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0661 - Dämonische Kreuzfahrt

0661 - Dämonische Kreuzfahrt

Titel: 0661 - Dämonische Kreuzfahrt
Autoren: Jason Dark
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über die Handläufe rechts und links legte, spürte sie die Kälte des Metalls.
    In den Knien steckte wieder das Beben. Bei jedem tiefen Atemzug glaubte sie, ihre Lungen würden allmählich zerbersten.
    Sie kletterte hoch. Hoch über ihr spannte sich der mächtige Himmel, der ein Muster aus gewaltigen Wolken zeigte, die sich zusammengedrückt hatten und aussahen wie Ungeheuer, mit denen der Nachtwind spielte.
    Die Gestirne sah sie nicht. Was hell schimmerte, war das durch die Scheiben fallende Licht auf der Brücke. Es hatte auch einen grünlichen Schimmer bekommen, der von der Instrumentenbeleuchtung abgestrahlt wurde und vor den Fenstern verlief.
    Die behielt sie im Blick. Sie musste den Kopf dabei weit zurücklegen und hatte noch Glück, denn hinter den Scheiben zeigte sich momentan keine Gestalt.
    In der Dunkelheit kam sich Heather verhältnismäßig sicher vor, was sich änderte, als sie den nach draußen fallenden Schein durchquerte und ihr Körper sichtbar wurde.
    Unwillkürlich duckte sie sich zusammen. Dabei hatte sie das Gefühl, als würde etwas Kaltes ihren Nacken streifen, und sie zog den Kopf unwillkürlich ein.
    Als endlich die Plattform vor ihr erschien, atmete Heather auf. Sie betrat den rechteckigen Gegenstand und konnte mit wenigen Schritten den Eingang der Brücke erreichen.
    Wieder überfiel sie die Angst. Um diese zu unterdrücken, schaute Heather zurück auf das Deck.
    Von oben gesehen wirkte der Hubschrauber nicht mehr so bedrohlich. Aber sie entdeckte auch keine Spur von der Maskierten. Nur das kalte Licht fiel auf die Planken und berührte auch einen leblosen Körper, der wie zusammengerollt wirkte.
    Sie schluckte.
    Nur nicht daran denken, sagte sie sich. Die Schuhe hatte sie ausgezogen, sie standen unten. Auf den Seidenstrümpfen näherte sich Heather dem Eingang. An ihren Sohlen klebte die Kälte, als wären die Strümpfe gar nicht vorhanden.
    Neben der Tür duckte sie sich. Sie hatte längst einen Blick auf die Brücke werfen können.
    Die Offiziere standen bewegungslos vor den Mündungen der Waffen. Unter den Männern befand sich auch der Kapitän. Es war ihm anzusehen, dass er an seiner eigenen Wut fast erstickte.
    Sie duckte sich. Ihr Herzschlag wollte sich einfach nicht beruhigen. Noch nie zuvor hatte sie sich in einer derartigen Situation befunden, das zerrte an den Nerven und spannte sie fast bis zum Zerreißen.
    Jetzt musste sich Heather einfach auf die Worte der Maskierten verlassen. So ungewöhnlich es ihr auch vorkam, sie fasste Vertrauen zu dieser fremden Person.
    Dann zählte sie leise bis drei.
    Bei der letzten Zahl überwand sie sich selbst, war an der Tür und riss sie auf.
    Im selben Augenblick flirrten die beiden Gangster herum. Zwei Mündungen richteten sich auf die Frau, die stehen blieb und spürte, wie sich ihr Magen schmerzhaft zusammenzog.
    Sie wartete auf die Kugeln!
    Stattdessen erklang eine Stimme. In schlechtem Englisch wurde ihr gesagt: »Komm näher und schließ die Tür…«
    ***
    Heather Drake tat beides!
    Dabei schaute sie nicht nur auf die Männer mit den beiden Waffen, sie blickte ebenfalls die Offiziere an, die reglos dastanden, bis auf McDuncan, den Kapitän, denn er schüttelte leicht den Kopf, als könnte er das Verhalten der Frau nicht begreifen.
    Wenn sie ehrlich gegen sich selbst war, begriff sie sich auch nicht, aber das war nicht mehr zu ändern. Sie hatte den ersten Schritt hinter sich gebracht und würde auch den zweiten tun.
    Die Tamilen rührten sich nicht, als sie näher kam. Ihre Mündungen sagten mehr als tausend Worte.
    Sie glotzten Heather an wie zwei leere Augen, die sich jeden Augenblick mit Tod und Verderben füllen konnten.
    Allerdings mussten sich auch die Gangster erst auf die neue Lage einstellen. Im ersten Moment wussten sie nicht, wie sie sich verhalten sollten, bis einer von ihnen einen Schritt zur Seite ging und dabei auch seine Waffe drehte.
    Der andere hatte sich abgewandt. Er kümmerte sich um die Besatzung der Brücke und würde schießen, wenn sich einer der Männer falsch bewegte.
    Die Spannung näherte sich dem Siedepunkt. Der Tamile schaute Heather starr an. Er roch nach Schweiß und Erde. Seine dicken Lippen bewegten sich, als er leise sprach.
    »Wo kommst du her?«
    »Ich - ich wollte auf die Brücke.«
    »Das habe ich gesehen. Wer hat dich geschickt?«
    »Ich - ich weiß es nicht. Von allein - ich…« Sie verstummte, denn die Waffenmündung war plötzlich sehr nahe, dann berührte der kalte Kreis ihre Stirn.
    Nie
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