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0654 - Das Mondgehirn denkt anders

Titel: 0654 - Das Mondgehirn denkt anders
Autoren: Unbekannt
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und das lasse ich nicht zu. Ich habe ein Anrecht auf ein würdiges Leben; eine Löschung aller Daten aber würde mich zu einem hilflosen Dahinvegetieren in völliger Nacht verurteilen. Geht, geht fort, oder ich werde euch alle töten!"
    „Das Bioplasma ist völlig durchgedreht", flüsterte Atlan neben mir. „Aber ich möchte nur wissen, warum Rorvic uns diesen Streich gespielt hat."
    Ich überlegte, dann kam mir ein Gedanke. Ich stöpselte die Kabelverbindung zwischen Atlans und meinem Kampfanzug ein und bedeutete dem Arkoniden, den Helm zu schließen. Danach schloß auch ich den Helm. So konnte Nathan nicht mithören, was wir sprachen.
    „Ein Ablenkungsmanöver", sagte ich. „Rorvic wollte einmal erreichen, daß Sie auf dem Weg hierher nicht noch größere Verluste erlitten. Wären die Paratronschirme aktiviert gewesen, hätten auch die Mutanten nicht bis zur Löschzentrale vordringen können. Wie ist es, kann ein Teleporter von hier aus in den Kernsektor Nathans, oder gibt es da auch noch Sperren?"
    „Ich verstehe, Tatcher", erwiderte Atlan, und in seiner Stimme schwang neue Hoffnung mit. „Wir werden einen Scheinangriff auf den Kernsektor starten und uns gleichzeitig vorbereiten, die Löschzentrale zu stürmen, falls sie tatsächlich aus der Zukunft zurückkehren sollte."
    „Das tut sie ganz sicher", erklärte ich. „Rorvic muß sich das alles genau überlegt haben. Beeilen Sie sich, denn er muß sich völlig darauf verlassen, daß Sie den entscheidenden Entschluß bald fassen!"
    Der Arkonide nickte. Er trennte unsere Verbindung, ging zu den beiden Oxtornern, winkte Gucky und Tschubai heran und sprach mit ihnen über eine rasch hergestellte Kabelverbindung.
    Als die fünf Männer ihre Kabelverbindung wieder trennten, ertönte abermals Nathans Stimme.
    „Ich warne euch!" rief die Inpotronik. „Wer sich in zehn Minuten noch hier aufhält, wird angegriffen. Das ist ein Ultimatum. Ich werde..." Er brach ab, als Gucky die beiden Oxtorner an den Händen faßte und mit ihnen teleportierte.
    Von irgendwoher krachten die explosionsartigen Entladungen schwerer Strahlwaffen. Atlan und Ras Tschubai näherten sich mir. Der Teleporter faßte unsere Hände und nickte uns zu.
    Im nächsten Augenblick stand im Mittelpunkt der Halle die Kuppel der Löschzentrale - und einen Sekundenbruchteil später spürte ich den ziehenden Schmerz der Ent- und Rematerialisierung.
    Atlan, Tschubai und ich standen in der Löschzentrale, und uns gegenüber stand der fette Tibeter und grinste. Sein schweißüberströmtes Gesicht bewies jedoch, daß er bis vor kurzem keinesfalls in fröhlicher Stimmung gewesen war.
    Rorvic deutete auf den rötlich leuchtenden Hauptlöschschalter.
    „Bitte, bedienen Sie sich, Lordadmiral!" sagte er mit belegter Stimme.
    Atlan zögerte unmerklich, dann trat er entschlossen zu dem Schalter und drückte ihn herunter.
    Von draußen erscholl ein durchdringender Schrei, begleitet von einem metallischen Klirren. Der Schrei hielt etwa zehn Sekunden an, dann war nur noch das Klirren zu vernehmen. Als es ebenfalls verstummte, blickten wir uns an.
    Für Nathan hatte die Götterdämmerung begonnen...
     
    7.
     
    Als ein Voraustrupp meldete, daß larische Kommandos den gesamten Komplex der lunaren Inpotronik abgeriegelt hatten, erteilte Atlan den Feuerbefehl.
    Er tat es schweren Herzens, auch wenn er diese Entscheidung ebenso kompromißlos fällte wie alle seine Entscheidungen. Der larische Umschließungsring mußte durchbrochen werden, wenn das Einsatzkommando sich in Sicherheit bringen wollte.
    Die Zeit arbeitete für die Laren, denn der USO-Verband konnte nur so lange im Solsystem bleiben, bis die SVE-Raumer der Laren in seiner Nähe auftauchten. Dann mußte er sich zurückziehen, ob inzwischen das Einsatzkommando Atlans angekommen war oder nicht. Gegen die Schiffe der Laren gab es keine Abwehrmöglichkeit - noch nicht.
    Lordadmiral Atlan zögerte auch nicht, die Mutanten in den Einsatz zu schicken. Gucky und Ras Tschubai teleportierten mit kampferprobten USO-Spezialisten in den Rücken der larischen Kommandotrupps und setzten sie dort ab.
    Ein mörderischer Kampf entbrannte. Die Energiewaffen der Laren waren denen der USO-Spezialisten und Terraner überlegen, doch es zeigte sich bald, daß die waffentechnische Überlegenheit die Laren dazu verleitete, die Situation falsch einzuschätzen. Terraner und USO-Spezialisten glichen ihre technische Unterlegenheit durch perfektes taktisches Wechselspiel, persönlichen
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