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0730 - Wege ins Nichts

Titel: 0730 - Wege ins Nichts
Autoren: Unbekannt
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Danach würde Jatton sie ebenso gnadenlos mißbrauchen, wie alle anderen Nullbewahrer es bisher getan hatten.
    „Sie glauben mir nicht?" rief er entrüstet.
    „Ich treffe Abmachungen mit Ihnen", stellte sie richtig.
    „Was erwarten Sie noch?"
    Einen Augenblick spielte Jatton den Beleidigten, dann gewann sein Verlangen nach einer schnellen Entscheidung wieder die Oberhand.
    „Ich werde Ihnen mitteilen, wie wir vorgehen. Zuvor jedoch muß ich mit meinen Freunden sprechen."
    „Gut", sagte sie.
    Er stand unschlüssig da, die Spuren von Wut, Enttäuschung und Angriffslust wechselten in seinem Gesicht wie Licht und Schatten. Dann schien er sich endlich zu entschließen, sie in Ruhe zu lassen.
    Als er sich abwandte, geschah etwas Merkwürdiges.
    Py fühlte einen kurzen, aber sehr heftigen Schmerz im Kopf.
    Dieser Schmerz war schwer zu definieren, es war ein Ziehen und Stechen zugleich.
    Jatton schien plötzlich verändert. Seine Haltung wurde schlaff, er starrte gleichgültig auf den Boden.
    „Was ... was ist mit Ihnen?" stieß Py verwirrt hervor.
    Jatton gab ihr keine Antwort.
    Die Spezialistin der Nacht blickte zu den Raumfahrern im Observatorium hinüber und stellte fest, daß sie allesamt aufgehört hatten zu arbeiten. Teilnahmslos hingen sie in ihren Sitzen oder standen herum, wo sie gerade gearbeitet hatten.
    Py ging auf Jatton zu. Es kostete sie einige Überwindung, ihn zu berühren, aber sie packte ihn am Arm und schüttelte ihn.
    Jatton wehrte sich nicht. Er wirkte völlig lethargisch.
    Py verließ das Observatorium, ohne daß sie bei diesem Vorgehen aufgehalten wurde. Im Korridor und in den benachbarten Räumen hielten sich Besatzungsmitglieder auf. Sie alle befanden sich im Zustand totaler Lethargie.
    Die Spezialistin der Nacht begriff, daß die gesamte Besatzung von diesem Effekt betroffen wurde.
    Nur sie war davon verschont geblieben.
    Betroffen starrte sie den verlassenen Korridor entlang.
    Innerhalb des Schiffes war es sehr still geworden, nur das leise Wummern einiger Maschinenanlagen war zu hören.
    Py grübelte über die Bedeutung des Ereignisses nach.
    Der Schmerz in ihrem Kopf mußte in einem engen Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen.
    Sie begann die Zusammenhänge zu erahnen.
    Von Grojocko aus hatten die Nullbewahrer durch einen Fernimpuls die Zellkernstrahlung ihres Gehirns aktiviert. Sie benutzten sie als Waffe gegen Jatton.
    Das bedeutete, daß die Nullbewahrer genau wußten, wo sie sich im Augenblick befand.
    Trotzdem hatte sich ihr Status durch den lethargischen Zustand der Besatzung entscheidend geändert: Sie war frei!
     
    3.
     
    Perry Rhodan war allein in den stillen Lagerraum gekommen, um nachzusehen, was mit Tolot passiert war. In letzter Zeit war es immer häufiger zu Gerüchten gekommen, die sich mit Tolots Alter auseinandersetzten.
    Rhodan wußte, daß Haluter durchschnittlich dreitausend Jahre alt wurden.
    Bestimmt hatte Icho Tolot dieses Alter noch nicht erreicht.
    Immerhin war denkbar, daß verschiedene Ereignisse bei Tolot zu einem frühzeitigen Alterungsprozeß geführt hatten.
    Als er den Lagerraum betrat, mußte Perry unwillkürlich an die terranischen Elefanten denken.
    Zogen sich diese Geschöpfe nicht auch in ein stilles Versteck zurück, wenn sie den Tod nahen fühlten?
    Der Lagerraum lag im Halbdunkel. Rhodan hatte die Vorbereitungen zu einer Expedition in einen Dimensionstunnel unterbrochen, nachdem Gucky ihm besorgt davon berichtet hatte, was mit Tolot geschehen war. Kosum, Deighton und die Mutanten kümmerten sich nun gemeinsam mit Olw und Dobrak um die Ausrüstung eines Leichten Kreuzers, der den gefährlichen Flug in das Samtauge wagen sollte.
    Die SOL stand in einer Ausuferung des Dakkardim-Ballons.
    Nur hier war sie vor den Suchschiffen der Zgmahkonen sicher.
    Diese Sicherheit war jedoch äußerst zweifelhaft, denn unter dem Einfluß n-dimensionaler Einflüsse ereigneten sich an Bord immer wieder merkwürdige Dinge.
    Einige Wissenschaftler hatten sogar dringend davor gewarnt, noch länger an diesem Platz zu bleiben.
    Rhodan vertrieb diese Gedanken aus seinem Kopf und trat tiefer in den Lagerraum hinein.
    Er konnte Tolot nicht sehen, wahrscheinlich hatte der Koloß sich in eine der zahlreichen Nischen zurückgezogen.
    Rhodan wartete eine Weile, aber Tolot nahm ihn entweder nicht wahr oder hatte keine Lust, die Initiative zu ergreifen.
    „Tolotos!" rief Rhodan leise.
    Er hörte einen unterdrückten Laut.
    Entschlossen, den Grund für Tolots Verhalten unter allen
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