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067 - Der geflügelte Tod

067 - Der geflügelte Tod

Titel: 067 - Der geflügelte Tod
Autoren: A.F.Morland
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ärgerlichen Blick zu.
    »Ihr seid fremd auf Coor«, stellte Hezkell fest. »Woher kommt ihr?«
    »Das erfährst du alles später. Jetzt dürfen wir keine Zeit verlieren.«
    »Ich kenne die Wirkung des Gifts«, sagte der Einsiedler. »Es bringt den Körper fast zum Platzen. Die Schmerzen sind mörderisch und kaum auszuhalten. Man verliert das Bewußtsein. Von da an schreitet der Verfall aber nur noch langsam fort. Roxane Arma würde sterben, wenn man sie ihrem Schicksal überließe. Aber nicht heute. Erst in ein paar Tagen. Wir haben es also nicht eilig.«
    »Ich möchte trotzdem, daß ihr so rasch wie möglich geholfen wird. Ich kann ihren Anblick nicht ertragen.«
    »Das verstehe ich«, sagte der Einsiedler.
    »Du weißt, was zu tun ist?« fragte der Dämon.
    »Man muß das Gift aus ihrem Körper brennen.«
    »Fangen wir sofort damit an«, sagte Atax ungeduldig.
    Hezkell lächelte. »So schnell geht das nicht. Es müssen erst die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden.«
    »Sag uns, was wir tun sollen«, verlangte Atax.
    »Zuerst müssen wir einen Holzrost bauen, auf den wir Roxane Arma legen können. Darunter werde ich dann ein Feuer anzünden…«
    »Du willst sie verbrennen?« fragte Atax laut.
    »Das Feuer muß diesen Körper reinigen. Aber es wird kein gewöhnliches Feuer sein. Spezielle Hölzer und Zweige, in einer bestimmten Form aufgeschichtet, werden Flammen schaffen, die gegen das Gift der Rieseninsekten wirken, ohne dem Mädchen zu schaden.«
    »Wenn das Feuer erlischt, ist sie dann wieder so, wie sie war?«
    »Ja, dann hast du deine Freundin so wieder, wie sie vor dem Angriff der Insekten ausgesehen hat.«
    »Als hätte der Angriff nie stattgefunden? Bleiben nicht irgendwelche Giftreste im Körper, die für unliebsame Nebenwirkungen sorgen können?«
    »Sie wird sein wie früher, wenn wir das Feuer lange genug brennen lassen. Es muß eine sehr gründliche Flammenreinigung sein. Würden wir sie zu früh beenden, könnte das Gift sich im Körper wieder ausbreiten: Ein zweitesmal würden die Flammen nicht greifen.«
    Atax verlangte, daß Hezkell sich sofort an die Arbeit machte.
    Der Einsiedler beugte sich über den aufgeschwollenen Körper. Er sah sich das Mädchen an und wiegte den Kopf.
    »Sie hat es besonders schlimm erwischt. Ein Wunder, daß ihr nichts abbekommen habt.«
    »Die Killerinsekten konzentrierten ihren Angriff fast ausschließlich auf Roxane Arma. Die paar Tiere, die uns angriffen, konnten wir mit dem Schwert abwehren.«
    Hezkell schob seine Arme unter den unförmigen Körper.
    An einem Lederriemen, den er um den Hals trug, baumelte ein weißer Stein. Als dieser mit dem dicken Körper in Berührung kam, war ein Knistern zu vernehmen, und der Mädchenleib zuckte wie unter einem starken Stromstoß zusammen.
    Der Einsiedler riß seine Hände unter Roxane hervor und sprang erschrocken zurück.
    Atax schaute ihn verwirrt an. »Was ist denn? Was hast du?«
    »Diesem Mädchen helfe ich nicht!« keuchte Hezkell verstört.
    »Warum denn nicht? Du kannst sie doch nicht sterben lassen!«
    »Doch!« keuchte der Einsiedler. »Sie soll sterben! Ich will, daß sie stirbt!«
    »Hast du den Verstand verloren? Wieso willst du ihr auf einmal nicht mehr helfen?«
    »Weil in diesem Körper das Böse wohnt!«
    ***
    Es wurde viel über die Fyguns geredet. Einiges war von den Männern und Frauen erfunden worden, wie Cosmar sagte. Er meinte, es wäre nicht immer leicht, Wahrheit und Lüge zu erkennen. Man hatte Angst vor den Fyguns und dichtete ihnen Dinge an, die jeder wahren Grundlage entbehrten.
    Mehr als Cosmar hatte sich keiner seines Stammes mit den Fyguns befaßt. Was er über die Vogelmonster wußte, hatte er nicht nur von den Stammesmitgliedern, sondern auch von Leuten, die nicht dem Stamm der blonden Hünen angehörten.
    So wußte er zum Beispiel, daß die Vogelmonster einen Anführer hatten, der Shumunga hieß.
    Ihm gehorchten die fliegenden Ungeheuer bedingungslos. Was er befahl, wurde ausgeführt. Man behauptete, Shumunga stünde in ständiger Verbindung mit der Hölle, aber das mußte nicht unbedingt wahr sein.
    Es stand jedoch fest, daß man noch so viele Fyguns töten konnte, es würden immer wieder welche nachkommen.
    »Heißt das, daß sie praktisch unbesiegbar sind?« fragte Jubilee.
    »So sieht es auf den ersten Blick aus«, gab Cosmar zu. »Aber auch die Fyguns haben einen schwachen Punkt.«
    »Du kennst ihn?« fragte ich den blonden Krieger.
    Cosmar ließ mich auf die Antwort warten.
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