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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entfuhr es Zamorra entgeistert.
    »Ja. Byanca ist tot. Und nun sind die Sturmrösser frei. Es gibt niemanden mehr in der Straße der Götter, der sie bändigen könnte, außer vielleicht Damon. Der aber ist Gefangener des Dämons Fulcor.«
    »Was hat Nicole damit zu tun?« drängte Zamorra. »Du meinst doch nicht etwa, daß…?«
    Merlin nickte.
    »Sie nimmt nun Byancas Stelle ein. Sie wird die Sturmrösser bändigen.«
    Zamorra bekam Merlin am Arm zu fassen, riß ihn herum. »Merlin, das ist Wahnsinn!« fuhr er den Zauberer an. »Byanca war eine Halbgöttin, Nicole ist ein Mensch! Sie kann nicht in Byancas Fußstapfen treten. Die Schuhgröße paßt ihr nicht!«
    »Sie wird es tun müssen. Sie ist die einzige, deren persönliche Aura der von Byanca gleicht, und deshalb werden die Sturmrösser vielleicht sie akzeptieren.«
    »Vielleicht?« murmelte Zamorra. »Vielleicht aber auch nicht, wie? Byanca scheinen sie auch nicht akzeptiert zu haben! Merlin, Nicole wird ebenfalls sterben! Sie besitzt nicht Byancas Fähigkeiten! Sie könnte nicht mal jemanden täuschen, weil sie Byancas Dhyarra-Kristall nicht benutzen kann. Er ist zu stark für sie! Und einen eigenen Kristall konnte sie ja nicht mitnehmen, wenn du sie durch die Mardhin-Grotte geschleust hast! Merlin, hast du den Verstand verloren? Du hast sie in den Tod geschickt!«
    Jetzt war er es, der mehr und mehr in Zorn geriet. Hatte Merlin überhaupt nicht nachgedacht? Er konnte doch solche offensichtlichen Fakten nicht einfach übersehen!
    »Du mußt sie zurückholen!« schrie er Merlin an. »Sofort!«
    »Ich kann es nicht«, erwiderte Merlin gelassen. »Es gibt nur einen Weg in das Wolkenschloß hinein, nicht aber einen, der hinausführt. Außerdem wären die Sturmrösser endgültig frei, wenn ich sie zurückholte!«
    »Die Sturmrösser interessieren mich einen Dreck!« fuhr Zamorra den Zauberer an. »Mich interessiert, daß Nicole überlebt ! Was, wenn diese verdammten Biester sie ebenfalls umbringen?«
    »Auch dann sind die Sturmrösser endgültig frei«, erwiderte Merlin.
    Er löste Zamorras Griff um seinen Arm - und war im nächsten Moment verschwunden!
    Fassungslos starrte Zamorra den leeren Fleck neben sich an.
    »Er ist wahnsinnig!« murmelte er. »Merlin ist wahnsinnig geworden… merde! Das hat der Welt gerade noch gefehlt…«
    Er konnte jetzt nur noch eines tun.
    Nämlich ebenfalls in die Straße der Götter Vordringen, auf dem gleichen Weg, über den Merlin Nicole geschickt hatte, um ihr an ihrem Ziel zu helfen.
    Ihr helfen, zu überleben.
    Falls sie nicht bereits tot war!
    »Wenn sie tot ist, Merlin«, murmelte Zamorra, »dann wirst du das auch nicht überleben…«
    Und er begann zu laufen.
    Er mußte Caermardhin verlassen und zur Mardhin-Grotte gelangen!
    Vielleicht ging es bereits um Minuten!
    ***
    Die goldene Rüstung, belebt mit dem aus einem Wolkennebel geformten Wesen, marschierte auf das große Portal in der Schutzmauer des Wolkenschlosses zu - und geriet in die unsichtbare Barriere!
    Grünes Feuer sprang aus dem Boden, leckte über die Rüstung. Byanca konnte es nicht sehen, aber sie fühlte über den Dhyarra-Kristall, welche magischen Gewalten nach der Rüstung griffen, um das Leben darin zu betäuben, auszuschalten oder zurückzuschleudern.
    Doch in dieser Rüstung war kein Leben im eigentlichen Sinne. Das Wolkenwesen konnte von dem grünen Feuer nicht angegriffen und verletzt werden.
    »Geh«, flüsterte Byanca befehlend und berührte den Kristall. »Vorwärts! Gib nicht nach! Du mußt hindurch!«
    Und es war, als höre die Rüstung ihre Worte. Sie stemmte sich gegen die unsichtbare Wand, von dem grünen Feuer umlodert, das durch die Augenschlitze in den Helm zu dringen versuchte, unter den überlappenden Lederflächen hindurchkriechen wollte. Doch es fand nichts, das angreifbar war.
    Wild loderte dieses unheimliche Feuer und weckte die Aufmerksamkeit derer im Wolkenschloß. Glühende Augen richteten sich auf das Tor und den Berghang, verfolgten das seltsame Schauspiel.
    Kräftiger stemmte sich die Rüstung gegen die Barriere, schuf bereits eine Einbuchtung in Richtung des Schlosses. Funken knisterten, und ein eigenartiges Singen erklang. Die Luft flimmerte, unfaßbare Kräfte stritten gegeneinander.
    Und plötzlich brach die Rüstung durch die Barriere!
    Für die Beobachter mußte es so aussehen, als sei es einem Menschen gelungen, hindurch zu gelangen.
    Blitzschnell fraßen sich jetzt die grünen Flammen an der unsichtbaren Barriere entlang,
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