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0758 - Die Katzenfrau

0758 - Die Katzenfrau

Titel: 0758 - Die Katzenfrau
Autoren: Jason Dark
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würgend klingender Laut wehte über seine Lippen, der darauf zurückzuführen war, daß die schwere Katze auf seiner Brust und sogar in Bauchhöhe ihren Platz gefunden hatte.
    Dort hockte sie regungslos wie ein schwerer, schwarzer Klotz. Sie hielt den Kopf nach vorn gestreckt und schaute ihn zunächst nur ernst an.
    Dann war die zweite Katze da.
    Mit einem Sprung hatte sie seinen Unterkörper erreicht und hockte sich dort nieder. Sie klammerte sich an ihm fest, die Pfoten und auch gleichzeitig die Krallen ausgestreckt, denen der Stoff keinen Widerstand entgegensetzen konnte, denn sie drangen hindurch und erwischten die dünne Haut der Oberschenkel wie kleine Messer.
    Rena Mitchell hatte ihren Spaß. »Es kommen noch mehr«, flüsterte die Katzenfrau. Sie war so erregt, daß sich ihr Schwanz bewegte. Er klopfte in einem bestimmten Rhythmus auf den Boden.
    Sir James war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Er hatte Mühe mit der Atmung, hörte aber das leise Tappen anderer Pfoten und wußte, daß sich ihm eine dritte Katze näherte.
    Sie kam von der Seite, in Kopfhöhe…
    Er hielt den Atem an.
    Dann sprang das Tier.
    Sir James schrie, doch dieser Schrei erstickte in einem dumpfen Gurgeln, als er den Bauch der Katze auf seinem Mund spürte und sich das Fell in seinen Gaumen drängte.
    Er bekam keine Luft mehr.
    Wenn sie sitzen bleibt, werde ich ersticken! durchschoß es ihn, und er bewegte zuckend seine beiden Arme, schlug sie über seinem Gesicht zusammen und wühlte die Hände in das Fell des Tieres.
    Er wollte die Katze von seinem Gewicht wegziehen, denn schon wallte die Übelkeit zugleich mit der Luftknappheit in ihm hoch.
    Die Katze bewegte sich von allein zur Seite. Aber nur mit der hinteren Körperhälfte, die rechte blieb in ihrer Lage. Dabei zogen die Vorderkrallen kleine Furchen in die dünne Haut am Hals des Mannes.
    Sein Mund aber lag frei.
    Er spie Katzenhaare aus, würgte weiter, keuchte dabei und hörte Renas kalten und spöttisch klingenden Kommentar. »Keine Sorge, Mörder, es wird nicht so günstig für dich bleiben. Das sind die ersten drei, die meinen Befehlen folgten. Sie machen den Anfang und werden deine Haut zerfetzen. Anschließend sind die nächsten an der Reihe. Ich bin gespannt, wie oft sie sich abwechseln können, bis du nicht mehr lebst.«
    Sir James holte tief Luft. Alles in ihm schrie nach einer Reaktion. Die Brille hatte er verloren, er konnte nur schwach etwas erkennen, aber er wollte schreien.
    Der letzte Schrei vielleicht in seinem Leben.
    Die Schreie klangen auf.
    Aber nicht durch ihn.
    Es waren andere.
    Erste Pfoten bewegten sich auf ihm. Ein Schlag erwischte seine rechte Wange, wobei eine Kralle in seinem Ohrläppchen hängenblieb, aber es ertönte wieder ein Pfiff.
    Rena hatte ihn ausgestoßen.
    Die Katzen saßen plötzlich still.
    Sir James begriff nichts mehr richtig bewußt. Doch in seinem Unterbewußtsein hörte er die Schreie.
    Doch er war es nicht, der sie ausgestoßen hatte.
    Sie klangen auch nicht menschlich, sondern heulend und jammernd, dazwischen ein klagendes Miauen, doch eher schrill, an eine Warnung erinnernd.
    Die Katze bewegte sich von seinem Kopf weg. Sie blieb neben Sir James sitzen und hatte das Interesse ebenso an ihm verloren wie auch die anderen Tiere.
    Sir James nutzte die Gunst der Sekunde. Ihm gelang der Griff nach seiner Brille. Er setzte sie auf, und plötzlich sah die Welt wieder anders aus, auch wenn die Gläser an verschiedenen Stellen noch beschlagen waren. Er sah trotzdem klarer und schaute gegen Rena Mitchells nackten Rücken.
    Die Katzenfrau bewegte sich grazil auf eine der schrägen Fenster zu und öffnete es.
    Sie schaute hinaus.
    Viel erkennen konnte sie wohl nicht, dafür klangen die Schreie lauter.
    Nein, das waren keine Menschen, da jammerten und jaulten die im Garten lauernden Katzen.
    Mit einer wilden Bewegung und dem gezischten Fluch auf den Lippen hämmerte die Frau das Fenster wieder zu. Scharf drehte sie sich herum.
    Sie blickte Sir James an.
    Er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf sie achten zu können. Tief holte sie Luft und keuchte: »Glaube nur nicht, daß du gewonnen hast, Killer! Glaube es nur nicht! Ich werde die Lage in den Griff bekommen. Ich werde nachschauen, weshalb meine Freunde so unruhig geworden sind. Du aber bleibst hier oben, du wirst hervorragend bewacht, und wenn du dich rührst, zerreißen dich die sechs Katzen gemeinsam. Das ist ein Versprechen!«
    Noch immer konnte sich Sir James keinen Grund
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