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0576 - Ein Mutant verschwindet

Titel: 0576 - Ein Mutant verschwindet
Autoren: Unbekannt
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Er hatte sich schon während der Anwesenheit Orana Sestores zurückgehalten und in dieses Wortgefecht zwischen Vater und Sohn griff er ebenfalls nicht ein.
    Auch Roi war die ungewohnte Schweigsamkeit des Arkoniden aufgefallen.
    „Was hältst du davon?" wandte er sich an Atlan.
    „Wenn Perry auf der Erde von einer eventuellen Gefahr aus dem Gebiet von Asporc berichtet, werden ihm seine politischen Gegner einen Trick unterstellen", befürchtete Atlan. „Man wird Perry vorwerfen, daß er eine Krise heraufbeschwören will, um Großadministrator zu bleiben. Andererseits hat er keine andere Wahl, als die Menschheit darüber zu informieren, was in diesem fremden Sonnensystem geschehen ist, denn wir müssen auf alle Zwischenfälle vorbereitet sein."
    „Niemand wird die Zusammenhänge erkennen", prophezeite der ehemalige Freifahrer.
    „Sicher nicht." Der Arkonide nickte zustimmend. „In dieser Hinsicht sind wir, die wir alles erlebt haben, auch noch kein Stuck weitergekommen."
    Trotz seines Ärgers erkannte Danton die Kompliziertheit der Lage. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, daß er das Verhalten seines Vaters für falsch ansah.
    Gerade jetzt, da sich das Solare Imperium von der katastrophalen Verdummungswelle, die von dem Schwarm ausgelöst worden war, allmählich zu erholen begann und seine alte Geschlossenheit zurückgewann, durfte es nicht zu neuen Krisen kommen.
    Aber nur Perry Rhodan war der Garant für ein in allen Belangen funktionierendes Sternenreich. Andere Kandidaten mochten zwar einen guten Willen haben, doch sie würden bei ernsthaften Schwierigkeiten versagen.
    „Vielleicht", sagte Rhodan, als würde er die Gedanken seines Sohnes erraten, „begehst du den Fehler, mich zu überschätzen.
    Es ist Zeit, daß einmal ein anderer Mensch die Verantwortung übernimmt. Für viele Menschen bin ich eine Einrichtung geworden, ein Ding wie die Sonne oder der Mond, das einfach da ist und um das man sich nicht zu kümmern braucht."
    „Gehen auf Landebahn!" rief Mentro Kosum dazwischen. Seine Stimme klang hohl unter der SERT-Haube hervor.
    Auf den Bildschirmen konnten die Raumfahrer die Erde sehen.
    Rhodan konnte den Umstehenden die Freude über die Heimkehr von den Gesichtern ablesen. Wahrscheinlich hofften sie, daß die ungewisse Furcht endlich weichen würde, wenn sie erst einmal terranischen Boden betreten hatten.
    „Leiten Sie das Landemanöver ein!" befahl Perry Rhodan.
    Er wußte, daß er auf der Erde eine Erklärung abgeben mußte.
    Das war er der Menschheit schuldig. Er durfte sich der Öffentlichkeit nicht entziehen.
     
    *
     
    „Waschbär" Rakkells war im unteren Drittel der TIMOR angekommen. Er befand sich in der großen Abteilung, wo eine künstliche Photosynthese erzeugt wurde. Dadurch wurde das normale Wachstum von Pflanzen aller Art mit vieltausendfacher Schnelligkeit auf synthetischer Basis nachgeahmt. In diesen Räumen wurden auch die vitaminhaltigen Nahrungsmittel für die Besatzung erzeugt. Als Nebenprodukt fiel wertvoller Frischsauerstoff ab.
    Die Synthesegärten waren menschenleer. Sie wurden vollrobotisch gepflegt. Ein junger Wissenschaftler hatte die Kontrolle über die gesamten Synthesegärten.
    Hier war einer der einsamsten Plätze im Schiff.
    Rakkells hörte das leise Gurgeln der Wasserversorgung, als er vorsichtig einen der Gärten betrat. Außer diesem Geräusch vernahm er nur das Schlagen seines Herzens und sein angestrengtes Atmen. Ein Gefühl der Beklemmung überfiel ihn.
    Er blieb im Eingang stehen und sah sich um. Viel konnte er nicht erkennen, denn die Syntheseanlagen versperrten ihm den Blick in den hinteren Teil des Raumes.
    Geräuschlos ging er weiter. Was sollte er dem jungen Wissenschaftler, der diese Gärten leitete, sagen, wenn er zufällig mit ihm zusammentraf? Er hob unwillkürlich die Schultern. Das war sein geringstes Problem.
    Irgendeine Ausrede würde er schon finden.
    Zwischen zwei Tankreihen bewegte er sich auf die andere Seite des Raumes zu.
    In diesem Raum war es wärmer als in anderen Teilen des Schiffes, und Chirkio begann zu schwitzen.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch, das nicht in die allgemeine Kulisse paßte. Irgend jemand hatte geseufzt oder gestöhnt.
    Corello! schoß es Rakkells durch der Kopf.
    Ein gezwungenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er machte sich selbst etwas vor. Wahrscheinlich war der junge Wissenschaftler in der Nähe.
    Die Situation war unwirklich. Während an Bord der TIMOR die Landevorbereitungen begannen, suchte er
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