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0678 - Zeus Anno 3460

Titel: 0678 - Zeus Anno 3460
Autoren: Unbekannt
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Lloyd.
    „Das kommt auf die Umstände an", antwortete Lloyd zögernd.
    „Ich möchte mich nicht festlegen, aber es ist erstaunlich, daß dieser Koloß keine mentalen Impulse ausstrahlt. Auch Gucky, der sich in seiner unmittelbaren Nähe befindet, kann nichts feststellen."
    „Nach dem Ärger mit dem Schiff und den Feuerfliegern jetzt dieses", beklagte sich Ras Tschubai. „Wir sollten uns überlegen, ob wir unseren Freunden außerhalb des Schiffes, nicht Verstärkung schicken."
    „Niemand verläßt das Schiff", sagte Goshmo-Khan. „Wir müssen abwarten, was jetzt geschieht."
    „Erinnern Sie sich an das Gelächter, das wir vor ein paar Stunden gehört haben?" fragte Takvorian. „Ich bin sicher, daß es von diesem Wesen ausgelöst wurde."
    „Sie haben vermutlich recht", stimmte Goshmo-Khan zu. „Wenn das Ding lachen kann, wird es auch sprechen."
    Bullys Stimme wurde wieder hörbar.
    „Es ist unfaßbar", sagte der Terraner. „Das ist Zeus, wie ich ihn auf einem alten Buch gesehen habe. Jemand hat das Bild aus meiner Erinnerung geholt und dieses Wesen danach geformt."
    „Ich frage mich, warum man gerade dieses Bildnis wählte", überlegte Goshmo-Khan.
    „Zeus galt als der Vater aller Götter", erwiderte Bull. „Vermutlich ist das der Grund."
    „Hatten Sie früher eine besondere Beziehung zu dieser Sagengestalt?"
    „Das weiß ich nicht mehr, aber ich nehme an, daß mich das Bild damals aus einem bestimmten Grund sehr beeindruckt hat.
    Nur so ist es zu erklären, daß ich es so lange in meinem Unterbewußtsein verborgen hielt."
    Goshmo-Khan wußte, daß ein Zellaktivatorträger im Verlauf der Jahrhunderte bestimmte Eindrücke und Informationen aus den Gehirnspeichern abgeben mußte, um Platz für neue Daten zu schaffen. Bull hatte sich das Bild von Zeus bewahrt.
    „Wir sollten dankbar sein, daß Bull sich nicht das Titelbild eines Peanut-Comics eingeprägt hat", meinte Fellmer Lloyd ironisch.
    „Sonst hätten wir es vielleicht jetzt mit einem überdimensionalen Charlie Brown zu tun."
    „Peanut-Comcis?" fragte Goshmo-Khan. „Und wer, zum Teufel, ist Charlie Brown?"
    „Lassen Sie diesen Unsinn!" mischte sich Bull erneut über Sprechfunk ein. „Nur Zellaktivatorträger können wissen, was gemeint ist."
    „Wir müssen wissen, was Sie mit Zeus verbindet", sagte Goshmo-Khan hartnäckig. „Es könnte der Schlüssel zur Lösung sein."
    „Ich gebe Ihnen die Lösung", sagte Bull wütend. „ES hat sich eingeschaltet."
    Zur Überraschung des Wissenschaftlers kam ein Einwand von Gucky.
    „Ich glaube nicht, daß ES mit der Sache etwas zu tun hat.
    Wir haben es mit einer fremden Macht zu tun. Sie besitzt die Fähigkeit, Projektionen nach Gedankenbildern zu schaffen.
    Wahrscheinlich wurde Bully als Anführer dieses Unternehmens erkannt und einer besonders genauen Kontrolle unterzogen."
    Der Riese begann sich erneut zu bewegen. Er zog das im Sand stekkende Schwert heraus und führte damit einen Hieb gegen die Kalksteinburg der Feuerflieger. Der Schlag war von solcher Heftigkeit, daß das natürlich entstandene und von den Eingeborenen ausgehöhlte Gebilde ungefähr in der Mitte getroffen und gespalten wurde. Unzählige Höhlen stürzten in sich zusammen. Feuerflieger taumelten heraus und brachten sich fliegend in Sicherheit. Verletzte rutschten blutend über die grauen Felsen.
    „So geht es allen, die meine Besucher angreifen!" schrie der Riese mit donnernder Stimme. Er fügte ein paar Worte in einer unbekannten Sprache hinzu; offenbar wiederholte er seine Drohung, so daß ihn auch die Feuerflieger verstehen konnten.
    Goshmo-Khan schätzte, daß bei dem unvermuteten Angriff auf die Kalksteinburg ein paar hundert Feuerflieger ums Leben gekommen waren. Die Zahl der Verletzten ließ sich nur schwer schätzen, ebenso die Anzahl der Obdachlosen. Es erhob sich die Frage, ob die Burg sich überhaupt noch als autarkes Wohnsystem benutzen ließ.
    Die Brutalität des Angriffs erschreckte den Wissenschaftler.
    Die kriegerischen Eingeborenen setzten sich nicht zur Wehr - im Gegenteil: Die Haltung der im Freien befindlichen Feuerflieger wurde noch demütiger. Goshmo-Khan schloß daraus, daß die Bewohner der Felsenburg nicht zum erstenmal Bekanntschaft mit dieser unheimlichen Macht machten. Die Frage war nur, in welcher Gestalt der Unbekannte bisher bei den Eingeborenen aufgetreten war.
    „Glauben Sie noch immer, daß ES in die Sache verwickelt ist?"
    fragte Ras Tschubai.
    „Ja", erwiderte Bull. „Solange keine andere
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