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0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine
Autoren: Unbekannt
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wiederzufinden.
    Als die Sonne am höchsten stand, erreichten sie ein breites Hochtal, bei dessen Anblick Tziriban in einen wahren Begeisterungstaumel verfiel.
    „Hier ist es!" rief er. „Hier muß es irgendwo sein!"
    Er hatte sich nicht getäuscht. Das Tal war etwa drei Kilometer lang. Von dieser Strecke hatten sie etwa zwei Drittel zurückgelegt, da stießen sie auf eine weitläufige Lichtung, auf der sich eine Reihe von Gebäuden erhoben. Mentro Kosum sah einen wandlosen Schuppen, in dem mehrere Gleitfahrzeuge, darunter zwei große Hochleistungstransporter, abgestellt waren.
    Bei den übrigen Gebäuden schien es sich zum Teil um Wohnhäuser, zum andern Teil um Fabrikanlagen zu handeln. Über der Lichtung lag brennender Sonnenglast, und das einzige Geräusch war das Summen der Insekten, die im grellen Mittagsschein durch die Luft huschten.
    „Sind wahrscheinlich alle ausgewandert", meinte Mentro Kosum. „Oder verlorengegangen wie ihr beide."
    „Oh nein", protestierte Tziriban. „Sie sind in den Häusern. Hier draußen ist es zu heiß."
    Er schritt auf das nächste Wohngebäude zu. Kosum packte seine Waffe fester. Er wußte nicht, was auf ihn zukam. Die Lichtung machte den Eindruck, als seien ihre Bewohner längst der Seuche zum Opfer gefallen. Oder in ihrer Apathie standen sie unter dem hypnotischen Einfluß der Pflanzenwelt, und es war unmöglich vorherzusagen, wie sie sich verhalten würden.
    Tziriban betrat die Baracke. Das Innere war in mehrere Räume unterteilt. Die Inneneinrichtung war, den Lebensgewohnheiten der Wissenschaftler entsprechend, eher dürftig ausgefallen. Im Wohnraum lagen zwei Männer reglos auf dem Boden. Sie hatten die Augen offen und starrten zur Decke hinauf.
    „Kelkool und Parmitz", sagte Tziriban. „Wo die sind, da ist Eucherinys nicht fern. Komm, laß uns weiter suchen!"
    Sie betraten eine Baracke nach der andern. Überall fanden sie apathische Lapalisten, die auf dem Boden lagen, in Winkeln hockten und weiter nichts zu tun hatten, als vor sich hinzustarren.
    Bei einigen von ihnen machten sich schon deutliche Anzeichen der Auszehrung bemerkbar. Sie hatten seit Tagen keine Nahrung mehr zu sich genommen. Sie waren dem Tode geweiht.
    Tziriban und Laugaal erkundigten sich mehrere Male nach Eucherinys' Verbleib, erhielten jedoch selbst von den Männern, die noch einen halbwegs munteren Eindruck machten, keine Antwort. Schließlich fand sich der Anführer der Wissenschaftler sozusagen von selbst. Als Mentro Kosum mit seinen beiden Begleitern nach vergeblicher Befragung der Insassen aus einem der Häuser wieder ins Freie trat, sah er nahe dem Mittelpunkt der Lichtung einen hochgewachsenen, breitschultrigen Mann stehen.
    Wo er hergekommen war, ließ sich nicht sagen. Aber allein die Tatsache, daß er stand, anstatt zu liegen, zu sitzen oder zu kauern, wies darauf hin, daß er sich gegen den lähmenden Einfluß der Seuche besser zu wehren verstanden hatte als die übrigen Bewohner dieser Siedlung.
    „Eucherinys!" hauchte Tziriban fast ehrfürchtig.
    Sie gingen auf den Breitschultrigen zu. Er musterte sie, ohne sich zu bewegen.
    „Laugaal, Tziriban", sagte er zur Begrüßung. „Ihr wart lange abwesend. Ich freue mich, euch wiederzusehen."
    „Ohne ihn hätten wir es nicht geschafft", strahlte Tziriban und wies auf Mentro Kosum. „Er gab uns Medikamente, die uns wieder auf die Beine brachten."
    Eucherinys bedachte den Emotionauten mit einem langen, nachdenklichen Blick. Er mochte etwa sechzig Jahre alt sein, nach irdischen Maßstäben gemessen, und hatte ein scharfgeschnittenes Gesicht, das Intelligenz und Willenskraft verriet. Wenn er sprach, tat er es langsam, als bereite es ihm Mühe, die Worte über die Lippen zu bringen. Er mochte sich tapferer gehalten haben als die andern, aber auch er würde beizeiten ein Opfer der Seuche werden.
    „Wer ist er?" fragte Eucherinys, ohne den Blick von Mentro Kosum zu wenden.
    „Der Überlebende einer Expedition der Tarey-Bruderschaft", antwortete Tziriban bereitwillig.
    „Seit wann bist du auf dieser Welt?" wollte Eucherinys wissen.
    „Ich hab' nicht gezählt," antwortete Mentro Kosum forsch. „Aber es müssen wenigstens zwölf Tage sein."
    Wenn die Lapalisten wirklich mit den Pflanzen in Verbindung standen, dann wußte Eucherinys von der Ankunft der terranischen Expedition. Für Kosum war es also geraten, seine Antworten so zu geben, daß ihn niemand mit der Expedition in Zusammenhang brachte.
    „Du kommst zu einer traurigen Zeit",
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