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0646 - Der Templer-Jäger

0646 - Der Templer-Jäger

Titel: 0646 - Der Templer-Jäger
Autoren: Jason Dark
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Balmain wieder auf. Hilflos hob er die Schultern. »Dass es so kommen würde, hätte ich mir nicht vorgestellt, Suko.«
    »Sie mochten Kiki?«
    »Ja, sehr. Ich fühlte mich fast wie ein Vater, der seine Tochter auf den rechten Weg zurückbringen will. Weg von diesen verdammten Drogen. Dass es so enden würde, hätte ich mir bei aller Fantasie nicht träumen lassen.« Er schaute Suko an. »Und verdammt noch mal, ich hätte es geschafft. Ich hätte Kiki von den Drogen wegbekommen und ihr sogar einen Job besorgt.«
    Der Inspektor widersprach nicht. Zudem wusste Balmain selbst, dass sein Vorhaben nicht einfach gewesen wäre. So leicht brachte man keinen Junkie von der Nadel weg.
    Draußen trafen sie wieder zusammen, umgeben von einem Kreis aus Neugierigen, die sich allerdings in einer respektablen Entfernung aufhielten. Der Kommissar sprach sie an. Er erklärte ihnen, dass die Gefahr endgültig vorbei war.
    Jetzt erst stürmten die Fragen auf ihn ein, die Balmain abwehrte. Flics erschienen plötzlich, erkannten den Kommissar, der ihre Hilfe gern in Anspruch nahm.
    »Es hat einen Toten gegeben!«, erfuhren Balmain und Suko.
    Der Kommissar nickte. Er zeigte dem Flic die Waffe. »Aus ihr wurde geschossen, aber nicht ich.«
    Damit war für Balmain dieses Thema erledigt. Er kam wieder auf Hoffmann zu sprechen. »Ich hoffe, dass Kiki die Einzige gewesen ist.«
    »Bestimmt.«
    »Was macht Sie so sicher?«
    »Er hat sie losgeschickt, um für Furcht und Panik zu sorgen, damit er ungestört ist.«
    Die Augen des Kommissars weiteten sich. In den Blick stahl sich allmähliches Begreifen. »Ja, das stimmt, Suko. Wir sollten unseren einmal gefassten Plan keineswegs fallen lassen und den alten Templerturm besuchen.«
    »Wissen Sie, was ich denke, Balmain?«
    »Nein.«
    »Dass wir dort meinen Freund und Kollegen John Sinclair finden.«
    »Das wäre schön. Und hoffentlich lebendig.«
    »Was ich voraussetze.«
    »Und Hoffmann?«
    Suko hob die Schultern. »Wie immer zieht er im Hintergrund die Fäden. Ich habe ihn hier in der Nähe noch nicht gesehen.«
    »Gehen Sie davon aus, dass er uns beobachtet?«
    Suko legte die Stirn in Falten. »Das kann gut möglich sein. Typen wie er wollen immer sehen, ob sie mit ihren Plänen Erfolg gehabt haben oder nicht. Ich würde mich nicht wundern, wenn er zwischen den Gaffern steht und schon Bescheid weiß.«
    »Gefällt mir nicht.«
    »Was ich Ihnen bestimmt nicht verdenken kann. Sagen Sie bitte. Ist es noch weit bis zum Turm?«
    »Nein, dann gehen wir zu Fuß.«
    »Weshalb stehen wir dann noch hier?«
    »Bin schon unterwegs«, erwiderte der Kommissar und lud das Magazin seiner Pistole nach.
    ***
    Ich war wieder frei!
    Und dafür hatte Toto gesorgt, ein kleiner Taschendieb. Mit der Klinge meines Silberdolchs hatte er die straff gespannten Stricke durchtrennt und mir dann erklärt, weshalb er den Weg überhaupt zu mir gefunden hatte.
    Es war mehr ein Zufall gewesen, Langeweile. Er war durch das Viertel geschlendert und hatte mich entdeckt. Allerdings innerhalb einer der schmalen und leeren Gassen, wobei ihm aufgefallen war, wie vorsichtig ich mich bewegte.
    Das hatte seine Neugierde geweckt.
    Er war mir gefolgt, ohne dass ich etwas davon bemerkte, und er hatte sich sogar getraut, den verdammten Turm zu betreten, obwohl er die Geschichten kannte, die sich um ihn rankten. Er hatte auch den Mann mit dem Hut verschwinden sehen. Allein der Anblick war für ihn schrecklich gewesen. Da hatte ihn die Furcht gepackt.
    Jetzt ist alles vorbei, dachte ich, bis ich eines Besseren belehrt wurde, denn er schaute aus einer respektablen Entfernung auf den aus dem Hügel hervorragenden Knochenschädel mit den großen Augen, in denen sich die Umrisse zumindest der Insel Neufundland abzeichneten.
    »Was ist das?«
    Ich rieb meine Handgelenke und gab Toto die Antwort, auf die er ein Recht hatte.
    »Es ist eine uralte Leiche, die damals magisch verändert wurde, mein Junge.«
    Totos Augen weiteren sich. »Ein Zombie?« Trotz seines Alters kannte er sich aus.
    »So ungefähr.«
    »Dann - dann war der Schwarzgekleidete der Teufel?«
    »Zumindest nicht weit von ihm entfernt.«
    Mit beiden Handflächen strich Toto über seine Wangen. Für ihn war es besser, wenn er nicht mehr blieb, was ich ihm auch sagte. »Geh lieber, mein Junge. Wenn der Schwarzgekleidete zurückkehren sollte, kann ich für nichts garantieren. Außerdem ist er bewaffnet.«
    »Und Sie?«
    »Ich werde mich um den Schädel oder die alte Leiche kümmern. Sie darf
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