.«
    Zu helfen brauchte ihm niemand. Er wusste auch so, welche Tasten er zu drücken hatte, und er wählte eine Nummer in England an…
    ***
    New York! Auch Big Apple genannt. Eine Stadt, die eine einzige Show ist. Wo Verrückte und Normale nebeneinander leben, wo der Irrsinn fast normal ist und leider auch das Verbrechen.
    Trotzdem hat New York nichts von seiner Faszination verloren.
    Noch immer war »Big Apple« für viele Menschen die Stadt der Städte, wie Truman Capote einmal behauptet hatte. In New York gibt es nichts, was es nicht gibt.
    Für mich war es immer wichtig, so schnell wie möglich nach der Landung die Formalitäten zu erledigen. Das wollte mir an dem Tag nicht so recht gelingen, denn vor mir stand ein Typ von der Einwanderungsbehörde, der aussah wie einer der Sheriffs, die durch den Westen fahren und Jagd auf Verkehrsrowdys machen. So kleine Herrgötter mit Sonnenbrillen, die ihren Job sehr ernst nehmen.
    So einer stand vor mir in seinem Glaskasten. Dass er Engländer nicht besonders mochte, hatte er mir schon erklärt. Zudem war ich kurz zuvor, beim Schlangestehen, auf den weißen Strich getreten, der hier eine Grenze bildete, die von den Ankommenden akzeptiert werden musste. Den Anranzer der beamteten schwarzen Hundert-Kilo-Lady hatte ich noch kommentarlos weggesteckt. Die meisten Fluggäste hatten die Kontrolle bereits hinter sich, nur ich stand mit später angekommenen Reisenden in einer der vielen Reihen und fing an, mich zu ärgern.
    Der Beamte mit dem umgedrehten Halbmondmund blätterte in meinen Papieren, kaute auf seinem Gummi, zog hin und wieder die Knubbelnase hoch und schüttete ein paar Mal den Kopf, um mich einzuschüchtern, wobei er bei mir an der falschen Stelle war.
    »Hören Sie, Officer, ich habe Ihnen meine Papiere gegeben. Sie unterscheiden sich etwas von denen der normalen Touristen, außerdem besteht zwischen dem Königreich und Ihrem Land keine Visumpflicht, und…«
    »Was und?«, blaffte er mich an und hob den Kopf. Seine Augen bildeten Schlitze, der Blick wurde böse. »Ich kann lesen, Mr. Sinclair. Ich weiß auch, dass Sie Waffen tragen, und ich will Ihnen sagen, dass es mir nicht gefällt.«
    »Und ich sage Ihnen, dass es mir egal ist, ob es Ihnen nun gefällt oder nicht.«
    Das war eine Antwort gewesen, die ihm überhaupt nicht passte.
    Kurz nur holte er Luft. »Wissen Sie, wo wir hier sind?«, bellte er.
    »Ja, in New York.«
    »Wie schön. Und wissen Sie, wer hier vor Ihnen steht?«
    Ein Vollidiot! Das sagte ich ihm nicht, sondern dachte es nur. Ich wollte nicht noch mehr Ärger kriegen. Gleichzeitig aber ärgerte ich mich auch darüber, dass Abe Douglas noch nicht erschienen war. Er hatte versprochen, mich abzuholen.
    »Ich warte noch auf eine Antwort, Mister.«
    »Die können Sie haben. Ich halte Sie für jemanden, der sich und seinen Job total überschätzt.«
    Sein breiter Mund klappte zu. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. So etwas hatte ihm wohl noch keiner an den Kopf geworfen. Er suchte nach einer Erwiderung, kümmerte sich nicht um mich und bekam deshalb nicht mit, dass jemand auf mich zukam.
    »Hi, John, leider habe ich es nicht rechtzeitig geschafft.« Vor mir stand ein schwitzender Abe Douglas, der sich an dem Beamten der Einwanderungsbehörde nicht störte.
    Ich freute mich jetzt schon auf die Reaktion des Mannes. Der stand kurz vor dem Platzen. Es war auch damit zu rechnen, dass er aus seinem Glaskasten herauskam, um uns zusammenzustauchen. Er blieb aber drin und schrie Douglas an. »Gehen Sie zurück und…«
    Abe erblasste. Er schaute mich an, sah mein Grinsen, schüttelte den Kopf und drehte sich sehr langsam um. Aus schmalen Augen fixierte er den Uniformträger. »Ist bei Ihnen eine Birne geplatzt? Wie sprechen Sie
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