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0629 - Duell mit dem Ceynach

Titel: 0629 - Duell mit dem Ceynach
Autoren: Unbekannt
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Schichtmessungen ergaben, daß beispielsweise das Persönlichkeitszentrum und das Erinnerungszentrum nur unerheblich geschädigt sind. Der Energiefluß in ihnen ist jedoch so schwach, daß sie nicht von sich aus den Patienten ins Bewußtsein zurückholen können."
    „Es besteht also keine Möglichkeit, Kontakt mit dem Patienten aufzunehmen?" erkundigte sich Heltamosch.
    „Nein, Mato Pravt", antwortete der Mediziner. „Aller Voraussicht nach wird der Patient sein Bewußtsein nie wieder erlangen, sondern trotz der Geräteunterstützung bald ganz absterben - es sei denn, Sie befehlen, daß der Körper rein vegetativ weiterleben soll, Mato Pravt."
    „Ich werde Ihnen meine Entscheidung bald mitteilen", sagte Heltamosch. „Auf jeden Fall muß der Patient am Leben erhalten werden und zwar nicht nur sein Körper, sondern auch das, was von seinem Gehirn nicht zerstört ist."
    Der Mediziner verneigte sich.
    „Es wird geschehen, wie Sie befohlen haben, Mato Pravt."
    Heltamosch unterbrach die Bildsprechverbindung und wandte sich wieder an den Terraner. Seine Stirn hatte sich mit Schweiß bedeckt. Er wirkte schmerzlich erregt.
    „Sie haben es gehört, Großadministrator. Wir können Toraschtyn nicht fragen, ob er damit einverstanden wäre, sein Ego indirekt über seinen Tod hinweg zu erhalten, indem ein anderes Gehirn in seinen Schädel eingepflanzt wird."
    Er hob etwas die Stimme.
    „Aber ich bin überzeugt davon, daß er es als eine große Ehre ansehen würde, wenn Ihr gesundes Gehirn die Stelle seines größtenteils zerstörten Gehirns einnehmen würde. Er hat einen jungen, kräftigen Körper. Immerhin ist er erst hundertneunundzwanzig Jahre Ihrer Zeitrechnung alt."
    Perry überlegte.
    Prinzipiell hatte er nichts dagegen einzuwenden, daß er - beziehungsweise sein Gehirn - in die Schädelkapsel Toraschtyns überpflanzt wurde. Er wußte außerdem -inzwischen, daß diese Art der indirekten Lebenserhaltung in der Galaxis Naupaum so selbstverständlich war, wie in seiner eigenen Galaxis eine Blutübertragung.
    Was die Angelegenheit für ihn komplizierte, war der Wunsch Heltamoschs, Toraschtyns Ego zu erhalten. Erklärte er, Rhodan, sich mit der Gehirntransplantation einverstanden, mußte er in Kauf nehmen, künftig ein zweites Ego neben dem seinen zu besitzen. Er wäre nie mehr ganz allein, und vielleicht könnte er vor Toraschtyns Ego nicht einmal seine intimsten Gedanken geheimhalten.
    Andererseits stellte die Erhaltung von Toraschtyns Ego mitsamt den Erinnerungen des Duynters wahrscheinlich einen Gewinn dar. Rhodan verkannte auch nicht die Tatsache, daß Toraschtyn dem Mato Pravt persönlich sehr nahestand. Rettete er sein Ego, durfte er Heltamoschs Dankbarkeit sicher sein, lehnte er ab, würden .ihre Beziehungen sicher schwer belastet. Vielleicht schuf er sich dann sogar einen mächtigen und einflußreichen Feind.
    „Ich bin bereit, Mato Pravt!" erklärte er mit fester Stimme.
    Heltamoschs goldfarbene Augen strahlten vor Freude.
    „Ich wußte, daß Sie mir meine Bitte nicht abschlagen würden, noch dazu, wo Sie dringend einen anderen Körper brauchen. So kann zwei Personen geholfen werden, Ihnen und meinem Freund Toraschtyn."
    Perry nickte.
    „Darf ich ebenfalls eine Bitte äußern, Mato Pravt?" fragte er.
    Heltamosch breitete impulsiv die Arme aus und rief: „Sie ist schon so gut wie erfüllt, Großadministrator. Was brauchen Sie: Ein Raumschiff, eine Sternenprovinz oder eine schöne Frau?"
    Perry Rhodan lachte leise. Die Zusammenstellung Raumschiff, Sternenprovinz und schöne Frau amüsierte ihn.
    „Nein, nichts dergleichen", antwortete er. „Ich brauche nur Ihr Gehör, denn ich denke, daß ich einen brauchbaren Plan habe, wie wir das Ceynach-Suchkommando und den gefürchteten Tuuhrt überlisten können."
    „Lassen Sie ihn hören, Großadministrator", erwiderte Heltamosch.
    Malpasch und Toschtlyn waren Kommandooffiziere der VASGA. Außerdem war Yaanzar ihr Geburtsplanet. Deshalb hatten sie nach ihrer langjährigen Ausbildung und einer Reihe erfolgreicher Geheimeinsätze ihr Tätigkeitsfeld nach Yaanzar verlegt.
    Seit fünf Jahren lebten die beiden Männer in der größten Stadt auf Yaanzar, der Stadt Nopaloor, die auch „Markt der Gehirne" genannt wurde, weil nur in ihr mit Gehirnen gehandelt wurde. Alle anderen Gebiete des Planeten wurden außer für Wohnzwecke hauptsächlich für riesige Forschungsstationen, Ausbildungszentren, Transplantationskliniken und ähnliche Zwecke gebraucht.
    Malpasch und Toschtlyn
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