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0618 - Zweikampf der Immunen

Titel: 0618 - Zweikampf der Immunen
Autoren: Unbekannt
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er, was er an der Stelle seines Gegners getan hätte und wußte, daß er Panik empfinden würde. Er war von den meisten seiner Möglichkeiten abgeschnitten, jener Homunkulus.
    Er konnte nicht mehr zurück und hatte einen Großteil einer unendlich wertvollen Ausrüstung verloren.
    „Er wird mich diesmal mit mehr Nachdruck verfolgen. Wenn es ihm gelingt, mich zu überraschen, bin ich in kurzer Zeit tot!"
    stellte Kol fest und dachte nach.
    Er mußte vorübergehend fliehen.
    Oder er versuchte, das Treffen herbeizuführen, um einen langen Kampf zweier gleichwertiger Gegner zu vermeiden.
    Bei der Identifikation des Raumschiffs hatte er die Frequenz der gewechselten Funksprüche festgestellt. Er besaß selbstverständlich ein wirkungsvolles Gerät, um diese Funksprüche abzuhören - allerdings würde es jetzt dahingehend nichts mehr nutzen, da er ja eben den Gesprächspartner, nämlich den Schiffscomputer, vernichtet hatte, aber über dieses Gerät konnte er auch mit dem Faksimile eines Menschen sprechen.
    „Wohin soll ich fliehen?" fragte er sich leise und ließ die Maschinen des Gleiters an. Er hatte keine Furcht, denn er war dem Tod bereits mehrmals in seinem Leben knapp entkommen, und wenn er an die veraltete Waffe dachte, die er aus einem Wandschrank in Imperium-Alpha mitgenommen hatte, grinste er sogar. Wenn Anti-Homunk dieses Grinsen gesehen hätte, wäre er vermutlich erschrocken.
    „Wohin?"
     
    *
     
    Er überlegte, während er über den leeren Raumhafen durch das irrsinnige Licht schwebte. Der Fremde konnte ihn überall orten. Also würde er den Homunkulus hinter sich her locken können; es gab keinen anderen Weg. Gleichzeitig würde er selbst aber feststellen, ob sich der Jäger wieder auf seine Spur geheftet hatte und wo er sich befand. Würde Terrania City der Schauplatz dieser seltsamen Jagd werden? Er sah, wie sich die Rauchwolke des Schiffswracks langsam auflöste, trat den Geschwindigkeitsregler durch und raste mit dem schweren Gleiter hinaus auf eine breite Piste.
    Wo fand er Bedingungen, die ihn schützten und Nachteile für seinen Jäger hatten? Er war unschlüssig und unsicher.
    Homunkulus würde schwere Waffen rücksichtslos einsetzen, also gefährdete er das Leben von Menschen, wenn er sich weiterhin in der Stadt aufhielt.
    Vielleicht funktioniert eine Transmitterstation! überlegte er.
    „Das wäre eine Möglichkeit! Irgendwo eine freie Fläche, auf der ein Kampf keinen größeren Schaden anrichtet!"
    Er kannte einen Teil der Stadt, teils aus eigener Anschauung, zum größten Teil aus Informationen, die er in Imperium-Alpha gesammelt hatte. Nach einer Stunde schnellster Fahrt bog er von der breiten Piste ab, folgte den Hinweistafeln und erreichte eine der charakteristischen Transmitterstationen. Er hatte unverschämtes Glück, der Transmitter war eingeschaltet.
    „Gut so! Jetzt noch die Vorbereitungen..."
    Kol Mimo parkte die Maschine im Schatten und legte dann langsam und sorgfältig seinen eigenen Fluganzug an. Sicher war sicher, der Anzug war mit vielen technischen Raffinessen ausgerüstet. Langsam ging der hagere Mann dann auf die Anlage zu.
    Eingestellt auf Position 4541, las er.
    Gegengerät funktioniert.
    Gebührenfrei. Nur für den planetaren Gebrauch!
    Er drückte eine Zahlenkombination in die Tastatur, und auf dem Bildschirm erschien eine Landschaft. Es schien sich um einen mittelmeerischen Strand zu handeln. Vermutlich hatte sich eine Gruppe Urlauber dorthin zurückgezogen, als hier auf Terra noch einigermaßen normale Zustände herrschten. Es war ein leeres Stück der spanischen Küste; Schiffe lagen am Strand, Sonnenschirme, Dünen, Felsen und Sand und eine sich ständig wiederholende Brandung. Weit und breit war kein größeres Gebäude zu sehen.
    Kol Mimo betrat den Transmitter und verschwand mit seinem Gepäck. Bisher hatte er noch keinen Impuls der Abstrakt-Ortung gespürt, aber er hatte mich nicht versucht, den Fremden zu orten.
    Jedenfalls hatte er den Schauplatz bestimmt.
    Homunkulus würde ihm folgen müssen...
     
    11.
     
    Immer wieder, mit kurzen, aber unregelmäßigen Zwischenräumen, überschlugen sich die Brandungswellen und liefen auf dem Sandstrand aus. Die Sandkörner, von dem schäumenden Wasser bewegt, zischten aufeinander. Die Sonne kam hinter den Dünen hervor, und sämtliche Gegenstände warfen lange, schmale Schatten. Der ferne Ort lag bewegungslos da, die Uferstraße war verödet, und langsam, ganz sachte und unbemerkt, nahm die Natur wieder Besitz von der
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