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0587 - Gladiatoren der Hölle

0587 - Gladiatoren der Hölle

Titel: 0587 - Gladiatoren der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zusammen.
    Ihr war immer klar gewesen, daß ihr Leben nicht ewig dauern würde. Aber sie hatte gehofft, doch ein wenig mehr davon zu haben als ihre bisherigen Jahre. Sie stand doch erst am Anfang. Gryf war trotz seines jugendlichen Aussehens schon über achttausend Jahre alt, und selbst Zamorra und Nicole, die beide Auserwählte und Unsterbliche waren, waren wesentlich älter als sie.
    Teri wollte nicht schon jetzt und hier sterben.
    Aber was blieb ihr anderes übrig?
    Selbst die Gladiatoren im antiken Rom hatten bessere Chancen gehabt als sie…
    ***
    Toorox und sie waren nicht die einzigen Gladiatoren, die sich in der Arena einfanden. Bei Toorox' vorigem Kampf, in dem er verstümmelt worden war, hatten sich zwei Zweiergruppen gegenübergestanden. Diesmal schien es eine Massenveranstaltung zu werden.
    Teri sah ein riesiges Ungeheuer mit drei Augen, langen Walroßzähnen und krallenbewehrten Händen und Füßen. Der Dämon schien nur aus Muskeln zu bestehen.
    Und Kreaturen, die Dinosauriern oder Vögeln ähnelten, gab es ebenso wie gehörnte Schlangen- oder Krokodilwesen. Zusammen mit Teri hatte man diesmal ein ganzes Dutzend Kämpfer aufgeboten.
    Teri starrte die Dämonen an. Eben noch, als sie mit Toorox durch den Korridor gegangen war, hatte sie geglaubt, alle anderen, die ihnen folgten, seien nur Zuschauer. Und sie hatte eine ganz vage Hoffnung verspürt, den Kampf gegen Toorox vielleicht doch irgendwie überleben zu können.
    Aber jetzt mußte sie damit rechnen, daß, wenn sie ihn tatsächlich besiegte, der Überlebende eines anderen Zweikampfes auf sie angesetzt wurde…
    Sie brachte es tatsächlich fertig, den Dreiarmigen danach zu fragen.
    »Du vermutest richtig«, erwiderte er. »Bei jedem dieser Kämpfe verläßt immer nur einer der Gladiatoren die Arena lebend. Es wird solange gekämpft, bis alle anderen tot sind.«
    Teri schluckte. »Was, wenn alle zwar noch leben, aber kampfunfähig sind?«
    »Das ist bisher noch nicht vorgekommen«, sagte Toorox. »Aber vermutlich würden die Corr dann ein wenig nachhelfen. Vielleicht tun sie es überhaupt schon während der Kämpfe, damit eine solche Situation erst gar nicht vorkommt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Kennst du die Spezialität der Corr nicht?«
    »Die Manipulierung der Schwerkraft?«
    »Sie ist eine der magischen Fähigkeiten, über welche die Corr-Sippe verfügt«, sagte Toorox. »Und wenn sie einen der Kämpfer mit dem Fluch erhöhter Schwere belegen, kann er nicht mehr so schnell reagieren und kämpfen und wird ein leichteres Opfer für seinen Gegner.«
    »Wäre das denn noch im Sinne des Versprechens, das Lucifuge Rofocale euch allen gab?«
    »Ich weiß es nicht - und ich könnte auch nichts daran ändern.« Toorox seufzte vernehmlich.
    Und Teri sah zur Loge hinauf. Diesmal waren nur drei Wesen dort versammelt; drei Corr. Die vierte Gestalt, die sie beim letzten Mal undeutlich gesehen hatte, schien zu fehlen.
    Aber die Zuschauerränge füllten sich.
    Mit schattenhaften Gespenstern, die Teri zwar irgendwie wahrnahm, die aber niemals richtig zu erkennen waren.
    »Was sind das für Kreaturen?« fragte sie.
    Toorox schien leicht zusammenzuzucken.
    »Du weißt es«, drängte Teri. »Sag es mir.«
    Sie wußte selbst nicht genau, weshalb sie fragte. Weshalb es ihr überhaupt wichtig war - was hatte sie noch von ihrem Wissen, wenn sie in ein paar Minuten ohnehin tot war? Aber vielleicht wollte sie sich damit nur selbst ablenken.
    Der dreiarmige Dämon zögerte. Schließlich sagte er ungewöhnlich leise: »Das sind - wir…«
    »Wir?« stieß Teri hervor.
    »Wir Gladiatoren«, sagte Toorox. »Die von uns, die inzwischen tot sind.«
    »Die Geister toter Dämonen?« flüsterte Teri erschrocken. Sie erinnerte sich an die Schatten, die sie in der Stadt zu sehen geglaubt hatte.
    Im nächsten Moment bestätigte Toorox ihre Vermutung. »Es sind jene, die in Ehre starben. Die Schatten der Erinnerung an sie leben jetzt in dieser Stadt, und sie schauen zu, wie wir, die noch körperlich existent sind, um unsere Ehre kämpfen. Sie warten nun darauf, auch mich als einen der ihren zu empfangen - oder zuzusehen, wie ich in den ORONTHOS geschleudert werde.«
    Teri schluckte.
    »Ich glaube, da brauchst du keine Sorge zu haben«, sagte sie. »Du wirst mich besiegen. Ich werde mich sicher genügend wehren, daß dein Kampf ehrenvoll ist, aber wir wissen beide, daß ich trotz deines verlorenen Arms und deiner fehlenden Augen kein wirklicher Gegner für dich bin. Du wirst einen
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