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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls
Autoren: A.F.Morland
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ihm den Teufel wegnimmt. Später wollte ich irgendwie an die Figur herankommen. Aber mein Plan klappte nicht. Ayres verschwand in der Versenkung, und ich befürchtete schon, die Höllenfigur vergessen zu können, doch nun ist sie wieder aufgetaucht. Ich muß sie besitzen!«
    »Sie setzen mich außer Gefecht, damit ich Ihnen nichts verderben kann«, sagte ich.
    »Sehr richtig. Als Sie von hier wegfuhren, folgte ich Ihnen.«
    »Warum haben Sie mich nur betäubt? Warum haben Sie mich nicht gleich getötet? Wenn ich freikommen sollte, werde ich alles daran setzen, Sie einsperren zu lassen.«
    Shuck grinste. »Sehen Sie, und aus diesem Grund werde ich Sie nicht freilassen.«
    »Nie mehr? Sie können mich nicht ewig hier gefangenhalten.«
    »Nicht ewig«, sagte der Parapsychologe kalt. »Nur bis zu Ihrem Tod, der Sie schon bald ereilen wird.«
    »Und warum diese Umstände?«
    »Sie sind meine erste Testperson, Mr. Ballard. An Ihnen werde ich zum erstenmal die Höllenkraft des Alabasterteufels ausprobieren.«
    »Sie spinnen. Sie sind total verrückt, Shuck! Sie wissen, wozu Russell Ayres mit seinem verdammten Talisman fähig ist! Denken Sie, er läßt sich von Ihnen die Figur einfach wegnehmen?«
    »Er wird es nicht verhindern können«, sagte Richard Shuck großspurig. »Ich habe Ihnen etwas verschwiegen. Wollten Sie nicht wissen, ob es eine Möglichkeit gibt, Ayres auszutricksen? Nun, es gibt eine, und ich sehe keinen Grund mehr, sie Ihnen noch länger zu verschweigen. Ich werde Russell Ayres auf eine ganz simple Weise ausschalten.«
    »So, wie Sie's mit mir gemacht haben?« fragte ich.
    »Ganz recht. Ich werde Ayres mit Gift außer Gefecht setzen.«
    »Ihn durchpulst eine ungeheure Kraft.«
    »Ich werde die Dosis erhöhen. Wahrscheinlich wird ihn das Gift nicht so umhauen wie Sie, aber er wird immerhin über eine kurze Zeitspanne so schwer benommen sein, daß ich gefahrlos an ihn herankomme. Wenn ich das geschafft habe, gehört der Alabasterteufel mir. Dann werde ich zum reichsten und mächtigsten Mann in diesem Land aufsteigen. Es wird vorbei sein mit diesem armseligen Dasein, und alle, die bisher auf mich herabgesehen haben, werden meine Kraft zu spüren bekommen. Sie werden vor mir kriechen müssen. Ich werde mir nehmen, was ich haben will, und wer mich daran zu hindern versucht, nimmt ein qualvolles Ende.«
    Ich sah den Wahnsinn in Shucks Augen glänzen. Herrschen, beherrschen, reich sein, Macht ausüben… Das war nichts Neues für mich. Davon war Mortimer Kulis Geist in noch viel gefährlicherem Maße verseucht.
    »Ayres ist wieder da! Ich werde meine Chance nützen, und niemand darf sie mir verderben!« knurrte Richard Shuck.
    Bastard krächzte, als wäre er damit sehr einverstanden.
    »Wenn ich wiederkomme, bin ich im Besitz der Höllenfigur, Ballard!« sagte der Parapsychologe.
    »Wissen Sie denn, wo Sie Ayres finden?« fragte ich.
    »Ich glaube, ich liege nicht falsch, wenn ich annehme, daß er früher oder später bei seiner ehemaligen Freundin Terri Culp auftauchen wird. Also werde ich mich dort auf die Lauer legen.«
    »Er wird Sie töten, Shuck!«
    Der Parapsychologe grinste. »Machen Sie sich Sorgen um mich, Mr. Ballard? Das ist nicht nötig. Ich bin sicher, wir sehen uns bald wieder. Aber auf dieses Wiedersehen würde ich mich an Ihrer Stelle nicht freuen.«
    Er ging, schloß die Tür, und ich war wieder allein. Schreckliche Visionen quälten mich. Shucks Vorhaben konnte gelingen. Russell Ayres' Körper hatte im letzten halben Jahr einen Umwandlungsprozeß durchgemacht, das nahm ich mit Sicherheit an. Der Mann war auch ohne den Höllentalisman gefährlich, und wenn ihm Shuck die Figur weggenommen hatte, würde er in ihm keinen Feind mehr sehen, sondern einen Verbündeten.
    Dann wurden die Menschen in dieser Stadt von zwei Höllendienern bedroht. Meine Kopfhaut zog sich bei diesem furchtbaren Gedanken schmerzhaft zusammen.
    Ich muß es verhindern! schrie es in mir. Ich muß hier raus! Ich muß…!
    ***
    Die Falle stand.
    Mr. Silver und Cruv warteten in Terri Culps Haus auf Russell Ayres' Eintreffen. Die rothaarige Kosmetikerin war ungemein nervös.
    Sie befürchtete, die Sache könnte schiefgehen und nagte sich die Unterlippe blutig. Der Hüne und der Gnom befanden sich mit ihr im Wohnzimmer. Die Zeit vertickte langsam, schleppte sich träge dahin.
    Cruv saß in einem großen Sessel. Er verschwand darin beinahe. Die schwarze Melone hatte er abgelegt, sein Stock lehnte in Reichweite an der Wand.
    Mr. Silver
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