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0669 - Blackwood, der Geistermann

0669 - Blackwood, der Geistermann

Titel: 0669 - Blackwood, der Geistermann
Autoren: Jason Dark
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nur den Kopf schief und die dünne Haut auf der Stirn in Falten.
    »Ja, ich bin tot, aber der namenlose Held lebt. Wir haben nur getauscht. Eine von mir erfundene Figur ist zum Leben erwacht.«
    »Der Parapsychologe!«, stieß Jane hervor.
    »Kompliment. Ich merke schon, dass Sie sich mit mir und meiner Arbeit beschäftigt haben.« Er lächelte kantig vor sich hin, als er die Hände hob und den Ring des Mikrofons streichelte. »Das war mein wichtigstes Instrument«, erklärte er, »und ist es auch geblieben. Denn durch dieses Mikrofon kann ich Kontakt mit ihm aufnehmen.«
    »Sie meinen den Teufel?«
    »Sehr richtig. Meinen Freund. So wie ich von ihm abhängig bin, sind die Mädchen von mir abhängig. Da ergänzen wir uns auf eine ganz bestimmte Art und Weise.«
    »Ich hatte mir so etwas gedacht.«
    Blackwood lächelte nur und schaute auf sein Mikro. »Schon zu meinen eigentlichen Lebzeiten habe ich gespürt, dass es etwas Besonderes war. Ich bekam durch das Mikro Kontakt zu anderen Welten. Ich konnte in sie hineinschauen, denn nur so öffnete sich das gewaltige Pandämonium. Aber ich wollte mehr. Ich habe immer wieder versucht, den Kontakt zur Hölle aufzunehmen. Ich wollte hineindringen in das Zentrum, und das ist mir gelungen. Ich war ihm etwas schuldig. Er hat mich als die von ihm erfundene Figur in diese Welt zurückgeholt, mit den Eigenschaften des Algernoon Blackwood. Deshalb fühle ich auch so wie er, und ich lasse mich gern mit Blackwood anreden, damit du Bescheid weißt. Aber ich war noch mehr. Der Teufel hat es geschafft, mir Eigenschaften mitzugeben, die mich von den normalen Menschen abheben. Ich kann wieder eintauchen in die alten Welten, ich überwinde Dimensionen. Ist das nicht wunderbar? Die Hölle muss man einfach lieben.«
    »Was ist mit den Mädchen? Es gab mittlerweile die vierte Tote. Fünf sind noch übrig, nicht?«
    »Ich versprach dem Teufel einen Friedhof. Leider bin ich gestört worden, sodass sich dieser Plan noch etwas in die Länge ziehen wird. Aber ich habe ihn nicht aufgegeben, darauf kannst du dich verlassen. Ich werde weitermachen, immer weiter.«
    »Sollen die letzten fünf jungen Mädchen denn auch noch sterben?«
    »Sie wollen den Weg gehen. Ich habe sie überzeugen und gleichzeitig faszinieren können. Sie haben gesehen, dass es auf dieser Welt keinen Platz mehr für sie gibt. Deshalb gehorchen sie mir und natürlich dem mächtigen Höllenherrscher. Alles ist einfach, es geht glatt.«
    »Wo sind sie jetzt?«
    Blackwood veränderte seine Haltung kaum, als er nach rechts in den Raum hineinwies. »Kommt her!«, rief er.
    Und sie kamen.
    Es waren noch fünf, und sie sahen aus wie Grufties in ihrer dunklen Kleidung, die im krassen Gegensatz zu den Gesichtern stand, in denen sich neben der bleichen Haut auch dunkle Schatten abzeichneten, die manchmal wie Gemälde über die Haut hinwegglitten.
    Jane spürte auf ihrem Rücken ein Frösteln, denn sie hatte genau gemerkt, dass ihr hier Gegner erwachsen waren. Die Mädchen, so jung sie auch sein mochten, standen auf der Seite des Algernoon Blackwood, und sie würden alles tun, dass dies auch so blieb.
    »Schau sie dir an. Sieh in ihre Gesichter. Erkennst du nicht, wie bereit sie sind?«
    »Bereit? Für was denn?«
    »Zum Sterben!«
    »Du schickst sie in den Tod, Blackwood?«
    »Ja und nein, denn sie werden die große Aufgabe erfüllen und den Teufel sehen können.«
    »Nichts werden sie, Blackwood. Es ist alles nur ein Irrtum, dem sie erlegen sind. Es geht nur um dich und um den Teufel, denn du hast ihm die Seelen versprochen. Seelen wollte der Satan schon immer haben, denn erst das gab ihm die Gewissheit, Macht über die Menschen zu bekommen. So ist es schon in Dr. Faustus geschrieben worden, und so wird es immer bleiben.«
    Jane hatte während ihrer Worte die Mädchen ebenso wenig aus den Augen gelassen wie Blackwood, nur zeigte das Gesprochene bei den jungen Dingern keinen Erfolg. Sie konnte an den Gesichtern ablesen, dass sie ihr nicht glaubten.
    Blackwood lachte. »Sieh selbst hin, was du angerichtet hast. Nichts, Jane Collins, gar nichts. Wer sich einmal für mich und den Teufel entschieden hat, der bleibt dabei.«
    Das fürchte ich auch. Jane dachte nur, sie hütete sich, die Worte laut auszusprechen.
    Eines der Mädchen trat vor. »Sie ist eine Feindin, das spüre ich genau. In der Leichenhalle habe ich das bereits gemerkt. Sie ist einfach schlimm.«
    »Deshalb gehört sie euch!«
    Jane wusste, was Blackwood damit meinte, auch die
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