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0609 - Operation Sternstunde

Titel: 0609 - Operation Sternstunde
Autoren: Unbekannt
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seinem Aufprall. Von der Decke rieselte Schmutz auf Rorvics kahlen Schädel. Er fuhr sich mit der Hand darüber und besah sich anschließend die Handfläche.
    Ich hörte sein Schimpfen noch, als ich die Hütte längst verlassen hatte. Draußen war niemand zu sehen. Wo das Feuer gebrannt hatte, lag nur noch ein großer Aschenhaufen. Ich blickte mich suchend um, aber auch von unseren Führern war nichts zu sehen.
    Dalaimoc Rorvic steckte seinen Kopf aus unserer Hütte und rief: „Sehen Sie zu, daß Sie eine Wanne und kochendes Wasser auftreiben, Tateher! Ich will ein Bad nehmen."
    Ich schüttelte mich bei dem Gedanken an die Unmengen von heißem Wasser, in denen Terraner zu baden pflegten.
    Glücklicherweise schien es hier im Dorf weder Wannen noch heißes Wasser zu geben. Die Tsittoks wurden mir sofort viel sympathischer.
    „Hier gibt es nicht einmal kaltes Wasser, Sir, rief ich zurück.
    „Warum baden Sie nicht in der Asche; sie ist sicher noch warm."
    Rorvic kam aus der Hütte, hob einen Stein auf und warf ihn nach mir. Ich duckte mich, so daß der Stein über reich hinweg flog.
    Er traf Siliah, der soeben aus der Ruinenstadt kam, gegen die Brust. Der Tsittok verdrehte die Augen und fiel um.
    „Da haben Sie vielleicht etwas angerichtet, Captain Hainu", grollte Rorvic und kam drohend auf mich zu. „Sie haben sich absichtlich gebückt, damit Siliah getroffen wurde. Das kann ernste diplomatische Verwicklungen zur Folge haben."
    Ich schnappte angesichts der Unverschämtheit des Mutanten nach Luft. Glücklicherweise kam Siliah bald wieder zu sich.
    Er erwähnte den Zwischenfall zu meiner Enttäuschung mit keinem Wort, denn ich hatte gehofft, daß er Rorvic gehörig seine Meinung sagen würde.
    Der Tibeter kam sofort wieder auf seinen Wunsch zu sprechen, ein heißes Bad nehmen zu wollen.
    „In der Stadt gibt es heiße Quellen", erklärte Siliah. Er deutete mit ausgestrecktem Arm in eine bestimmte Richtung. „Wenn Sie in diese Richtung gehen, können Sie die nächste Quelle nicht verfehlen, Großer Esser."
    Dalaimoc Rorvic gab ein paar Töne von sich, die wohl Befriedigung ausdrücken sollten, dann marschierte er in die angegebene Richtung.
    Ich setzte mich auf den geschälten Baumstamm, auf dem Rorvic und ich am Abend zuvor gesessen hatten, und aß ein paar Konzentratriegel. Meine Wasserflasche war noch fast voll, doch ich verspürte keinen Durst. Ich hatte erst gestern einen Becher Kaffee getrunken und brauchte so bald keine weitere Flüssigkeit.
    Eine Stunde verstrich, ohne daß der Tibeter zurückgekehrt wäre. Dafür meldete sich Major Borstow über Telekom und erkundigte sich, ob wir die drei Urlauber gefunden hätten.
    „Noch nicht", antwortete ich. „Ich hoffe allerdings, daß wir sie heute finden werden."
    „Das ist ja allerhand", Meinte Borstow verärgert. „Die Zeit drängt. Tsittok ist schließlich nur einer von mehreren Planeten, die wir anfliegen sollen. Ich möchte Sonderoffizier Rorvic sprechen, Captain. Sagen Sie ihm, er soll seinen Telekom einschalten und sich melden."
    „Er ist nicht da, Major", erwiderte ich.
    „Wo ist er denn?"
    „Rorvic ist baden gegangen, vor einer Stunde schon. Ich nehme an, daß er bald wieder zurückkehrt. Dann werde ich ihm ausrichten, daß Sie ihn zu sprechen wünschen."
    „Solange kann ich nicht warten", erklärte Dragomir Borstow ungeduldig...Gehen Sie ihm nach. Ich verstehe gar nicht, warum er sich nicht ebenfalls gemeldet hat. Sein Telekom ist schließlich auf die gleiche Frequenz eingestellt wie Ihrer, Captain."
    „Wer versteht schon Dalaimoc Rorvic!" erwiderte ich resignierend. „Ich will sehen, was sich machen läßt, Major."
    Ich schaltete den Telekom aus, erhob mich und sagte zu Siliah: „Tun Sie mir einen Gefallen und führen Sie mich zu der heißen Quelle, zu der Sie den Großen Esser geschickt haben, Herberge der Tausend Käfer."
     
    *
     
    Siliah erklärte sich bereit, meine Bitte zu erfüllen. Während wir durch die Ruinenstadt gingen, versuchte ich zu erfahren, wo Meiloeh geblieben sei. Doch Siliah gab mir nur ausweichende Antworten, mit denen nichts anzufangen war.
    Nach zehn Minuten erreichten wir eine freie Fläche, deren Boden völlig vegetationslos war. Zahlreiche kleine Quellen sprudelten und dampften. Der Boden war von schwefelgelben Krusten überzogen.
    „Hier ist es", sagte Siliah und deutete auf ein besonders großes Quellbecken, in dem heißes Wasser brodelte.
    Das Becken war zweifellos groß genug, um den massigen Körper des
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