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0654 - Das Mondgehirn denkt anders

Titel: 0654 - Das Mondgehirn denkt anders
Autoren: Unbekannt
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die Vorhalle, um den Besucher zu empfangen.
    Es war Atlan, wie aus Tifflors Worten zu erwarten gewesen war.
    Doch Perrys arkonidischer Freund war nicht allein gekommen. In seiner Begleitung befand sich eine junge Dame von äußerst liebenswertem Erscheinungsbild. Mittelgroß, schlank, mit idealen Proportionen und schwarzem Lockenhaar sowie einer elfenbeinfarbenen Haut, konnte man sie eine Schönheit nennen.
    Atlan lachte leise und legte den Arm um die Schultern der jungen Dame.
    „Warum starrst du so perplex, Häuptling aller Terraner?"
    erkundigte er sich scherzend. „Darf ich dir Miß Elaine Dumas vorstellen, Perry. Miß Dumas ist Captain der lunaren USO-Filiale."
    Perry Rhodan gab sich einen Ruck.
    „Verzeihen Sie bitte den etwas steifen Empfang, Miß Dumas", sagte er. Er nahm ihre Hand, verbeugte sich und küßte Miß Dumas auf den Handrücken. „Willkommen in meinem bescheidenen Heim. Betrachten Sie es als das Ihre."
    Er wandte sich an Atlan.
    „Falls du Miß Dumas als Unterstützung mitgebracht hast, um mich doch noch für deinen Plan zu gewinnen, so hast du allerdings daneben spekuliert", erklärte er.
    Atlan wölbte die Brauen, während er dem Terraner ins geräumige Wohnzimmer folgte.
    „Für welchen Plan, Perry?" fragte er verwundert. Und - nach einem fragenden Blick Rhodans: „Du kannst auch in Miß Dumas' Anwesenheit ganz offen sprechen, Perry."
    „Ich spreche von deiner Absicht, Nathans Gesamtwissen zu löschen", antwortete Rhodan schroff.
    Der Arkonide setzte sich unvermittelt. Er starrte den Großadministrator lange nachdenklich an, bevor er sagte: „Es war bisher nicht deine Art, derart makabre Scherze zu machen, Perry. Deshalb nehme ich deine Worte ernst. Aber ich versichere dir, daß ich nie auch nur mit der Absicht gespielt habe, Nathans Gesamtwissen zu löschen. Wir beide wissen, welche verheerenden Folgen das für die Menschheit haben müßte."
    „Vor einigen Tagen hast du aber anders gesprochen", entgegnete Rhodan. „Damals vertratest du die Ansicht, daß das Gesamtwissen der Menschheit gut in den Speicherrobotern aufgehoben sei, und daß unbedingt verhindert werden müsse, daß sich die Laren in den Besitz der Daten Nathans setzen."
    Atlans Augen tränten heftig, bei einem Arkoniden stets ein Zeichen hochgradiger Erregung.
    „Welche Laren denn, Perry?" fragte er in beschwörendem Tonfall. „Perry, Freund, ich weiß nicht, wovon du redest. Hast du vielleicht einen Alptraum gehabt?"
    Perry Rhodan lehnte sich gegen eine Säule und blickte abwechselnd seinen Freund und dessen Begleiterin an. Sowohl Atlan als auch Elaine Dumas sahen ihn so an, als dächten sie, er hätte den Verstand verloren.
    Dabei wußte er doch genau, daß das nicht der Fall war.
    Und Tifflors Reaktion? fragte er sich. War sie nicht nur dann erklärbar, wenn tatsächlich niemals auch nur ein Vertreter des Hetos der Sieben im Solsystem erschienen wäre?
    „Ein Traum, ein fürchterlicher Alptraum!" flüsterte er. „Aber so realistisch, daß ich ihn für die Wirklichkeit gehalten habe."
    Er blickte den Arkoniden forschend an.
    „Es gibt also überhaupt kein Konzil der Sieben Galaxien, keinen Laren namens Hotrenor-Taak - und ich bin niemals Erster Hetran der Milchstraße gewesen?"
    Der Lordadmiral lächelte ironisch.
    „Nein, du bist immer noch ,nur' Großadministrator des Solaren Imperiums - und zur Zeit unser Gastgeber, falls du das vergessen haben solltest."
    „Entschuldigung!" sagte Perry hastig. „Was darf ich Ihnen anbieten, Miß Dumas?"
    „Ich hätte gern einen Martini", sagte Elaine Dumas mit strahlendem Lächeln, das Rhodans Stimmung um einige Grade anhob.
    Während er seinem persönlichen Servo entsprechende Befehle erteilte, dachte er darüber nach, wieso ein Traum so plastisch sein konnte, daß er ihn für absolute Wirklichkeit gehalten hatte.
    Er beschloß, das Schreckliche zu vergessen.
     
    *
     
    Ich befand mich gerade an der Grenze zum Bioplasma-Sektor der Hyperinpotronik, als mich Atlans Telekomanruf erreichte.
    „Kommen Sie sofort zur Löschzentrale, Captain a Hainu!"
    befahl er, kaum daß ich mich gemeldet hatte. „Wo befindet sich eigentlich Rorvic? Ich kann ihn nicht erreichen."
    „Er ist in seiner Kiste geblieben, Sir", antwortete ich. „Was gibt es denn Besonderes?"
    „Das werden Sie sehen, sobald Sie hier sind, Captain", erwiderte Atlan ungeduldig. „Oder vielmehr, Sie werden es nicht sehen und daran erkennen, was los ist."
    Er schaltete ab, ohne mir das Rätsel zu erklären, das er
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