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0758 - Die Katzenfrau

0758 - Die Katzenfrau

Titel: 0758 - Die Katzenfrau
Autoren: Jason Dark
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fragte Suko und riß mich dabei aus meinen Gedanken.
    »Sicher.«
    »Gib aber acht. Ich kann mir denken, daß sie plötzlich aus ihrer Starre erwachen.«
    Bisher hatten sie sich ruhig verhalten, was sich änderte, als wir auf das Haus zugingen und dabei auf dem schmalen Weg blieben. Plötzlich kam in sie Bewegung.
    Sie schnellten nicht hoch, sondern standen träge auf, als würden wir sie langweilen und sie uns damit nur widerwillig zur Kenntnis nehmen.
    Aber sie waren schneller als wir. Vielleicht hatten wir uns auch nur von unserem Ziel ablenken lassen, doch plötzlich waren sie in unserer Nähe.
    Sie rahmten uns ein, kamen sogar dicht an uns heran. Ich spürte ihre Berührungen an meinen Beinen, wobei es Suko nicht anders erging. Wir hörten ihre »Stimmen«. Es war ein ungewöhnliches Jaulen, das aus ihren Mäulern drang. Sie schrieen leise, hin und wieder fauchten sie auch, sogar ein Zischen hörten wir.
    Böse? Gefährlich…?
    Mir fiel eine weiße Katze auf. Sehr dick und mit gesträubtem Fell. Das mußte ein Kater sein. Er sprang vor mir her und lief immer in Gefahr, mir zwischen die Beine zu geraten. Doch er war schlau und schnell genug, um sich immer wieder zu entziehen.
    Das änderte sich, als wir nicht mehr weit von der dunklen Eingangstür entfernt standen.
    Die weiße Katze sprang mich an!
    Urplötzlich hatte sich ihr Verhalten geändert. Da war sie böse und fauchte auch schon auf.
    Ich zuckte zurück. Es war zu spät, denn ihre Krallen hatten sich bereits in den Stoff meiner Hosenbeine gehackt. Sie wollte fauchend an mir hochklettern, und ich mußte auf den Körper schlagen, um sie loszuwerden.
    Das tat ich nicht gern, in diesem Fall, aber es gab keine andere Möglichkeit. Die Katze quittierte den Treffer mit einem Aufschrei. Sie ließ mich los und prallte auf den Rücken, wo sie sich drehte und dann zur Seite huschte.
    Ich hörte Suko fluchen, drehte mich herum und sah ihn im Kampf mit zwei Katzen. Eine hatte er gepackt. Er schleuderte sie weit von sich. Der Körper landete im Unterholz, das krachend unter dem heftigen Druck nachgab. Die zweite Katze erwischte Suko mit einem Tritt, bevor sie ihn in den Knöchel beißen konnte.
    Jaulend wirbelte das Tier über den Boden und schlich dann humpelnd davon.
    Wir schauten uns an, da wir für den Moment Ruhe hatten. In unseren Gesichtern stand der gleiche Ausdruck des Unverständnisses. Keiner von uns konnte diesen Angriff fassen. Es kam uns vor, als wäre ein Dämon in die Katzenkörper gefahren, und Suko sprach davon, bevor er sagte: »Ich schätze, wir sind an der richtigen Adresse.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Aber wer zieht hier die Fäden?«
    »Bestimmt nicht Sir James. Der wird möglicherweise vom Regen in die Traufe geraten sein.«
    Nach dieser Bemerkung schaute ich zum Haus hoch. Plötzlich wurde mir die Kehle eng. Nicht, daß ich es mit Bates Haus aus dem Film »Psycho« verglichen hätte, doch eine gewisse Ähnlichkeit war schon vorhanden, auch wenn dieses Gebäude nicht auf einem Hügel stand.
    »Wir müssen trotzdem rein.«
    »Das übernehme ich«, sagte Suko. »Wenn die Tür verschlossen ist, schaue ich mir mal das Schloß an. Halte du mir nur den Rücken frei, Alter!«
    Was er damit meinte, war klar. Ich sollte mich vor allen Dingen um die Katzen kümmern.
    Suko brauchte nur Sekunden, um sein Ziel zu erreichen. Ich bekam soeben noch mit, wie er vergeblich versuchte, die Haustür aufzuziehen. Sie war tatsächlich verschlossen.
    Dann kamen schon die Katzen.
    Als hätten sie nur auf diesen Augenblick gewartet, schossen sie plötzlich vor. Sie hatten sich bisher versteckt gehalten, jetzt jagten sie mit langen Sprüngen auf uns zu, denn sie wollten auf keinen Fall, daß wir das Haus betraten.
    Ich glaubte nicht daran, daß sie es freiwillig taten, sie waren auch nicht von einem Menschen dressiert worden, diese Tiere standen unter einem fremden Einfluß, der meiner Ansicht nach nur von einem gefährlichen Dämon stammen konnte.
    Sie waren so schnell, sie fauchten, sie sprangen kurz vor mir hoch, und ich machte mich auf eine Abwehrschlacht gefaßt, denn Suko konnte mir nicht zur Seite stehen. Er hatte genug damit zu tun, die Haustür zu öffnen. Dabei schien er Schwierigkeiten zu haben, denn sein Fluchen überklang die wütenden Laute der angreifenden Katzen.
    Die ersten beiden wehrte ich mit den Händen ab. Ich schlug mit den Handkanten zu, bevor sich ihre Krallen in mir festhakten. Schießen wollte ich nicht, ich ließ auch den Dolch stecken, mit
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