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0751 - Gespenster der Nacht

0751 - Gespenster der Nacht

Titel: 0751 - Gespenster der Nacht
Autoren: Jason Dark
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gesprochen, und dabei waren auch die Begriffe Zombie oder Vampir gefallen. Einen davon sah er jetzt vor sich.
    Keinen Zombie, sondern einen Vampir, denn bei ihm schälte sich zuerst das bleiche Gesicht deutlich hervor wie eine in die Luft gezeichnete Maske, die an einigen Stellen zuckte.
    Für ihn war das Maul wichtig. Der andere hatte es weit aufgerissen. Ein normaler Mensch hätte dabei Schmerzen verspürt, denn die Haut hätte an den Mundwinkeln leicht einreißen können.
    Nicht dieses Wesen. Es kannte keine Schmerzen. Es war sehr alt, wollte weiterleben und kannte nur die Gier nach Blut. Hier stand jemand vor ihm, der voll damit war, und das Wesen sprang sein Opfer an.
    Es kam Wehner so vor, als hätte es sich vom Boden erhoben, um jedoch mit dem Ende darauf kleben zu bleiben. Es fiel ihm entgegen, streckte sich, und die Klauen wirkten plötzlich wie lange Gummiarme, denen Wehner nicht entgehen konnte.
    Sie griffen zu. Eine Hand klatschte wie ein weiches, stinkendes Stück Teig in sein Gesicht, rutschte daran ab und legte sich auf seine linke Schulter, wobei es gleichzeitig den Druck verstärkte.
    Er brach in die Knie. Dabei kippte er nach links weg und versuchte sich zu fangen.
    Es gelang ihm nicht. Der Boden war zu glatt. Er rutschte aus, streckte sich dabei und fing den Aufprall mit den flachen Händen ab, was ihm nicht ganz gelang, denn sein Kopf tickte dabei nach unten, und das Kinn prallte auf den Boden.
    Für einen Moment sah er tatsächlich Sterne. Er wollte auch wieder in die Höhe kommen, um durch die Tür nach draußen zu entkommen.
    Dagegen hatte das Wesen etwas.
    Bis auf die Knie konnte er sich noch hochdrücken, dann aber war es für ihn vorbei. Etwas traf mit vehementer Wucht seinen Rücken.
    Da schien jemand einen Sandsack gegen ihn geschleudert zu haben.
    Er hörte sich noch schreien, bevor er zusammenbrach und abermals mit der Kälte des Steinbodens Kontakt bekam. Diesmal kam er nicht mehr hoch.
    Der Druck auf seinem Rücken war einfach zu stark. Er presste ihn weiterhin gegen den harten Untergrund, und etwas tanzte über seinen Rücken in Richtung Kopf hoch. Es waren Finger, die über seinen Rücken trommelten und plötzlich wie die kalten Zangen eines Greifers seinen Hals umklammerten, den sie sofort zudrückten.
    Wehner kriegte keine Luft mehr. Er röchelte laut, er bewegte sich kriechend, kam aber nicht von der Stelle. Zu stark war der Druck.
    Allmählich versickerte sein Wahrnehmungsvermögen. Er tröpfelte förmlich in das schwarze Loch eines gewaltigen Trichters hinein, das sich ihm immer mehr entgegenhob, als wollte es ihn mit Haut und Haaren verschlingen.
    So war es dann auch. Sein Bewusstsein verlor sich. Wehner konnte nicht einmal mehr sagen, wo er lag. Selbst der harte Untergrund war für ihn zu einer schwankenden und welligen Fläche geworden, die ihn wegtragen wollte, hinein in die Unendlichkeit einer Welt, aus der es kein Entrinnen mehr gab. Zwar strampelte er mit den Beinen, aber das nutzte ihm nichts, denn das Wesen hockte auf seinem Rücken.
    Plötzlich lösten sich die Klauen von seinem Hals. Wehner begriff es erst, als ihn sein Feind schon auf den Rücken gedreht hatte und sich wie ein mächtiger Albtraum auf seine Brust setzte. Die Klauen hielten nun die Handgelenke des Mannes fest. Seine Arme waren gespreizt und wurden gegen den Boden gedrückt.
    Horst Wehner wollte sich zwar wehren und sich auch gegen sein Schicksal aufbäumen, das jedoch schaffte er nicht. Man hielt ihn fest, man presste ihn zu Boden, und dieses Blutgespenst hockte auch weiterhin auf seiner Brust, wobei es seinen Kopf nun nach vorn drückte, um näher an Wehners Gesicht und auch an seinen Hals zu gelangen, damit es den Blutbiss ansetzen konnte.
    Noch konnte er Luft holen. Er saugte sie mit röchelnden Geräuschen ein, bewegte dabei den Kopf nach rechts und links, ignorierte seinen schmerzenden Hals und starrte nur gegen das Gesicht, das sich immer tiefer senkte.
    Es bestand aus einer Mischung von dünner Haut, Knochen, sperrigen Haaren und kalten Augen, die wie dicke Kugeln tief in den Höhlen lagen.
    Und es hatte sein Maul aufgerissen. Aus dem Oberkiefer ragten die beiden spitzen Vampirzähne hervor. Alte Hauer, noch völlig intakt, die sich seinem Hals immer mehr näherten.
    »O Gott…«, röchelte er. Es war einfach zu furchtbar. Dieses Monster vor ihm würde keine Gnade kennen. Es wollte sein Blut …
    Ein kühler Luftzug erreichte sein Gesicht und vertrieb einen Teil der ihn umgebenden
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