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0673 - Angelique, die Vampirin

0673 - Angelique, die Vampirin

Titel: 0673 - Angelique, die Vampirin
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auszugreifen.
    Aber das Experiment in der Antarktis war für Amos enttäuschend verlaufen. Er war jetzt sicher, daß sein Sohn nicht überlebt haben konnte. Das lebensrettende Tor nach Avalon war offensichtlich verschlossen geblieben; Amos konnte keine Spur eines Durchgangs finden. Damit schied nach seiner Erfahrung aus, daß Robert Tendyke es geschafft hatte, sterbend nach Avalon zu gehen, um sich dort zu regenerieren.
    Amos hatte sein Versprechen nicht gehalten.
    Er hatte Cascal und Zamorra zwar nach Baton Rouge zurückgebracht, war dann aber verschwunden, ohné ihnen bei der Suche nach Angelique zu helfen.
    Aber er hatte Zamorra etwas zurückgelassen.
    Zwei Tränen, die er im Moment seines Teleports abgesondert hatte. Steinhart und eiskalt. Teufelstränen, die Zamorra eingefangen und in seiner Tasche untergebracht hatte, ohne daß Yves Cascal etwas davon mitbekommen hatte. [1]
    Und jetzt saßen die beiden Männer hier in Baton Rouge in der Cascal-Wohnung. Angelique war hier gewesen und wieder verschwunden. Wohin? Das herauszufinden würde schwierig werden, ahnte der Professor. Denn er war nicht sicher, ob er selbst einen Verbund zweier Amulette zustande bringen würde. Amos hatte ihm nicht verraten, wie's funktionierte. Aber Zamorra war sicher, daß er mit seinem eigenen Amulett allein nicht weit genug in die Vergangenheit würde Vordringen können, um Angeliques Spur zu verfolgen.
    Einerseits mußte er sich noch von der psychischen Anstrengung der Antarktis-Zeitschau erholen und seine Kräfte erneuern, was noch etliche Stunden dauern würde. Stunden, die hinterher natürlich der nächsten Zeitschau wieder fehlten und den Kraftaufwand erheblich steigerten.
    Andererseits mochte Angelique sich so schnell fortbewegen, daß es schwierig wurde, ihr mit der Zeitschau zu folgen. Dafür mußte Zamorra exakt den gleichen Weg benutzen, den sie nahm - und wenn sie ein Auto oder ein Flugzeug benutzte, konnte sie allein durch die Geschwindigkeit enorme Distanzen zurücklegen, während Zamorra nur langsam nachkam und an jeder Kreuzung neu prüfen mußte, ob sie nicht vielleicht abbog - oder zwischendurch einen Feldweg benutzte - oder bei einer Flugreise vor dem Problem stand, daß ausgerechnet die Maschine, die er benutzen mußte, überbucht war oder der Flug ausfiel oder der Zielflughafen Probleme hatte und das Flugzeug umleiten mußte.
    Ein drittes Problem war: Wenn Angelique inzwischen tatsächlich zu einer echten Vampirin geworden war, konnte sie eventuell ihre Fluggestalt benutzen und als Fledermaus durch die Luft verschwunden sein.
    Dann gab es erst recht keine Möglichkeit mehr, ihr mit der Zeitschau zu folgen. Denn fliegen konnte Zamorra nicht.
    In diesem Fall würde er allerdings auch keinen Amulett-Verbund mehr benötigen…
    Nachdenklich sah er Ombre an.
    Es mußte doch irgendeine Möglichkeit geben, Angelique zu folgen und ihr zu helfen…
    ***
    Calderone, der Mann, der sich allmählich von einem Menschen in einen Dämon verwandelte, erwachte aus seiner Starre. Er glaubte, einen Alptraum erlebt zu haben, bis er seinen Hals betastete und die frischen Bißmale spürte.
    »Verdammt«, murmelte er.
    Dieses kleine Biest hatte ihn gebissen und mit ziemlicher Sicherheit auch infiziert! Er war gar nicht sicher, ob das Dämonische in ihm stark genug war, den Vampirkeim abzuwehren. Im Extremfall würde er zu einem Vampirdämon werden…
    »Zum Himmel damit!« fluchte er und stutzte, Weil ihm auffiel, wie schnell er sich den Sprachgebrauch der Schwarzblütigen verinnerlicht hatte. Die Metamorphose zum Dämon hielt dabei in ihrem Tempo nicht Schritt. Vielleicht lag es daran, daß er sich zu lange dagegen zu wehren versucht hatte, um Mensch zu bleiben. Auch jetzt war er noch nicht ganz sicher, ob es wirklich gut war wenn er sich so veränderte, aber er konnte diesen Umwandlungsprozeß mittlerweile schon nicht mehr beeinflussen und war ihm ausgeliefert.
    Der Verwandlung in einen Vampir wollte er sich nicht ausliefern!
    Aber was konnte er dagegen unternehmen?
    Vielleicht einen kompletten Blutaustausch, solange der Keim sich in ihm noch nicht endgültig manifestiert hatte?
    Die Idee fraß sich in ihm fest.
    Das alte, infizierte Blut mußte aus seinen Adern verschwinden und durch frisches, nicht infiziertes Blut ersetzt werden!
    Ein medizinisches Problem!
    Aber auch eines, über das er keine wirkliche Kontrolle hatte, denn er konnte zwar Ärzte mit seiner erwachenden und allmählich stärker werdenden Magie zu einem solchen
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