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0646 - Monster auf Malta

0646 - Monster auf Malta

Titel: 0646 - Monster auf Malta
Autoren: Werner Kurt Giesa
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begaben…
    ***
    Irgendwann kurz vor Mitternacht kehrten Zamorra und Nicole noch einmal zum Hotel zurück, um sich für ihren nächtlichen Ausflug umzuziehen und auszurüsten. Eine halbe Stunde später näherten sie sich Hagar Qim. Die Insel war klein und ließ sich innerhalb kurzer Zeit durchqueren, auch auf den relativ schlechten Straßen und bei Dunkelheit. Zamorra kannte die Strecke von früher her und durchfuhr sie relativ zügig.
    Von Zurrieq aus waren es etwa drei Kilometer. Ein schmaler Weg zweigte von einer etwas besseren Straße ab und führte an der steinzeitlichen Tempelanlage vorbei kaum mehr als 800 Meter weit bis zum nächsten Tempelruinenkomplex Mnajdra. Zamorra parkte den C 220 ein paar Dutzend Meter vor dem Zugang zu Hagar Qim und stieg aus. Er trug schwarze Jeans und eine schwarze Lederjacke, Nicole ihren »Kampfanzug«, den engen, schwarzen Lederoverall. So verschmolzen sie in der Nacht fast mit ihrer Umgebung; nur die Gesichter verrieten sie - und ihre Hände, weil sie auf Handschuhe verzichteten. An den Gürteln befanden sich die Magnetplatten mit den daran haftenden Blastern. Zamorra trug sein Amulett, Nicole hatte zusätzlich ihren Dhyarra-Kristall 4. Ordnung bei sich.
    Kein Risiko!
    Zamorra war nicht sicher, ob er mit seinem Verdacht wirklich richtig lag, aber falls es so war, wollte er mit jeder Überraschung fertig werden können. Für den Extremfall lag der »Einsatzkoffer« aus Aluminium im Kofferraum des Mietwagens, mit allerlei magischen Hilfsmitteln bestückt.
    Langsam näherten sie sich der Anlage, die bei Nacht gar nicht so eindrucksvoll wirkte wie am Tage.
    Nicole knipste die Taschenlampe an, die sie im Handschuhfach des kleinen Mercedes als Sonderausstattung der Verleihfirma entdeckt hatte. Der Lichtkegel geisterte über den Weg voraus und leuchtete Steinstufen aus.
    »Eigentlich«, murmelte Nicole, »habe ich gar keine Lust, in dieser Nacht tatsächlich auf Monster zu treffen.«
    »Du kannst ja beim Wagen bleiben«, sagte Zamorra. »Sag mal, hatte die Firma kein richtiges Auto, sondern nur diesen Kleinwagen?«
    »Was glaubst du wohl, warum ich nicht beim Wagen bleibe? Will ich Platzangst kriegen? Die Alternative wäre noch kleiner gewesen. Scheinbar glaubt man hierzulande, die Touristen könnten nichts Größeres bezahlen.«
    »Oder es ist der schmalen Straßen wegen.« Zamorra bewegte sich zwischen die halbmondförmig angeordneten Megalithen. »Wenn sie schon nur Kleinwagen haben, warum dann nicht so was wie Suzuki-Geländewagen? Mit denen kann man auch mal neben der Straße her fahren, wenn's zu eng wird…«
    Nicole ließ ihn lästern und folgte ihm. Der Lichtkegel der Lampe schuf ein halbwegs helles Oval vor ihnen.
    »Das hier wäre nicht nur ein gutes Versteck für Dämonen und andere Monster«, sagte sie.
    »Was meinst du damit? Willst du hier deine abgelegten Modellkleider vergraben, damit die Archäologen des übernächsten Jahrhunderts ins Grübeln kommen?«
    »Quatsch. Eher würde ich deine Leiche hier verbuddeln… äh… aber wenn ich der DYNASTIE DER EWIGEN angehörte, würde ich so was Abgelegenes wie diese Anlage als Stützpunkt wählen. Auch darauf wird niemand kommen. Stell dir vor, hier gäbe es einen unterirdischen Weltraumbahnhof der Ewigen. Jeden Moment kann ein riesiger Deckel in der Landschaft aufklappen, und ein Raumschiff der Ewigen startet…«
    Zamorra wandte sich um. Nicole sah seine Augen im Sternenlicht glänzen.
    »Verrückt«, sagte er.
    »Wieso? Sie hatten ein Materialdepot in einer Dimensionsblase angelegt, die durch den Keller in Ted Ewigks Villa erreichbar ist, und früher gab's in selbiger Anlage sogar ein Kontrollzentrum für Materietransmitter-Straßen, ehe es zerstört wurde«, erinnerte Nicole. »Angelegt vor tausend Jahren, als Rom noch ganz anders aussah als heute und sicher niemand auf die Idee gekommen wäre, ausgerechnet dort zu suchen. Warum sollte es nicht auch unter einer der Tempelanlagen so ein Depot geben? Vielleicht eine unterirdische Werft, oder zumindest einen Raumschiff-Hangar… Damit rechnet kein Mensch!«
    »Es rechnet auch kein Mensch damit, daß in ein paar Jahrhunderten der Vatikan nicht mehr das Zentrum der katholischen Kirche ist, sondern Tarnung für ein gigantisches Geheimdienst-Büro, von dem aus der Rest der Galaxis kontrolliert wird…«
    »Wie kommst du darauf?« stieß Nicole verblüfft hervor.
    »Habe ich in einem Science Fiction-Roman gelesen. ›HAGAR QIM‹ von Claudia Kern und Werner K. Giesa. Darin gab's
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