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0660 - Gefangene der Zeit

0660 - Gefangene der Zeit

Titel: 0660 - Gefangene der Zeit
Autoren: Claudia Kern
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Der knurrte überrascht, versuchte mit rudernden Armen sein Gleichgewicht zurückzugewinnen, scheiterte und fiel rückwärts gegen die Treppe. Dabei riß er den zweiten Untoten mit sich zu Boden.
    Hinter Fooly schrien die Kinder. Dazwischen brüllte Roy, er solle aus der Schußlinie gehen, aber der Drache war gerade erst in Fahrt gekommen. Er watschelte auf die beiden Zombies zu, die gerade versuchten, sich wieder aufzurichten, und warf sich erneut auf sie.
    Im gleichen Moment setzte er seine Drachenmagie ein. Er konnte später nicht mehr sagen, was genau er getan hatte, aber nur Sekunden später fühlte er den kalten Stein der Kellertreppe unter seinem Körper.
    Die Zombies waren verschwunden.
    Hinter ihm jubelten die Kinder und liefen auf ihn zu, um ihn zu umarmen und als ihren Helden zu feiern.
    Der Drache setzte sich auf und seufzte. Er wußte, daß er kein zweites Mal das Herz aufbringen würde, sie zurückzulassen. Also gab es nur eine Antwort: Er mußte sie mit zum Château nehmen - egal, was er damit anrichtete.
    ***
    Acht Monate zuvor:
    Als jemand gegen die Tür hämmerte, hatten Zamorra und Nicole gerade mal zwei Stunden geschlafen.
    »Sie greifen an«, rief Ted Ewigk von draußen. »Macht euch fertig.«
    Zamorra blinzelte im Sonnenlicht, das durch das Fenster ins Schlafzimmer fiel. »Am hellichten Tag?« murmelte er schlaftrunken, während er in seine Sachen stieg. »Hat Stygia jetzt völlig den Verstand verloren?«
    Sie brauchten weniger als fünf Minuten, bis sie zu den anderen in das große Wohnzimmer traten. Monica und Uschi Peters hatten als Telepathen die Aufgabe übernommen, die Lage draußen zu sondieren und ihre Informationen an Gryf und Teri weiterzugeben, die dann per Funk und zeitlosem Sprung die Kämpfer an den richtigen Ort brachten.
    Teri nahm Zamorra und Nicole bei der Hand. »Diesmal sieht es sehr schlecht aus«, sagte sie ernst. »Die Zombies greifen von allen Seiten an.«
    Mit diesen Worten verschwanden sie auch schon im zeitlosen Sprung aus der Villa.
    Draußen erwartete sie das Chaos!
    Die Zombies hatten die magische Absperrung gleich an mehreren Stellen durchbrochen. Stygia schien ihre Taktik geändert zu haben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Zombies immer nur darauf gewartet, daß die magischen Zeichen, die das Lager sicherten, durch Regen oder andere natürliche Begebenheiten verwischt wurden und damit ihre Wirkung verloren. Jetzt aber schoben sich die Untoten wie eine Wand auf die Zeichen zu. Früher oder später fiel einer von ihnen, von den Strahlen eines Blasters getroffen, gegen die Zeichen und verwischte sie mit seinem Körper. Dann konnten die anderen durchbrechen. Es war eine Methode, die mit enorm hohen Verlusten verbunden war, sich aber anscheinend bewährte, denn zwischen den Zombies und den Menschen im Lager standen jetzt nur noch die Soldaten.
    Den Zombies selbst machte ihr massenhafter Opfergang nichts aus. Sie kannten keinen Selbsterhaltungstrieb. Sie gehorchten nur, führten ihren Auftrag aus. Angst vorm Sterben hatten sie nicht, denn sie alle waren ja schon tot. Vielleicht waren sie sogar froh darüber, von der Barriere ausgelöscht zu werden, weil sie dadurch von ihrem untoten Dasein erlöst wurden?
    Wie auch immer - für die Bewohner von Tendyke's Home wurden sie mit ihrem selbstmörderischen Vordringen zur Katastrophe!
    Ohne zu zögern, begannen Nicole und Zamorra zu feuern. Gleichzeitig fuhren magische Blitze aus dem Amulett und vernichteten die Zombies, die ihnen am nächsten standen.
    Der Dämonenjäger wußte nicht, wie lange er so die Untoten vom Lager ferngehalten hatte, als er plötzlich begriff, daß sie gegen Windmühlenflügel kämpften. Es waren viel zu viele Gegner. Wenn sie Glück hatten, konnten sie die Zombies noch eine Weile aufhalten. Besiegen konnten sie die Untoten nicht mehr.
    Er griff nach dem Funkgerät an seinem Gürtel, während er mit der anderen Hand weiter in die heranstürmenden Massen feuerte.
    »Zamorra hier«, schrie er über den Lärm hinweg. »An alle Einheiten: Wir müssen das Lager evakuieren. Ich wiederhole: Evakuieren. Ende!«
    Damit sollte automatisch der Notfallplan umgesetzt werden, den sie sich für eine solche Situation überlegt hatten - in der Hoffnung, ihn niemals wirklich durchführen zu müssen. Als er sich umsah, bemerkte er, daß sein Befehl ohne Zögern umgesetzt wurde.
    Die Soldaten fielen auf ihre Positionen zurück, während andere sich den Flüchtlingen widmeten, sie in Gruppen einteilten und zum Bungalow
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