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0689 - Das schwarze Skelett

0689 - Das schwarze Skelett

Titel: 0689 - Das schwarze Skelett
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er und kam sich plötzlich in seiner Sprechweise kaum weniger steif und geschraubt vor wie weiland der verstorbene Raffael Bois.
    »He, ein Quickie in Ehren darf niemand verwehren«, spöttelte Charlotte nach einem Seitenblick auf Zamorra und Nicole respektlos.
    Wenn’s dazu bloß erst gekommen wäre, dachte Nicole frustriert und löste sich aus der innigen Umarmung mit Zamorra. Aber die Zeit hatte bislang nur für den Austausch anregender und aufregender Zärtlichkeiten gereicht; zudem hätte sie für die Verführung Zamorra ohnehin beiseite hinters als Sichtschutz dienende Buschwerk entführt - um die Gruppe Spätjugendlicher nicht sittlich zu gefährden, auch wenn die mittlerweile in dem Alter waren, dass sie auch nach 22 Uhr ausgestrahlte TV-Sendungen ohne den hinderlichen Begleitschutz ihrer Erziehungsberechtigten anschauen durften…
    Derweil fuhr William unbeirrt fort: »… aber mit einer gewissen Dringlichkeit werden Professor Zamorra sowie diverse Viktualien gesucht.«
    »Und nach mir sucht keiner?«, stieß Nicole prompt hervor. »Empörend!«
    »Viktualien?«, ächzte Bertrand Sasson dazwischen. »Was bedeutet das denn?«
    »Nahrungsmittel, Lebensmittel«, erklärte William. Bevor er noch mehr sagen konnte, erhielt er einen Schubs von hinten, der ihn beinahe gegen den Grill taumeln ließ. Er fuhr herum und sah - Fooly.
    »Habe ich dir nicht gesagt, dass du im Château bleiben sollst?«, fuhr er den Jungdrachen an.
    »Ich ermittle in eigener Sache!«, stellte Fooly klar. »Deshalb habe ich ein Recht darauf, am Tatort zu erscheinen. Da - da ist die Plastiktüte, der Beweis meiner Unschuld!«
    »Was soll das denn jetzt wieder bedeuten?«, stöhnte Nicole, die eigentlieh gerade heute dem zuweilen nervtötenden Drachen nicht hatte begegnen wollen. Die vier Jugendlichen verfolgten den Auftritt Foolys amüsiert. Für sie war er eine Art exotisches, sprechendes »Haustier« Zamorras, vergleichbar mit Kater Mikesch, an das man sich längst gewöhnt hatte, und niemand kam auf den Gedanken, dass es Drachen doch eigentlich überhaupt nicht geben dürfte, außer in Märchen, Legenden und Filmen.
    Fooly watschelte an William vorbei und hob die Tüte auf. »Da!«, rief er. »Da ist alles drin, was angeblich ich geklaut haben soll! Na, nicht alles… ich glaube, da liegt auch schon was auf dem Grill! Ist jetzt endlich klar, dass ich unschuldig bin?«
    Zamorra erhob sich. »Was ist passiert?«
    »Madame Claire beschuldigt Mac-Fool, in der Küche geräubert zu haben.«
    Zamorra lachte leise auf und schüttelte den Kopf.
    »Nein, das war er diesmal wirklich nicht«, stellte er klar. »Ich habe die Sachen mitgenommen, schließlich können wir uns hier ja nicht einfach auf Kosten anderer durchfressen, wenn wir schon in deren Party geraten und gastlich aufgenommen werden…«
    »Sag ich doch!«, triumphierte Fooly. »Aber mir glaubt ja keiner. Niemals nicht!«
    Nicole hatte sich erhoben. »William, das ist doch bestimmt nicht alles, weshalb Sie hier sind, oder?«
    »Natürlich nicht. Es tut mir wirklich Leid, Sie stören zu müssen, aber Chefinspektor Robin benötigt Ihre Hilfe.«
    »Schon wieder?«, seufzte Zamorra und verdrehte die Augen.
    »Er machte es sehr dringend«, fuhr William fort. »Er bittet Sie, Professor, so schnell wie möglich nach Lyon zurückzukehren. Es sei sehr wichtig.«
    Zamorra wechselte einen Blick mit Nicole, dann zuckte er mit den Schultern.
    »Also gut, wenn es unbedingt sein muss…«
    Er sah in die Kunde.
    »Dann wollen wir mal nicht weiter stören«, sagte er.
    »Ihr stört doch nicht!«, protestierte Frederic. »Ich dachte, ihr hättet uns ein paar spannende Geschichten erzählen können, nachher, wenn’s dunkel wird…«
    Zamorra wies auf die Tüte und die Weinflaschen. »Bleibt für euch. Beim nächsten Mal könnt ihr euch revanchieren. Au revoir…«
    »Das«, murmelte William, »wird Madame Claire ganz sicher nicht gefallen.«
    Aber Zamorra ging schon in Richtung Regenbogenblumen. »Also auf nach Lyon«, murmelte er.
    Nicole holte ihn ein.
    »Augenblick, Chef«, warnte sie. »Das Wichtigste trägst du zwar um den Hals - dein Amulett - aber meinst du nicht, wir sollten uns jetzt doch erst noch im Château etwas anziehen?«
    Zamorra stoppte. Sah an sich herunter Entsann sich an die wilde Attacke von Charlotte und Nicole auf alles, was Mann war und Kleidung trug. Seufzte. Murmelte: »Und das sagst ausgerechnet du?«
    »Man muss es ja nicht gleich übertreiben«, grinste Nicole und versetzte
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