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059 - Monster aus der Retorte

059 - Monster aus der Retorte

Titel: 059 - Monster aus der Retorte
Autoren: A.F.Morland
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die sich nicht soviel Mühe machten. Das waren jene, die mit der Wahrheit sehr sorglos umgingen und ihren gesamten Berufsstand in Mißkredit brachten.
    »Ihr Vater ist ein Dummkopf, Miß Fulton!« sagte der Mann.
    Zornesröte schoß dem Mädchen ins Gesicht. »Was erlauben Sie sich!«
    »Es ist leider wahr.«
    »Wie kommen Sie dazu, meinen Vater zu beleidigen?«
    »Er hat mit Ihnen nicht darüber gesprochen?«
    »Worüber? Was wollen Sie überhaupt?«
    »Hm, er weihte Sie also nicht ein. Er spielt den großen Schweiger…«
    Joan wollte wütend auflegen.
    Der Anrufer schien das zu ahnen, denn er riet ihr davon ab, verlangte, sie solle ihm noch ganz kurz zuhören.
    Er lachte. »Ich weiß, Sie haben es eilig. Die Konferenz beginnt gleich, und Ihr Vater legt Wert auf Pünktlichkeit…«
    »Sie wissen sehr gut Bescheid«, sagte Joan erstaunt.
    »Oh, wir haben uns natürlich eingehend informiert.«
    »Wir?«
    »Meine Freunde und ich. Ich möchte Ihnen einen guten Rat geben, Miß Fulton. Sie sollten ihn beherzigen. Halten Sie sich das Schicksal Ihres Vaters vor Augen, und seien Sie auf keinen Fall ebenso störrisch wie er.«
    »Das Schicksal meines Vaters? Ich verstehe kein Wort!«
    »Sie werden verstehen, Miß Fulton. Schon bald. Und man wird danach Kontakt mit Ihnen aufnehmen. Sie sollten dann nicht denselben Fehler machen wie Ihr verrückter Vater.«
    Joan wollte zornig aufbrausen, doch da merkte sie, daß der Anrufer aufgelegt hatte.
    Sie starrte das Telefon gereizt an. »Er nennt andere verrückt und ist selbst einer Irrenanstalt entsprungen.«
    Sie begab sich in den Konferenzraum und nahm neben ihrem Vater Platz.
    Tab Pinsent erschien als letzter, und Cyril Fulton warf ihm einen mißbilligenden Blick zu.
    Tab fuhr sich mit den Fingern durch das dichte schwarze Haar und murmelte eine Entschuldigung. Die Tür wurde geschlossen.
    Die Konferenz nahm ihren Lauf, doch schon nach fünfzehn Minuten nahm sie ein unerwartetes Ende.
    Als die Killerbienen angriffen…!
    ***
    Ich kehrte zu Noel Bannister zurück. »Gehen wir«, sagte ich.
    Wir verließen das Krankenhaus, und der Druck, der auf meiner Brust lastete, verdoppelte sich. Ich redete mir ein, der Tod wäre für Lance Selby die beste Lösung, doch ich konnte mich nicht damit abfinden.
    »Es tut weh, einen guten, langjährigen Freund zu verlieren«, sagte Noel Bannister, der mir ansah, daß ich mich elend fühlte.
    »Die Jagd auf Professor Kull wird dich ablenken, und ein Erfolg würde dich schneller über den Verlust hinwegkommen lassen.«
    Auf dem Parkplatz stand mein schwarzer Rover.
    »Neuer Wagen? Du hattest letztes Jahr einen weißen Peugeot.«
    »Und du hast eine gute Beobachtungsgabe«, erwiderte ich.
    »Was ist aus dem Peugeot geworden?«
    »Schrott«, sagte ich und erzählte dem Amerikaner, wie es passiert war.
    Wir stiegen ein, und wir fuhren nach Paddington. Vicky Bonney empfing uns mit trauriger Miene. Sie wollte wissen, wie es Lance Selby ging. Ich schüttelte nur den Kopf, das war Antwort genug.
    Boram, der Nessel-Vampir, und Roxane, in der sich zur Hälfte auch die Zauberin Arma befand, hielten sich zwar im Haus auf, ließen sich aber nicht blicken.
    Ich erklärte meiner blonden Freundin, daß ich mit Noel Bannister nach Amerika gehen würde. Ihre veilchenblauen Augen weiteten sich überrascht.
    »Ein neuer Fall?« fragte sie.
    »Oder die Fortsetzung eines alten Falls«, erwiderte ich. »Das kann man sehen, wie man will.«
    »Und worum geht es?«
    »Um Professor Kull«, sagte ich ernst.
    Noel Bannister übernahm es, meine Freundin zu informieren.
    Vicky Bonney wäre gern mitgekommen, doch berufliche Verpflichtungen führten sie in den nächsten Tagen nach Rom.
    Ich bestellte bei meiner Freundin zwei Drinks und verließ dann den Living-room, um in meine Reisetasche zu packen, was ich mitnehmen wollte.
    Als ich zu Vicky und Noel zurückkehrte, stand für mich ein Glas Pernod auf dem Tisch. Ich griff danach.
    Um mich aufzuheitern, sagte Noel Bannister: »Hast du deine Sandspielsachen auch eingepackt? Ich möchte nicht, daß du in der Mojavewüste Langeweile hast.«
    »Ich bin sicher, Mortimer Kull wird dafür sorgen, daß keine Langeweile aufkommt«, sagte ich und leerte mein Glas.
    Vicky küßte mich zum Abschied.
    »Krieg’ ich auch einen? Tony und ich haben uns geschworen, daß wir von nun an Freud und Leid teilen«, sagte der CIA-Agent und bleckte seine großen Zähne.
    Vicky küßte auch ihn, aber nur auf die Wange.
    Dann stiegen wir in den Rover und
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