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0680 - Strafplanet der Eroberer

Titel: 0680 - Strafplanet der Eroberer
Autoren: Unbekannt
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ist es so, daß die Gefangenen einige Wartungsarbeiten an den Gleitern machen müssen. Sie setzen beispielsweise die Batterien ein, wenn sie erneuert werden müssen."
    „Das ist hier auch so", erklärte ich. „Gut. Ich werde dafür sorgen, daß Koman Ok eine neue Batterie braucht, wenn er das nächstemal hier eintrifft.
    Sorgt dafür, daß ihr sie dann einsetzt."
    „Das ist schwierig."
    „Überhaupt nicht", erwiderte er. „Habt ihr noch keine Reue für euer -hm - böswilliges Verhalten gezeigt?" Esto Conschex zeigte das für ihn typische Grinsen.
    „Schon verstanden, Anton. Wir werden zu Kompagie sagen, daß wir vernünftig geworden sind. Wir werden ihn fragen, ob er uns nicht mit kleinen Arbeiten beschäftigen kann. Das ist immerhin angenehmer, als herumzusitzen und zu grübeln."
    „Du bist ein kluges Kind, Doktor", lobte Anton.
    Wir entfernten uns vom Gleiter und setzten uns in der Nähe unserer Haftkuppel auf den Boden. Die Sonne verschwand hinter den Bergen. Der Himmel verfärbte sich dunkelrot, und ein Schwarm von Hautflüglern zog über das Camp hinweg. Die Vögel hatten eine Spannweite von etwa drei Metern. Von den Hängen, der Berge hallten die schrillen Schreie der Echsen herab. Die Natur von Watsteyn stand unseren Peinigern hilfreich zur Seite. Es war lebensgefährlich, sich unbewaffnet vom Camp zu entfernen. Wir waren uns darüber klar, daß es noch ein ganz besonderes Problem sein würde, überhaupt zu dem verlassenen Walzenraumer zu kommen. „Wie stellen wir es an?" fragte Esto.
    Er strich sich über den kahlen Schädel, fand überraschenderweise noch ein Härchen und zupfte es aus.
    Biran Kompagie ging an uns vorbei. Wir standen auf, um ihm zu demonstrieren, daß wir ihn respektierten. Esto Conschex brachte es allerdings nicht fertig, dabei auch noch die Hände aus den Hosentaschen zu nehmen. Der Umweltangepaßte schien uns nicht zu bemerken. Ich sah jedoch, daß es leicht um seine Mundwinkel herum zuckte. Wir setzten uns wieder.
    „Mit einem Tranmit", schlug er vor.
    „Das wäre eine Idee", entgegnete ich nachdenklich. „Wie sieht's mit den Teilen aus?"
    Esto Conschex grinste wiederum in der für ihn typischen Art, die mir sagte, daß er den Plan längst durchdacht hatte. Er konnte ungeheuer schnell und präzise denken. Das hatte ihn als Mitarbeiter für mich so wertvoll gemacht. Dabei ließ sein breites, brutal wirkendes Gesicht mit den dunklen, buschigen Augenbrauen nicht auf eine hohe Intelligenz schließen.
    „Alles, was wir benötigen, können wir in der Kuppel finden. Wir müssen heute nacht nur ein wenig auf Suche gehen", sagte er.
    Ich überlegte kurz und stimmte zu. Er hatte recht. Es kam ja nicht darauf an, ein hochperfektioniertes Gerät zu konstruieren, sondern nur ein ganz einfaches Ding zu bauen, das nur einmal funktionieren sollte.
    Ein Tranmit war ein kleines Teil eines Transmitters. Es sorgte dafür, daß die Entstofflichung eingeleitet wurde.
    Mehr konnte es nicht. Wenn wir ein Tranmit an den Antigrav des Gleiters hefteten, würde es dafür sorgen, daß ein Teil des Antriebs im Nichts verschwand. Ein primitiver Funkbefehl konnte diesen Effekt auslösen. Die Vorteile eines solchen Anschlags waren nicht zu übersehen. Ein Absturz war unvermeidlich. Für eine Nanosekunde wurde das Tranmit mit der gesamten Energieleistung des Gleiters belastet. Natürlich löste es sich dabei in gasförmige Partikel auf, so daß keinerlei Spuren zurückblieben.
    Normalerweise dachte niemand daran, ein Tranmit als Einzelbauteil überhaupt nur herzustellen, denn es war praktisch zu nichts zu gebrauchen. Ein Transmittertransport ohne Rematerialisierung war sinnlos. Und wenn irgend jemand irgend etwas vernichten wollte, dann konnte er das unter viel geringerem Energieaufwand mit einem Desintegrator tun.
    Der Plan Estos war einfach genial. Nach dem Absturz würde man vielleicht feststellen können, daß ein Teil des Antigravs verschwunden war, aber niemand würde diese Tatsache aufklären oder gar uns anlasten können.
    Darüber hinaus würde niemand auf den Gedanken kommen, daß wir ein Tranmit eingesetzt hatten, denn Laien stellen sich unter solchen Teilchen ungeheuer komplizierte Dinge vor. Das aber entspricht nicht der Tatsache.
    Ein Tranmit zusammenzubasteln, ist kaum mehr als ein Kinderspiel - man muß nur wissen, wie. Ich vermutete, daß es unter den Überschweren niemanden gab, der überhaupt wußte, daß es so etwas wie ein Tranmit gab.
    Auch ein einfaches Funkteil zu bauen, war nicht
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