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0667 - Lord der Apokalypse

0667 - Lord der Apokalypse

Titel: 0667 - Lord der Apokalypse
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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er in diesen Hinterhof geflohen war und es keinen weiteren offenen Fluchtweg gab, der wieder hinausführte. Außer vielleicht durch die Häuser…
    Aber auch Foolys Anwesenheit deutete darauf hin, daß Rhett hier war oder eben noch hier gewesen sein mußte.
    Astardis, der Entführer? Hatte er es doch noch geschafft, Rhett erneut in seine Gewalt zu bringen?
    Zamorra zweifelte daran, daß Fooly ihm momentan etwas verraten konnte. Und - der Drache mußte von hier verschwinden, ehe die Neugier-Nachbarn zu nahe herankamen. Fragend sah Zamorra Nicole an.
    Sie verstand seinen Blick.
    »Ich versuch’s«, versprach sie. So, wie sie mit der Magie ihres Dhyarra-Kristalls den Drachen unsichtbar machte, wollte sie nun auch sein Gewicht magisch reduzieren, damit er von hier fortgebracht werden konnte. Denn es sah nicht danach aus, als könne er sich in den nächsten Minuten aus eigener Kraft bewegen.
    Zamorra sah, wie der Sternenstein in Nicoles Hand stärker aufleuchtete.
    Als er diesmal zugriff, konnte er Fooly anheben und sogar auf die kurzen Beine stellen. Er stützte den massigen, unförmigen Körper des Jungdrachen und führte ihn durch den schmalen Spalt zwischen den Häusern in Richtung Straße.
    Er registrierte dabei, daß Nicole damit alles andere als einverstanden war, aber sie mußte sich auf die Handhabung des Dhyarra-Kristalls konzentrieren und war deshalb ein wenig gehandicapt. Zamorra wußte selbst, daß es nicht die beste Lösung war, die er anstrebte, aber er sah momentan keine wirklich brauchbare Alternative.
    Er ging sogar noch einen Schritt weiter und drängte Nicole die Führung des magisch »erleichterten« Drachen auf. Der bemerkte mit jäher Zuversicht, er sei sicher, er würde schweben, und wollte nun wissen, ob er bereits gestorben sei oder nicht.
    Unterdessen wandte Zamorra sich den Neugierigen zu, die immer näher herankamen. Völlig zu Recht wollten sie wissen, was sich auf ihrem Grund und Boden abspielte.
    Zamorra gab ausweichende Antworten. Mit ein wenig Redekunst schaffte er es, die Leute zu überzeugen - vielleicht. Immerhin sah es so aus, als glaubten sie seinen Beteuerungen, daß hier eigentlich gar nicht viel passiert sei.
    Allerdings gab es da Brandspuren, und der eine oder andere glaubte etwas gesehen zu haben, das… »Aliens? Ufos?« vermutete jemand.
    Zamorra erkannte seine Chance. Er bestätigte diese Formulierung so vage, daß jeder annehmen mußte, die Vermutung entspreche den Tatsachen und er sei so etwas wie ein Geheimagent, der verhindern solle, daß jemand darüber sprach. Gleichzeitig war er vorsichtig genug, seine Worte so zu wählen, daß ihm später niemand einen Strick daraus drehen konnte wegen Täuschung, Vorspiegelung falscher Tatsachen, oder wie auch immer die Juristen an ihren Schreibtischen es zu nennen pflegten. Wer Zamorras Worten glaubte, würde später zugeben müssen, daß er auf spitzfindige Formulierungen hereingefallen war.
    Das ersparte Zamorra eine andere, sehr ungeliebte Aktion - nämlich, die Leute zu hypnotisieren und ihnen die Erinnerung an dieses Szenario weitgehend zu nehmen. Er war nicht einmal sicher, ob es ihm gelungen wäre. Schließlich handelte es sich um eine Menge Menschen, mit denen er hätte zurechtkommen müssen. Zudem war Hypnose ein Schwert mit vielen Schneiden. Nicht immer funktionierte sie so, wie man wollte. Speziell, wenn sich jemand als dagegen immun erwies. Wie Zamorra selbst, der gegen seinen Willen nicht hypnotisiert werden konnte.
    Aber was sollte er jetzt mit Fooly anfangen?
    Wie den Drachen hier abtransportieren? Ins Auto paßte er nicht hinein. Ihn in den offenen Kofferraum setzen? Wahrscheinlich die einzige Möglichkeit.
    Ein weiteres Problem war, daß sie immer noch nicht wußten, was mit Rhett passiert war. Von dem Jungen war nirgendwo etwas zu sehen. Auch keiner der Neugierigen hatte ihn bemerkt. Zamorra mußte die Zeitschau bemühen, um mehr über die Sache herauszufinden. Aber dabei konnte er diesen ganzen Haufen Anwohner natürlich nicht gebrauchen. Er mußte abwarten, bis sie wieder verschwanden. Dann erst konnte er Merlins Stern einsetzen, ohne abermals bedrängt, behindert und vielleicht sogar belästigt zu werden.
    Fooly hatte von einem Vampir gesprochen, der Rhett entführt haben sollte. Aber er selbst hatte doch Astardis entdeckt! An der ganzen Sache war etwas oberfaul. Wenn der Drache doch nur etwas mehr erzählen würde! Er hatte jedenfalls gehörig was auf die Schuppen gekriegt. Und bestimmt nicht von einem Vampir.
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