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0765 - Todesangst und Leichenmoder

0765 - Todesangst und Leichenmoder

Titel: 0765 - Todesangst und Leichenmoder
Autoren: Jason Dark
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es gern gewollt hätte.
    Die Beine steckten fest.
    Er konnte sie zwar etwas anziehen, dann aber prallte er mit dem Oberleder seiner Schuhe gegen das querstehende Holzbrett des alten Folterinstruments, und dann durchzuckte ihn der kalte Horror.
    Er war gefangen!
    Plötzlich schmerzte ihm sogar das Atmen. In seine Kehle schien jemand Asche gestreut zu haben, die zudem noch einen sehr bitteren Geschmack aufwies. Die Welt drehte sich vor seinen Augen. Er starrte gegen den Himmel, wo die Wolken aussahen, als würden sie tanzen.
    Panik überfiel ihn. Er versuchte zu strampeln, aus diesen beiden Löchern mit den Füßen herauszukommen, was aber nicht möglich war. Als einzigen Erfolg erzielte er scharfe Schmerzen im Bein.
    Er war und blieb gefangen.
    Todd gönnte sich eine kurze Pause und wollte über seine Lage nachdenken. Aus der Wunde am Kopf sickerte noch immer Blut. Sein Körper war so naß, als hätte er in einer Badewanne gelegen, und trotz dieser Widrigkeiten gab Todd nicht auf. Es mußte eine Chance geben.
    Sie gab es auch!
    Todd lachte krächzend, als ihm einfiel, daß er seine Arme bewegen konnte. Der Körper war ebenfalls nicht gebunden, er würde sich also aufrichten und die Arme ausstrecken können. Dann erreichte er mit den Fingern das Brett. Falls die obere Hälfte nicht durch ein Schloß gesichert war, konnte er sich bestimmt in die Höhe ziehen und sich aus dieser Lage befreien.
    Winston wollte es kaum glauben. Ein sportlicher Mensch hätte weniger Mühe mit dem Aufrichten gehabt als er. Todd war nun mal nicht so sportlich, so dauerte es bei ihm eben etwas länger.
    Er kam hoch.
    Er streckte die Arme so weit wie möglich aus und beugte auch den Oberkörper vor.
    Die Finger erreichten das Brett nicht. Das aber war kein Problem. Seine Haltung ließ ihm die Möglichkeit, nach vorn zu rutschen, denn die Öffnungen waren breit genug. Er würde erst mit den Oberschenkeln festklemmen, davon zumindest ging er aus.
    Noch einmal legte er sich auf den Rücken, weil er für seine nächste Aktion Kraft sammeln wollte.
    Da hörte er das Kichern!
    ***
    Nichts, gar nichts war mit dem Aufrichten und dem zweiten Versuch der Befreiung. Das Kichern bannte ihn regelrecht. Er lag starr und lauschte!
    Das Geräusch wiederholte sich nicht, dafür vernahm er ein anderes. Winston konnte schleichende Schritte genau von normalen unterscheiden, und hinter ihm befand sich jemand, der auf ihn zuschritt.
    Die Schritte kamen näher.
    Winston verdrehte die Augen. Noch konnte er nichts sehen. Er traute sich auch nicht, sich auf die Seite zu drehen, die heranschleichende Furcht verstärkte sich.
    Er dachte an die beiden toten Mädchen aus dem Team.
    Erwischte es ihn als nächsten?
    Der Gedanke daran ließ ihn frieren.
    Er war so absurd, so anders. Damit kam er nicht zurecht. Winston wollte nicht glauben, daß sich ihm der Tod auf leisen Sohlen näherte und möglicherweise nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war.
    Die Person kicherte wieder.
    So schrill, so anders und irgendwie neutral, so daß er nicht herausfinden konnte, ob das Geräusch von einer männlichen oder einer weiblichen Person stammte.
    Kichern und Schritte.
    Damit verstrichen die nächsten Sekunden, bis plötzlich über seinen Oberkörper und auch sein Gesicht ein bizarrer Schatten fiel. Es mußte der Schatten des Mörders sein, und Winston verdrehte die Augen, weil er nicht den Schatten, sondern die Person dahinter erkennen wollte.
    Er sah sie nicht.
    Der Schatten aber wanderte. Zum Großteil glitt er von seinem Körper herab, bis nur mehr ein Rest blieb, der eine ebenfalls sehr bizarre Form aufzuweisen hatte.
    Lang und spitz…
    Ein Messer?
    Als Winston daran dachte, da hatte er das Gefühl, innerlich einzufrieren. Eisbänder umschlossen sein Herz und sorgten dafür, daß der Schlag ins Stocken geriet.
    Die Flüsterstimme. »Du… du bist ein Schwein, Winston. Du bist ein widerliches Schwein…«
    Er wollte etwas sagen, doch die Kehle war wie zugeschnürt. Zugleich dachte er daran, daß ihm die Stimme nicht fremd gewesen war. Er kannte sie sehr gut, hatte sie sogar sehr oft gehört, aber er konnte nicht glauben, daß diese Stimme einem Mörder gehörte.
    Nein, das…
    »Ja, du bist ein Schwein!«
    Der Schatten verschwand nach diesen Worten. An seine Stelle trat das echte Messer. Von unten her konnte er gegen die Klinge schauen und stellte fest, daß die Person mit einem Küchenmesser bewaffnet war.
    Ein hölzerner Griff, eine sehr lange und stabil aussehende Klinge, die
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