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0743 - Finsternis

0743 - Finsternis

Titel: 0743 - Finsternis
Autoren: Jason Dark
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betätigen. Das ist…«
    »Reden Sie keinen Stuß!«
    »Moment mal, ich habe…«
    »Sie haben gar nichts. Sie haben versucht, uns zu stören, und das ist Ihr Fehler gewesen. Sie werden uns aber nicht mehr stören, weil wir so etwas nicht zulassen. Damit müssen Sie sich einfach abfinden.«
    Franca hatte die Drohung verstanden. Sie wußte auch, daß dieser Mann nicht bluffte, aber sie lachte ihn trotzdem aus und fragte: »Haben Sie eigentlich Beweise?«
    »Gegen Sie?«
    »Si.«
    »Genug.«
    »Die hätte ich gern gehört.«
    »Denken Sie an Ihr Telefongespräch, das Sie mit der Zentrale geführt haben. Es ist ein Fehler gewesen, vom Zimmer aus anzurufen! Aber niemand ist perfekt. Ich kann Ihnen sogar gratulieren, daß Sie es so weit geschafft haben. Aber irgendwo ist Schluß, auch für Sie. Jeder muß einmal erkennen, daß andere stärker sind. Und wir werden es nicht zulassen, daß unser uraltes Geheimnis enthüllt wird. Bisher hat die Welt so gut wie nichts davon gewußt, aber wir sehen Anzeichen dafür, daß sich dies ändern könnte, und das wollen wir auf keinen Fall. Noch arbeiten wir im Untergrund, das soll auch vorerst so bleiben. Wir allein bestimmen, wann wir ans Licht der Öffentlichkeit gehen, und daran kann uns auch der Geheimdienst des Vatikans nicht hindern. Das sage ich Ihnen nur, damit wir uns verstanden haben. Ich bewundere Ihren Mut, denn Sie haben sich in die Höhle des Löwen gewagt. Aber Sie haben auch damit rechnen müssen, daß dieser Löwe angreift und Sie frißt.«
    Franca schüttelte lächelnd den Kopf, obwohl es in ihrem Innern ganz anders aussah. »Ich habe als Erwachsene noch nie so viele Märchen auf einmal gehört. Im Erzählen irgendwelcher Geschichten scheinen Sie wohl ein wahrer Meister zu sein. Ich frage mich nur, weshalb Sie zu mir gekommen sind und was Sie tun werden.«
    »Zunächst einmal wollte ich Ihnen beweisen, daß wir Sie erkannt haben.«
    »Und dann?«
    Er gestattete sich ein Lächeln. Es war nicht mehr als ein kurzes Zucken seiner Lippen. »Dann geht es weiter. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß Sie eine Gefahr für uns darstellen. Sie haben schon zuviel gesagt, und wir haben uns entschlossen, daß Sie in der Zukunft nichts mehr sagen können.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Das ist gut.«
    »Sie wollen mich mundtot machen.«
    »Ja, aber auf das Wort ›mund‹ können Sie ruhig verzichten.«
    »Totmachen?«
    Er nickte.
    »Hier?«
    Er nickte wieder.
    Franca hatte Mühe, gelassen zu bleiben. Reiß dich zusammen, befahl sie sich. Du bist auch nicht von gestern. Du hast es gelernt, dich zu wehren, du wirst versuchen müssen, mit ihm fertig zu werden. Vielleicht gelingt es dir auch.
    »Was ist, wenn ich schreie?«
    Der Mann hob lässig die Schultern. »Das bleibt Ihnen überlassen. Es könnte durchaus sein, daß sich niemand um Ihr Schreien kümmern wird. Außerdem wird es nicht lange andauern, das kann ich Ihnen versprechen. Tut mir leid, daß ich Ihnen die letzte Hoffnung rauben muß, aber Sie haben es nicht anders gewollt.«
    »Da wäre noch etwas.«
    »Bitte. Nur machen Sie schnell. Soviel Zeit habe ich nicht. Es geht bald um andere Aufgaben.«
    »Können Sie sich vorstellen, daß ich in meiner Eigenschaft als Geheimdienstfrau, wenn ich das mal so sagen darf, zwar hier bin, aber nicht allein kam, nicht ohne männlichen Schutz gewissermaßen?«
    Als sie den Satz beendet hatte, war der Mann für einen Moment verunsichert. Er klimperte mit den Augenlidern, dann hatte er sich wieder gefangen und sprach von einem Bluff der zum Tode verurteilten Person. »Nichts weiter ist es.«
    »Habe ich das nötig?«
    »Jeder hat es nötig.«
    »Das glaube ich nicht. Sie wissen zwar viel, aber nicht alles. Halten Sie uns bitte nicht für so dumm.«
    »Gut, akzeptiert.« Er nickte, stellte sich auf die Zehenspitzen und holte tief Luft. »Ich habe es akzeptiert. Ich bin auch voll und ganz einverstanden.«
    »Das freut mich.«
    Er amüsierte sich und zeigte es durch ein kleines Lachen an. »Ich weiß nicht, ob es ein Grund zur Freude für Sie sein wird. An meinem Plan ändert das nichts. Wir haben beschlossen, Sie auszuschalten, und dabei wird es bleiben. Wenn Sie allerdings so davon überzeugt sind, daß Sie hier im Hotel einen Helfer haben, möchte ich Sie in Ihrem eigenen Interesse darum bitten, mir den Namen zu nennen.«
    »Ich Ihnen?«
    »Ja.«
    Franca mußte lachen, was dem Mann nicht gefiel, denn seine Gesichtszüge verkanteten. »Wie käme ich dazu, Ihnen den Namen zu verraten,
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