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0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

Titel: 0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe
Autoren: Andreas Kasprzak
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trieb, daß er Agbar Nabob, der als schwarzmagische Kreatur erfahrungsgemäß über wenig Humor verfügte, zur Weißglut damit brachte.
    Aber das war es auch, was er beabsichtigte. Wenn der Dämon die Beherrschung verlor, würde es Zamorra nicht sonderlich schwerfallen, die Bestie zur Strecke zu bringen; Merlins Stern, der die Anwesenheit des Monsters spürte, lag heiß und pulsierend auf der schweißfeuchten Brust des Dämonenjägers. Ein Gedankenbefehl von ihm würde das Amulett in eine für Wesen wie den Fischdämon absolut tödliche Waffe verwandeln.
    Doch da war noch der Priester der Sikhs, der zornig den Finger auf Zamorra richtete und aus voller Kehle brüllte: »Frevler! Elender, verfluchter Frevler! Für all diese lästerlichen Worte wirst du nicht nur einen, sondern tausend Tode sterben!«
    Allem Anschein nach sah er seine Felle bei Agbar Nabob davonschwimmen und versuchte auf diese Weise, sich die Gunst des Fischdämons auch weiterhin zu sichern.
    »Nur zu!« erwiderte Zamorra, betont gleichgültig. »Nimm deinem Sklavenhalter die Arbeit ab! Während du dich abmühst, mich umzubringen, legt er sich auf die faule Haut - bis der Fisch anfängt zu stinken…«
    Das war zuviel!
    Bei dem obersten Kuttenträger brannten mit einem Schlag sämtliche Sicherungen durch.
    Mit einem heiseren Wutschrei auf den Lippen, der mehr nach einem wilden Tier als nach einem Menschen klang, kam er um den Opferstein herum und rannte auf den Parapsychologen zu. In seinen Augen glänzte der Irrsinn.
    »Ja!« brüllte der Fischdämon so laut, daß die Felsen unter dem Lärm erbebten. »Bring den Menschenwurm um! Zertritt ihn im Namen von Agbar Nabob, dem, der in der Tiefe wohnt!«
    Der Inder stürzte sich lauthals kreischend auf Zamorra, der es jedoch trotz seiner Schnittverletzungen fertigbrachte, dem Angriff des Kuttenträgers mit einem schnellen Schritt zur Seite auszuweichen. Dann wirbelte er um die eigene Achse, so daß er nun hinter dem Priester stand, und trat ihm die Beine weg.
    Der Hohepriester schrie überrascht auf und flog nach vorne, fiel in den Sand. Hustend spie er die Sandkörner aus, die ihm in den Mund geraten waren, und rappelte sich wieder auf.
    Der Hohepriester setzte zu einer neuerlichen Attacke an und stürmte wie ein wilder Stier auf Zamorra zu. Die Kapuze war ihm vom Kopf gerutscht und enthüllte ein verhärmtes, kantiges Gesicht, das sich jetzt zu einer Grimasse ohnmächtigen Hasses verzerrt hatte.
    Der Dämonenjäger wartete, bis der Sikh in Reichweite war. Dann holte er weit aus und schlug zu, donnerte dem Angreifer, der vor Wut und Zorn kaum mehr bei Sinnen war, seine geballte Faust mitten auf die Brust.
    Der Priester keuchte auf und stürzte wie ein nasser Sack zu Boden, wo er stöhnend liegenblieb.
    Agbar Nabob heulte vor Enttäuschung auf. Offenbar hatte er sich von seinem getreuen Diener ein wenig mehr erwartet. Seine wüsten Flüche erfüllten die Bucht wie Donnerhall.
    »Nein!« dröhnte der Dämon zornig. »Beim Herrn der Hölle - nein! Du elender, nichts würdiger Versager! Schande über dich!«
    Zamorra wandte sich zu Nicole um, die noch immer im Griff der drei Kuttenträger hing. Die blitzende Messerklinge an ihrer Kehle verdammte sie nach wie vor zur Teilnahmslosigkeit. »Laßt sie los!« rief Zamorra den Kuttenträgern zu.
    Die Männer reagierten nicht. Sie hatten nur Augen für den Fischgötzen, der sich jetzt anschickte, sein Reich, das Meer, zu verlassen und an Land zu kommen. Das Meer gischtete, Schaum wallte um die Beine des Dämons.
    Zamorra sah sich nach dem Blaster um, der ihm vorhin beim Angriff der Messerstecher aus den tauben Fingern geglitten war. Aber dann schien es ihm wichtiger, sich erst mal um die Kuttenträger zu kümmern, die das Leben seiner Gefährtin bedrohten, bevor er sich Agbar Nabob zum Kampf stellen würde.
    Der Dämon würde ihm schon nicht weglaufen!
    Aus den Augenwinkeln heraus bekam er mit, daß sich der Sikh-Priester wieder regte. Doch als er sich umdrehte, um zu sehen, was der Inder jetzt tat, war es bereits zu spät.
    Ein Stein, etwa so groß wie eine Männerfaust, krachte mit voller Wucht gegen seinen Kopf, riß eine schlimme Platzwunde neben seinem rechten Auge.
    Ein schmerzerfülltes Stöhnen entrang sich Zamorras Kehle. In seinem Gehirn schienen ganze Galaxien von Sternen in einem riesigen, farbenfrohen Feuerwerk zu explodieren.
    Dann spürte er, wie die Beine unter seinem Körper unvermittelt nachgaben, und er griff auf der Suche nach einem Halt wild um
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