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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch
Autoren: Edgar Wallace
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wandte sich zunächst an den Hotelportier, der ihm in allen Dingen Auskunft geben konnte.
    „O ja, ich kenne Burgen & Brock. Es ist die älteste Firma, die sich mit Rennwetten befaßt."
    „Sind die Leute ehrlich?" fragte Bob geradeheraus.
    „Vollkommen. Die Firma hat die allerbeste Kundschaft - sehr viele englische Adlige, die nach Ostende kommen. Mr. Burgen starb vor einiger Zeit; Brock führt das Geschäft weiter."
    Bob schlenderte durch die Spielsäle im Kurhaus und fand dort mehrere englische Sportgrößen, unter anderem sprach er auch mit Lord Tathington.
    „Brock führt das Geschäft nach dem Tod seines Partners weiter", erklärte der Lord, „und er ist wirklich ein anständiger Geschäftsmann. Aber warum fragen Sie? Wollen Sie eine Wette mit der Firma abschließen?"
    „Nein. Wo ist denn die Firma?"
    „Brock hat ein Büro in Brüssel, aber er kommt zu jedem Rennen entweder persönlich herüber, oder er schickt seinen Vertreter."
    Bob sah auf die Uhr. Er hatte noch zehn Minuten Zeit, um den Nachtzug nach Brüssel zu erreichen.
    Mitten in der Nacht traf er in der belgischen Hauptstadt ein.
    Am nächsten Tag, an dem auch die Rennen stattfanden, sah Douglas Campbell den Detektiv zur Mittagszeit wieder. Der Direktor fühlte sich nicht ganz wohl, er hatte so eine Ahnung, daß er das Geld verlieren würde.
    „Nun, was haben Sie entdeckt?" fragte er.
    „Sehr viel. Haben Sie schon einmal Nachforschungen über Buchmacher um drei Uhr morgens angestellt, obendrein in einer fremden Stadt? Wenn ich mich nicht sehr täusche, gehört Mr. Jones zu diesen etwas naiven Gemütern, die von ihrer eigenen Unfehlbarkeit völlig überzeugt sind und keinem anderen etwas zutrauen."
    Campbell nickte.
    „Ja, das glaube ich auch."
    „Aber ich halte es jetzt für zu spät, ihn noch zu bekehren", meinte Bob. „Vor allem müssen Sie mir versprechen, alles zu tun, was ich später sage."
    „Sie werden doch sein Pferd nicht vergiften?" fragte Campbell.
    „Nein. Das Pferd selbst ist sehr gut bewacht, und es besteht wohl kaum eine Möglichkeit, an das Tier heranzukommen. Ich habe mich nach diesen Dingen sehr sorgfältig erkundigt."
    „Aber was soll denn das heißen, daß ich alles tun muß, was Sie mir sagen?" fragte Douglas Campbell etwas bedrückt.
    „Sie müssen jeden Vorschlag, den ich mache, unbedingt annehmen. Wenn Sie fertig sind, wollen wir zur Rennbahn gehen."
    Das Rennen war sehr stark besucht, und sie hatten große Mühe zum Sattelplatz zu kommen. Die Nummern für das erste Rennen wurden gerade hochgezogen, als sie Mandle Jones entdeckten, der sie auch gesehen hatte und ihnen aus dem Weg gehen wollte. Aber Bob trat dem jungen Mann in den Weg.
    „Mr. Jones, ich möchte einen Vorschlag machen."
    „Los, sagen Sie, was Sie wollen."
    „Zunächst möchte ich Ihnen einmal erklären, daß ich Detektiv bin. Es gehört daher zu meinem Beruf, Fragen zu stellen. Wollen Sie auf Ihr Pferd wetten? Und zahlen Sie das Geld in bar?"
    Jones runzelte die Stirn und zögerte.
    „Ja", sagte er dann kurz. „Ich habe das Geld mitgebracht."
    „In Tausendpfundnoten?"
    Jones nickte.
    „Warum fragen Sie danach?"
    „Wollen Sie mir einen großen Gefallen tun? Setzen Sie auf Ihr Pferd nicht eher, als bis es zum Startplatz geführt ist."
    „Darauf können Sie sich todsicher verlassen", sagte Jones lächelnd. „Ich wette erst dann, wenn ich sehe, daß das Pferd auch sicher am Rennen teilnimmt."
    „Das wäre das erste Versprechen, das Sie mir machen. Also, man hat Ihnen eine Wette von 4 : l angeboten. Kommt es Ihnen nicht merkwürdig vor, daß Ihre Buchmacher auf eine derartig hohe Quote eingegangen sind?"
    „Doch. Es ist natürlich auch ein Glücksspiel für die Leute. Wollen Sie sonst noch etwas von mir?"
    „Das erzähle ich Ihnen später."
    Die Menschenmenge strömte nach dem Vorrennen auf den Sattelplatz und wartete geduldig, bis die Gewinnquote bekanntgegeben wurde.
    Bob sah mit Interesse, daß Thotis von den Buchmachern 2 : l gehandelt wurde, höchstens 5 : 2. Er trat in die Nähe des jungen Mannes, der in der Reihe der anderen Buchmacher stand und die Firma Burgen & Brock vertrat.
    Gleich darauf sah er Mr. Mandle Jones auf sich zukommen; er faßte Campbell am Arm und trat mit dem Direktor näher. Die Pferde verließen den Sattelplatz. Mr. Jones hatte sein Versprechen gehalten.
    „Halten Sie mich jetzt nicht auf", sagte der junge Mann. „Wenn Sie mir etwas sagen wollen, dann tun Sie es so schnell wie möglich."
    „Also hören Sie.
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